Januar
Alfred Bernhard Nobel, der schwedische Multimillionär, schrieb einmal: „Ich befinde mich in einem Zustand der Verirrung, ohne Kompass und ohne Steuer, wie ein von Wellen herumgetriebenes Boot, ohne Lebenssinn, vom Schicksal geschlagen, mit verzweifelnden Erinnerungen an die Vergangenheit, und ohne erfreuliche Hoffnungen für die Zukunft.“ Scheinbar alles zu haben, und doch das Wesentliche nicht zu kennen – geht es nicht vielen Menschen in unserer Gesellschaft heute so? Verzweiflung, Mutlosigkeit und Depressionen breiten sich aus. Neue Psychopharmaka werden erfunden und die Opfer von Medikamentenmissbrauch häufen sich. Es gibt immer mehr Menschen, die ihr Leben einfach „nicht mehr auf die Reihe kriegen“. Möglichst schnell möchte man Leid, Krisen und das qualvolle Nachdenken darüber einfach wegschieben. Manchmal bergen diese Nöte aber auch Chancen. Man lernt, nicht alles alleine schaffen zu müssen. Wir dürfen Hilfe in Anspruch nehmen, zu unseren Schwächen stehen und müssen nicht immer stark sein. Gott persönlich ist uns besonders nahe, wenn es uns schlecht geht. Er ist derjenige, der wirklichen Trost in schweren Stunden geben kann. Sein Wort ist das Licht in unserer Finsternis – es kann ausrichten, was kein Menschenwort vermag: nämlich neue Hoffnung, persönlichen Trost und Mut zu geben. Wer das erlebt hat, kann mit seiner Erfahrung auch anderen helfen, kann eine neue Haltung gegenüber dem Leiden entwickeln und er merkt: Wer nie gelitten hat, der weiß auch nicht, wie man tröstet. Der Herr ist nahe denen, die verzweifelt sind; und die den Mut verloren haben, rettet er.