August
"Erscheinen meines Gottes Wege mir seltsam rätselhaft und schwer, und gehen Wünsche, die ich hege, still unter in der Sorgen Meer. Will trüb und schwer der Tag verrinnen, der mir nur Schmerz und Qual gebracht, so darf ich mich auf eins besinnen: dass Gott nie einen Fehler macht." – Diese Zeilen sind der Beginn eines Gedichtes, das 1943 in Stalingrad von einem unbekannten Soldaten geschrieben wurde. Das Gedicht fand seinen Weg zurück in die Heimat, sein Verfasser nicht. Auch wenn wahrscheinlich nur wenige von uns vergleichbare Extremsituationen erlebt haben, so kennen wir trotzdem alle die Frage nach dem "Warum?" aus unserem eigenen Leben. "Warum lässt Gott solche Dinge zu? Warum müssen wir diesen Weg in unserem Leben gehen?" Auch in der Bibel begegnen wir dieser Fragestellung, wenn wir an Hiob, an König David in den Psalmen oder an Salomon im Buch Prediger denken. Aber anstatt uns eine punktuelle Antwort auf diese Frage zu geben, schenkt uns Gott etwas viel Wertvolleres: Er gibt uns das ewige Versprechen, dass er alle Situationen in der Hand hält und seine Wege die besten für unser Leben sind. Deshalb heißt es in unserem Monatsvers auch weiter: "Denn so viel der Himmel höher ist als die Erde, so sind meine Wege höher als eure Wege und meine Gedanken als eure Gedanken." In diesem Wissen gegründet, konnte auch jener unbekannte Soldat in höchster Not mit den zuversichtlichen Worten schließen: "So darf ich mich auf eins besinnen: dass Gott nie einen Fehler macht."