Dezember
Es gibt kaum etwas so Überwältigendes wie den Anblick der schneebedeckten Gipfel einer sich vor uns erhebenden Bergkette. Die Berner Alpen, wie wir sie auf unserem Monatsbild abgebildet sehen, zählen mit neun Gipfeln über 4.000 Meter zu den höchsten Gebirgszügen Europas. Auch wenn uns ein solches Steinmassiv unverrückbar und ewig erscheinen mag, würden Geologen bestätigen, dass selbst diese Felsen dem stetigen Zerfall ausgesetzt sind. Äußere Einflüsse wie Wind und Wetter sowie innere Spannungen durch Temperaturschwankungen und seismische Aktivitäten führen kontinuierlich zu Veränderungen im Gestein. Im Kleinen, anfangs scheinbar unbemerkt, entstehen Spalten und Risse, die mit der Zeit zu massiven Veränderungen führen können. Felsstürze und der Rückgang der Gletscherflächen sind die sichtbaren Auswirkungen. Selbst der gewaltigste Berg unterliegt dem Verfall.
Sinnbildlich betrachtet, ist auch vieles, worauf wir unsere Hoffnungen stützen, ebenso vergänglich und unbeständig. Dieser Tatsache begegnet Gott mit dem Versprechen, dass seine Gnade nie vergehen wird. Sie ist täglich neu und kann in unserem Leben zu einem unbeweglichen Fixpunkt werden. Gottes Gnade will uns Sicherheit und Zuversicht in einer ungewissen Zeit schenken. Obwohl wir nicht wissen, was uns im nächsten Jahr erwarten wird, so ist doch eines gewiss: Auch wenn Berge weichen würden, bietet uns Gottes Gnade ein unerschütterliches und ewiges Fundament, auf dem es sich lohnt, unser Leben auch im kommenden Jahr zu gründen.