Rolling Stones - Gimme Shelter

Vom 15. - 17. August 1969 kamen 450.000 junge Leute auf einem 243 Hektar großen Farmgelände in Bethel 130 km nord-westlich von New York zusammen, um sich 3 Tage lang ohne Repression dem Rausch der Natur, der freien Liebe, den Drogen und der Musik hinzugeben. Plakate verkündigten: 'Schafft ein schöneres Amerika, nehmt Drogen.' Händler boten öffentlich ihre Waren an: LSD, Haschisch, Meskalin.
Hunderttausende Jugendliche kampierten in Autos und Zelten, für 3 Tage lebten sie "Sex, Drugs & Rock ´N´ Roll", kopulierten in Schlafsäcken und rauchten soviel Marihuana, "dass man schon vom Einatmen der Luft benebelt wurde", wie der Polizeireport vermerkte.
Sie lauschten bei Sonne, Regen und Sturm 32 Bands und Interpreten, die für nicht mehr als 250.000 Dollar Gage musizierten. [1]
Woodstock veranlasste wegen seiner Ausmaße und der relativen Friedfertigkeit seines Ablaufs die Berichterstatter zu überschwänglichen Äußerungen...

Aber schon 4 Wochen später erlosch die Woodstock Euphorie im Horror von Altamont. Auf einer verwahrlosten Autorennstrecke etwa 80km nord-östlich von San Francisco veranstalteten die Rolling Stones anlässlich des Finales ihrer US-Tour und dem dabei gedrehten Tourneefilm 'Gimme Shelter', am 6. Dezember 1969 ein Free Concert für mehr als 300.000 Fans.
Altamont hatte alle Voraussetzungen für einen großen Tag: Ein gratis Konzert in der Nähe San Franciscos, mit Santana, Grateful Dead, Jefferson Airplane und anderen; und als Hauptband die Rolling Stones, die gerade eine ihrer größten und erfolgreichsten Tourneen beendet hatten. Mick Jagger meinte vor dem Konzert: "Es werde dem Rest Amerikas ein Beispiel setzen wie man sich bei einem netten Beisammensein benehmen kann." [2]

Eigentlich hätte das Konzert in San Francisco stattfinden sollen, wie viele andere Free Concerts zuvor, doch als klar wurde wie viel Interesse bestand wurde es auf die alte Speedwaystrecke in Altamont verlegt. Über 300.000 kamen...
Das darauf folgende Verkehrschaos war so groß, dass die Musiker per Hubschrauber auf die Bühne gebracht werden mussten. 'Es wurden mindestens 20 schwere Unfälle gezählt. Ein Plymouth fuhr mit hoher Geschwindigkeit in die Menge und tötete zwei Menschen. Ein Junge ertrank im LSD-Rausch in einem Kanal, ein anderer, dessen Füße ins Feuer geraten waren, wurde mit schweren Verbrennungen ins Krankenhaus gebracht.
Neunzehn Ärzte und sechs Psychiater behandelten bis zur Erschöpfung Drogenfälle, Frühgeburten, Verletzungen infolge Schlägereien.' [3] Die Rockergruppe "Hell?s Angels", (bekannt für ihre gewalttätige Natur und ihren exzessiven Drogenkonsum) von den Veranstaltern als Ordner verpflichtet, betrank sich und terrorisierte aufs brutalste das Publikum.
Als die Stones "Sympathy for the Devil" anstimmten, droschen die "Hell?s Angels" wahllos auf die Zuhörer ein. 'Die "Hell?s Angels" rochen Blut, Mord lag in der Luft, Messer blitzten auf.' [4] 'Jagger sang wie groovy es ist Satan zu sein, nie wurde das Lied in passenderem Rahmen gesungen.' [5]
Der 18 jährige Farbige Meredith Hunter wurde unmittelbar vor der Bühne zu Tode geschlagen, und die Show ging weiter. 'Altamont war das Ergebnis von teuflischen Egoismus, Aufbauscherei, Unfähigkeit, Geldmanipulation und, als Basis all dessen, einem fundamentalen Mangel an Menschlichkeit.' [6]

"Sex, Drugs and Rock´N´Roll" wurde als der Sinn im Leben angepriesen, oder wie Janis Joplin es ausdrückte: "Live fast, love hard, die young". 'Sie hielt sich stets an die Devise eines ihrer Songs: "Get It While You Can" ("Nimm, solang du was kriegen kannst"), oder, mit ihren eigenen Worten: Berausch dich, sei fröhlich und fühl dich wohl.
Am 4.Oktober 1970, zwei Wochen nach dem Tod von Jimi Hendrix, wurde sie heroinvergiftet mit 14 Einstichen im linken Unterarm tot in einem Motelzimmer aufgefunden. Es war ihr siebenter Selbstmordversuch. Die 2 500 Dollar, die Janis Joplin bar hinterlassen hatte, vertranken 200 Freunde ihrem Wunsch gemäß bei einer Party in San Anselmo, Kalifornien.' [7]

Hat Mick Jagger einen Sinn gefunden, wenn er in die ihm ekstatisch zujubelnden Menge den verzweifelten Refrain "I Can Get No Satisfaction" brüllt?

