Die nicht gekannte Freude

Felix

Hallo, ich heiße Felix und bin 21 Jahre alt. Ich studiere Elektrotechnik an der technischen Universität Wien und arbeite daneben als Vermögensberater. Und warum auch mein Lebensbericht / Zeugnis auf dieser Seite steht, möchte ich euch nun im folgenden erzählen.

Meine Kindheit und Jugend war eigentlich nicht wirklich aufregend, es sind keine gröberen Dinge vorgefallen, und doch musste ich eines Tages erkennen, dass ich mein Leben "in den Sand setzen" würde, wenn ich so ganz normal weiterleben würde.
Als Kind gläubiger Eltern habe ich etliche biblische Geschichten gehört, und so zumindest von der Existenz eines Gottes gewusst. In den anfänglichen Gymnasiumsjahren Jahren haben mich aber weder Bibel noch Gott wirklich interessiert. Gott war für mich irgendwie so ein fernes Wesen, und ich hätte nicht gewusst, was dieses Wesen mit meinem Leben zu tun haben sollte. Nur wenn es mir schlecht gegangen ist, da hat es schon vorkommen können, dass ich dann und wann einmal ein Gebet ausgesprochen habe.
In der Pubertät hat dann natürlich auch die Zeit der Parties und des Alkohols angefangen, Mädchen sind interessant geworden, und alle Reize dieser Welt haben mich wesentlich mehr gelockt als das selten ganz leise anklopfende Gewissen, dass es doch einen Gott gibt, und dass dem diese Lebensweise nicht so gut gefällt. Ich habe mich in der Pubertät öfters alleine und unverstanden von allen gefühlt, so wie es wohl vielen anderen in dieser Zeit auch geht. Ich habe nach dem Sinn des Lebens und der wahren Freude gesucht und gemeint, es läge das alles in der Liebe verborgen.

Mit ungefähr 16 Jahren sind mir aber die Gedanken an Gott nicht mehr aus dem Sinn gegangen. Ich konnte dieses Wissen, das ich von ihm hatte, nicht mehr so einfach verdrängen. Ich habe begonnen, ihn auf die Probe zu stellen. Das waren oft kleine Gebete, in denen ich ihm ungefähr zu verstehen gegeben habe, dass er sich mir doch zeigen soll, wenn's ihn wirklich gibt, und dass er mir doch in jeder Situation helfen soll. An ein Ereignis kann ich mich noch ziemlich gut erinnern, das war damals wirklich ziemlich faszinierend für mich, und hat zu einem gewissen Teil sicher auch dazu beigetragen, dass ich dann noch weiter nachgedacht habe. Da habe ich auf meinem Weg zur Schule (ich bin immer mit dem Rad gefahren) eigentlich aus Bequemlichkeit Gott gebeten, er möge doch allen Verkehr wegnehmen und die Ampeln grün sein lassen. Nach diesem Gebet war die Strasse wie durch ein Wunder leergefegt. Das letzte Auto fuhr an mir vorüber, und dann war Schluss. 7:45, berufliche Hauptverkehrszeit, kein Auto auf der Straße und beide Ampeln grün! Das war einfach so ungewöhnlich, dass es mich aufgerüttelt hat und ich doch etwas verwundert zugeben musste, dass Gott offenbar tatsächlich einen Einfluss auf dieser Welt hat.
Da habe ich Gott dann quasi als den guten Freund und Helfer angesehen, als einen Joker im Ärmel, den ich bei Bedarf zücken konnte, wenn ich Hilfe benötigt habe.

Mit ca. 18 bin ich dann einmal in eine christliche Jugendgruppe gegangen, wo ich viele Bekannte aus meiner Kindheit wieder getroffen habe. Dort habe ich dann bemerkt, dass diese Leute tatsächlich mit Gott geredet haben, dass Gott ein lebendiger Bestandteil in ihrem Leben war. Da habe ich dann auch langsam gemerkt, dass es um mehr geht, dass Gott nicht nur ein Joker ist, um den man sich nicht scheren braucht, solang man ihn nur im richtigen Moment zur Verfügung hat. Nach und nach habe ich begreifen müssen, dass ich eigentlich nicht von mir aus lebe, und dass ich auch nicht selbst beschlossen habe, dass es mich geben soll. Es gibt also jemanden, der mich geschaffen hat!
Wenn wir auf der Unterseite eines Blattes z. B. ein Gedicht von Shakespeare stehen sehen, wird niemand auf die Idee kommen zu behaupten, das sei rein zufällig durch das Wachstum des Blattes dort hingekommen, und doch glauben wir, die ganze Welt mit Ihrem unendlichen Reichtum an Leben, mit dem perfekten Zusammenspiel der Natur, ja sogar das ganze Universum sei durch Zufall entstanden! In der Bibel heißt es aber ganz klar:

