Gute Vorsätze fürs neue Jahr?

Ein großer Teich war zugefroren;
Die Frösche, in der Tief verloren,
durften nicht ferner quaken noch springen,
versprachen sich aber im halben Traum,
fänden sie nur da oben Raum,
wie Nachtigallen wollten sie singen...

Der Tauwind kam, das Eis zerschmolz,
nun ruderten sie und landeten stolz
und saßen am Ufer weit und breit
und quakten wie vor alter Zeit.

(Johann Wolfgang von Goethe)

Neuer Anfang, neue Träume, neue Hoffnungen, neue Wünsche, neue Pläne, neue Vorsätze, neues Jahr - alles neu!?

Was willst du im neuen Jahr verändern?

Jahreswechsel ist immer eine Zeit des Rückblicks und des Ausblicks - was hat sich im vergangenen Jahr getan, was wird das kommende Jahr bringen; welches Ziel will ich mir setzen, welche Dinge will ich verändern? Singen wir ein neues Lied, oder quaken wir die alte Leier?

Mit besten Absichten und voller Überzeugung will man seine gefassten Neujahrsvorsätze verwirklichen und endlich wirklich: zum Rauchen aufhören, mehr Sport machen, weniger Schokolade essen, früher aufstehen, mehr lernen, weniger Geld ausgeben...

Gute Vorsätze - schnell gefasst, ernst gemeint, rasch verworfen, noch schneller vergessen.

Die guten Vorsätze sind die erste Enttäuschung im neuen Jahr. (Roger Pfaff)

Bei Schokolade, Rauchen, Früh-Aufstehen und ähnlichen Vorsätzen kann man lächeln und nicht weiter darüber nachdenken, wenn man es nicht schafft, diese in die Tat umzusetzen. Und auch über die Frösche in Goethes Gedicht kann man schmunzeln, wenn sie doch wieder Jahr für Jahr dasselbe quaken.

Aber was ist, wenn man wirklich vor den Bruchstücken seines Lebens steht und den sehnlichsten Wunsch hat, alles zu verändern - noch mal von vorne anzufangen, aber feststellen muss, dass man es auch in diesem Jahr nicht geschafft hat und die ersehnte Veränderung nicht gelungen ist.

Dann braucht es keine guten Vorsätze mehr, kein neues Jahr, keine besonderen Versprechen, der Wunsch nach echter Veränderung ist allgegenwärtig - echte Veränderung: Ja, aber wie?

Am tiefsten Punkt des Lebens erkennt man oft das eigene Unvermögen - alles was bleibt, ist ein verzweifelter Schrei nach Hilfe.

In einem Lied heißt es einmal:

Als ich ganz unten war, da zogst Du mich hoch. Als niemand mit mir sprach, da hörte ich Dich noch. Als ich am Ende war, da sagtest Du mir, dass das, was mir das Ende schien, der Anfang sei bei Dir. (Manfred Siebald)

Ich muss nicht zuerst aus eigener Kraft mein Leben in Ordnung bringen, um zu Jesus kommen zu können. Jesus sagt:

Siehe ich mache alles neu. (Offenbarung 21,5)

Das "ich mache" Jesu gibt Trost und Gewissheit. Er kam in die Welt, um Niedergeschlagenen Hoffnung zu schenken, er kam für Arme, Hilflose und Kranke. Um Sündern Vergebung und einen neuen Anfang zu schenken, gab er sein Leben auf Golgatha als stellvertretendes, vollkommenes Opfer. Er hat vollbracht, was wir aus eigenen Kräften nicht hätten schaffen können.

Denn aus Gnade seid ihr errettet durch Glauben, und das nicht aus euch, Gottes Gabe ist es; (Epheser 2,8)

Dieses Angebot gilt auch dir. Ein neues Jahr - eine neue Chance auf echten Neubeginn und grundlegende Veränderung? Was wird das nächste Jahr für dich bringen?

Ich vermeide es, nach vorn oder zurück zu schauen. Ich versuche einfach hoch zu schauen. (Charlotte Brontë)

Life-is-More wünscht alles Gute und Gottes Segen fürs neue Jahr.

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