"Gimme Shelter" ("Give me shelter" - Gib mir eine Zuflucht) hieß der 1969 entstandene Tourneefilm der Stones.

Doch wo findet man heute noch Zuflucht? Die Bibel hat auf diese Frage eine ganz klare Antwort:

"Gott ist uns Zuflucht und Stärke, als Beistand in Nöten reichlich zu finden." [8]

Aber gibt es nicht viele Möglichkeiten, Erfüllung und Zuflucht zu finden? Wir wollen diese Frage etwas näher anhand eines Buches des Alten Testaments betrachten. Das Buch Prediger wurde geschrieben von König Salomo, dem weisesten, ehrvollsten und reichsten Menschen der je gelebt hat. [9]

Er hatte alles, was sich ein Menschenherz nur wünschen konnte, und doch fängt sein Buch mit den Worten an: 'Nichtigkeit der Nichtigkeiten, alles ist Nichtigkeit!' [10] Er hatte alles und doch hatte er nichts, er konnte sich alles kaufen, und doch war er ein armer Mann. Er versucht es mit der Freude, und dem Genuss des Guten, sammelte Schätze, Silber und Gold, schaffte sich Sänger und Sängerinnen an seine Hof, vergnügte sich mit unzähligen Frauen, baute sich großartige Monumente. Er verwehrte seinen Augen und seinem Herzen keinen Wunsch. Und doch kam er zu dem Schluss: 'Und siehe, das alles war Nichtigkeit und ein Haschen nach Wind. Also gibt es keinen Gewinn unter der Sonne.' [11]

Ist das nicht eine traurige Perspektive, wie kommt es, dass jemand, der scheint alles zu haben, solche Worte verfasst? Salomon hat die Wertlosigkeit all dieser momentanen, materiellen, kurzlebigen Freuden erkannt:

Welchen Nutzen hat der Mensch davon? Denn wer erkennt, was für den Menschen im Leben gut ist, die Zahl der Tage seines nichtigen Lebens, die er wie ein Schatten verbringt? Denn wer kann dem Menschen mitteilen, was nach ihm sein wird unter der Sonne? [12]

Das wurde vor ungefähr 3000 Jahren geschrieben, doch ist diese Frage nicht aktueller denn je? In der heutigen schnelllebigen Zeit, fragen wir uns nicht auch immer wieder, ob das Leben nicht mehr ist als Geburt, Arbeit und Tod?

Die Bibel sagt uns, dass es mit dem Tod nicht aus ist, somit unser Leben einen Sinn bekommt. Die Bibel spricht ganz klar von einem Himmel und einer Hölle; einem ewigen Beisammensein mit unserem Schöpfer in Herrlichkeit, oder von dem ewigen Tod und der ewigen Trennung von Gott. Es gibt keinen Mittelweg, kein 'noch nicht ganz Himmel' oder 'nicht mehr ganz Hölle'!

In Römer 6, 23 steht:

Denn der Lohn der Sünde ist der Tod, die Gnadengabe Gottes aber ewiges Leben in Christus Jesus, unserem Herrn. Eine Gnadengabe ist immer etwas Kostenloses, zu dem man nichts Eigenes hinzufügen kann. Wenn die Werke dieses Lebens nicht helfen können, womit erlangen wir dann dieses wunderbare Geschenk, und dadurch Sinn und Ziel in unserem Leben?
Dem geht eine Grundwahrheit voraus: Der Mensch allein kann Gottes absolut heiligen Wertanspruch niemals erfüllen.
Auch Salomo hat sich auf seiner Suche diese Frage gestellt und kam zu dem Schluss:

Denn kein Mensch auf Erden ist so gerecht, dass er nur Gutes täte und niemals sündigte. [13]

Und wenn Gott sagt, der Lohn der Sünde ist der Tod [14] und ohne Blutvergießen gibt es keine Vergebung [15], dann ist das auch wahr. Gott ist kein seniler Greis mit einem langen weißen Bart, der bei manchen Menschen einfach eine Ausnahme macht. Er ist absolut gerecht und absolut heilig, und so musste Blut fließen, damit wir leben können.

In seiner übergroßen Liebe sandte Gott seinen Sohn als Mensch in die Welt. Jesus Christus war Mensch wie jeder andere aber er unterschied sich in einer wesentlichen Sache, er sündigte nie! Er war der Einzige, der ein Gott wohlgefälliges Leben führte, und damit war er auch der Einzige, der stellvertretend für uns den Lohn unserer Sünde auf sich nehmen konnte.