"Denn so spricht der HERR, der die Himmel geschaffen hat, der Gott, der die Erde gebildet und sie gemacht hat - er hat sie gegründet, nicht als eine Öde hat er sie geschaffen, sondern zum Bewohnen hat er sie gebildet -: Ich bin der HERR, und sonst gibt es keinen Gott!" (Jesaja 45,18)

So musste ich zugeben, dass ich nur Lebe, weil Gott es will. Ich bin ein Geschöpf Gottes, also gehöre ich eigentlich Gott, und was anderes wäre würdig genug es Gott zu geben, als dass er über mein Leben, über sein Geschöpf, bestimmen darf. Was ich zu Beginn nur widerwillig akzeptieren konnte, durfte mir später zur Freude werden. Denn was gibt es besseres, als wenn jemand (oder etwas) nach dem Plan des Schöpfers eingesetzt wird. Stell dir ein Auto vor, dessen Besitzer die Fähigkeiten und Funktionen nicht kennt. Wenn es zu nichts anderem benützt wird, als mit laufendem Motor den Innenraum zu heizen und auf den Sitzen zu schlafen, sind alle Funktionen des Autos verschwendet, weil es nicht nach dem Plan dessen, der es erfunden und gebaut hat, eingesetzt wird.
Genauso kann unser Leben am eigentlichen Ziel vollkommen vorbeischießen, unsere Fähigkeiten können ineffizient eingesetzt sein, und manche entdecken wir vielleicht nie, wenn wir nicht bereit sind, unser eigenes Verständnis von unserem Leben hinten anzustellen und einmal zu hören, was denn unser Schöpfer mit uns und für unser Leben geplant hat.

"Weil ihr Gottes Barmherzigkeit erfahren habt, fordere ich euch auf, liebe Brüder, mit Leib und Leben für Gott dazusein. Seid ein lebendiges und heiliges Opfer, das Gott gefällt. Einen solchen Gottesdienst erwartet er von euch. Und seid nicht gleichförmig dieser Welt, sondern werdet verwandelt durch die Erneuerung des Sinnes, dass ihr prüfen mögt, was der Wille Gottes ist: das Gute und Wohlgefällige und Vollkommene." (Römer 12,1-2)

Der erste Vers bedeutet natürlich nicht, dass wir unseren Körper opfern sollen, es bedeutet aber, dass wir nach dem Willen Gottes fragen und auch (mit unserem Körper) danach handeln sollen. Und dass wir dass wir unseren Sinn so "erneuern" sollen, dass wir den Willen Gottes für uns so annehmen, dass es zu unserem eigenen Willen wird. Auch wenn ich es oft nicht gleich verstehe, darf ich doch wissen, dass Gottes Wille immer das Gute, Wohlgefällige und Vollkommene auch für mein Leben vorgesehen hat.

Wie ich das erkannt habe, hat sich nicht plötzlich alles schlagartig geändert, aber meine Einstellung zum Leben an sich und zu vielen Dingen hat sich langsam geändert und ändert sich immer noch. Ich habe aber eine ganz andere Qualität des Lebens und der Freude bekommen. Die Freude die ich daran habe, zu wissen, wo hin ich gehe nachdem ich gestorben bin, ist nicht vergleichbar mit früheren Freuden. Parties, Freundinnen, gewonnene Turniere, all das hat mir immer kurzfristiges Glücksgefühlt vermittelt, aber wenn ich jetzt in ähnlichen Situationen bin, so merke ich, dass mich dieses Glücksgefühl nicht so ganz durch und durch mit Freude erfüllt, wie mir das früher immer vorgekommen ist. Damals war es für mich die größte Freude, die ich gekannt habe. Jetzt kenne ich eine andere Qualität der Freude und merke, dass alles eigene Suchen nach dem Sinn des Lebens und nach der tiefen Erfüllung nur eitles Haschen nach Wind ist. (da fällt mir immer das lat. Wort inanis ein: hohl, nichtig leer, eitel). Im Gegensatz dazu habe ich aber eine tiefe Freude und Sicherheit in meinem Leben weil ich weiß, dass ich nach meinem Tod auf der Erde zum Vater im Himmel, zu Gott gehen werde. Er hat uns so geliebt, dass er seinen einzigen Sohn geopfert hat, nur damit wir, du und ich, in den Himmel kommen können und mit ihm Gemeinschaft haben können. Ich weiß das, weil es Jesus mir in der Bibel sagt:

"Wahrlich, wahrlich, ich sage euch: Wer mein Wort höret und glaubet dem, der mich gesandt hat, der hat das ewige Leben und kommt nicht in das Gericht, sondern er ist vom Tode zum Leben hindurchgedrungen." (Johannes 5,24)

Wenn du diese Gewissheit noch nicht hast, dann kann ich dir nur von ganzem Herzen wünschen, dass du auch einmal dieses wunderbare Geheimnis der Liebe Gottes entdecken darfst.
Felix

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