Jesus kam aus einem ganz bestimmten Grund in die Welt, er kam um den qualvollsten Tod zu sterben den man zur damaligen Zeit kannte, er wurde gekreuzigt auf dem Hügel von Golgatha, vor den Toren Jerusalems. Dort nahm er den ganzen Zorn Gottes auf sich und als einzig schuldloser Mensch starb er stellvertretend für alle.

Den, der Sünde nicht kannte, hat er für uns zur Sünde gemacht, damit wir Gottes Gerechtigkeit würden in ihm. [16]

Doch wäre es hier aus, würde das Leben Jesu nicht eine einzige große Niederlage sein?
In die Welt gekommen um Menschen zu helfen, nach 30 Jahren des Widerstandes gegen ihn, gekreuzigt als Unschuldiger zwischen zwei Verbrechern.
Würde ihn das unterscheiden von vielen hunderten Märtyrern, die für ihren Glauben in späteren Jahren gestorben sind?
Würde uns das Hoffnung geben? Nein; wir dürfen wissen, dass Jesus lebt, er ist am dritten Tag auferstanden und lebt auch heute noch.

Wie erhältst Du ein Geschenk, dass Dir angeboten wird? Indem Du etwas dafür zahlst, dich mit einem andern Geschenk revanchieren musst? Nicht vielmehr, indem Du dankend die Hände dem Dich Beschenkenden entgegenstreckst und dieses annimmst?

Nach der langen Suche kommt Salomo am Ende des Buches Prediger zu folgendem Schluss:

Das Endergebnis des Ganzen lasst uns hören: Fürchte Gott und halte sein Gebot!
Denn das soll jeder Mensch tun. [17]

Sein liebendes Gebot an Dich heute hier und jetzt ist, dass Du dich erretten lässt von Deinen verkehrten Wegen, die von Natur aus gegen Gott sind, und umkehrst zu Deinem Schöpfer, indem Du ihn im Gebet bittest, in seiner Gnade und seiner Geduld Dir Deine bisherige Falschheit zu vergeben.

Der Gottlose verlasse seinen Weg und der Mann der Bosheit seine Gedanken! Und er kehre um zu dem Herrn, so wird er sich über ihn erbarmen, und zu unserem Gott, denn er ist reich an Vergebung! [18]

Jonathan Edwards, ein bekannter Prediger des 18. Jahrhunderts sagte einmal: "Gehe zuhause auf die Knie und flehe Gott um Gnade an, vielleicht wird er dich erhören!"

Es ist allein Gnade, die es uns ermöglicht, Vergebung zu erlangen, es war allein Gnade, dass auch ich dies eines Tages erfahren durfte!

Und sucht ihr mich so werdet ihr mich finden, ja, fragt ihr mit eurem ganzen Herzen nach mir,
so werde ich mich von euch finden lassen, spricht der Herr. [19]

"Gimme Shelter" ? Gib mir eine Zuflucht...

Es gibt doch noch jemanden bei dem man auch heute noch eine Zuflucht finden kann, bei dem man sich bergen kann, auf den man vertrauen darf, und das gibt mir Sinn im Leben. Ich darf wissen: Es gibt mehr als "Sex, Drugs and Rock`N`Roll", mehr als "Geburt, Arbeit und Sterben"; mit einem Ziel vor Augen bekommt mein Leben Sinn und Perspektive.

Es hat noch keiner auf dem Sterbebett gesagt: Ich wünschte, ich hätte mehr gearbeitet!

Wie entscheidest Du dich? Findest Du Zuflucht bei Deinem Schöpfer, oder suchst Du weiter Erfüllung in materiellen, vergänglichen Freuden? Jesu Angebot gilt heute genauso wie vor 2000 Jahren:

Kommt her zu mir, alle ihr Mühseligen und Beladenen, und ich werde euch Ruhe geben. [20]


[1] U.Bäumer: "Rockmusik - Revolution des 20.Jahrhunderts", CLV, S.36
[2] "Gimme Shelter", Interview Mick Jagger
[3] Siegfried Schmidt-Joos, Barry Graves: "Rock Lexikon", S.389
[4] Tony Sanchez: "Die Rolling Stones", Moewig Verlag, München, S.196
[5] Rolling Stone Magazin: "Let It Bleed.", 21. Jänner 1970: 18-36., S.22; übersetzt vom Verfasser
[6] Rolling Stone Magazin
[7] U.Bäumer, a.a.O., S.35
[8] Psalm 46,2
[9] 1.Könige 3,12-13
[10] Prediger 1,2
[11] Prediger 2,11
[12] Prediger 6,12
[13] Prediger 7,20
[14] Römer 6,23
[15] Hebräer 9,22
[16] 2.Korinther 5,21
[17] Prediger 12,13
[18] Jesaja 55,7
[19] Jeremia 29,13-14a
[20] Matthäus 12, 28

^ Nach oben