Stille Nacht?

Wenn die Stille Nacht zu still wird...

1. Stille Nacht! Heilige Nacht!
Alles schläft; einsam wacht
Nur das traute, hochheilige Paar.
Holder Knab' im lockigen Haar,
|: Schlafe in himmlischer Ruh! :|

3. Stille Nacht! Heilige Nacht!
Die der Welt Heil gebracht,
Aus des Himmels goldenen Höhn,
Uns der Gnaden Fülle lässt sehn,
|: Jesum in Menschengestalt! :|

Das Lied "Stille Nacht, heilige Nacht" kannst du dier hier anhören.

Dieses schlichte, im Jahre 1818 in Oberndorf von dem jungen Hilfspfarrer Joseph Mohr verfasste Weihnachtslied, hat seither Weltruhm erlangt. Über 175 Versionen in 119 verschiedenen Sprachen werden jährlich am Heiligen Abend im Familienkreis rund um einen festlich geschmückten Christbaum gesungen.

Es gibt viele Geschichten rund um die Entstehung dieses beliebten Liedes, doch die wahrlich erstaunliche Tatsache ist, dass der Text eines bescheidenen Hilfspfarrers und die Musik eines, außerhalb seines Dorfes unbekannten Komponisten, zu einer solchen Bekanntheit führten.

Die einfache und mächtige Botschaft von himmlischem Frieden und Ruhe , hat alle Landes- und Sprachgrenzen überschritten und Einzug in die Herzen unzähliger Menschen gefunden.

Gerne wird die Weihnachtszeit immer noch als die besinnlichste und "stillste" Zeit des Jahres angesehen, auch wenn jeder weiß, dass der Konsum- und Geschenks-Wahnsinn diese Bezeichnung längst ad absurdum geführt hat.

Die Stille Nacht ist schon lange nicht mehr still - und die Heilige Nacht wird immer unheiliger.

Das Weihnachtsfest gilt als das Fest der Familie schlechthin. Wenigstens einmal im Jahr, unterm Weihnachtsbaum, soll die Sehnsucht nach familiärem Frieden, Geborgenheit und nach emotionaler Nähe erfüllt werden. Diese Sehnsucht bestimmt die Erwartungen. Und die sind oft so groß, dass Enttäuschungen unausweichlich sind.[1]

Das Fest der Liebe wird zum Fest der unerfüllten Wünsche, Träume und Hoffnungen - Leere und Enttäuschung bleiben oftmals zurück.

Und doch gibt es so viele Menschen, denen im ganzen Weihnachtsrummel diese vermeintlich Stillste Zeit des Jahres zu still geworden ist. Weihnachtsdepressionen, Einsamkeit, Erinnerungen an die eigene Kindheit und das unerträgliche Gefühl, niemanden zum Reden zu haben - vielen Menschen wird gerade in dieser Zeit bewusst, dass sie nicht nur allein, sondern auch einsam sind. Diese erschreckende Tatsache spiegelt sich in der höchsten Selbstmordrate des Jahres wider. Eine Studie der Weltgesundheitsorganisation zeigt, dass es während der Weihnachtsfeiertage um 40% mehr Selbstmordversuche gibt als an anderen Tagen des Jahres.

Diese Zahlen drücken eine Sehnsucht nach Liebe, Angenommensein, Friede und Gemeinschaft aus - soziale Bedürfnisse, die jeder Mensch hat, und die sich nicht durch die Befriedigung anderer Bedürfnisse ersetzen lassen.

Joseph Mohr vermittelt dieses Gefühl in seinem Liedtext. Stille Nacht, Heilige Nacht - ein stilles, friedliches Ruhen wird durch die Geburt eines Retters mit himmlischem Frieden in Verbindung gebracht. In der dritten Strophe dichtet Joseph Mohr:

Stille Nacht! Heilige Nacht!
Die der Welt Heil gebracht,
Aus des Himmels goldenen Höhn,
Uns der Gnaden Fülle lässt sehn,
Jesum in Menschengestalt!

In einer stillen Nacht kam Jesus als kleines Kind in die Welt - der Gott, der Himmel und Erde geschaffen hat, wurde Mensch. In unseren Vorstellungen ist das Christus-Kind ein kleines, zartes Kindlein und oft vergessen wir dabei, dass dieses kleine Kindlein mit einem bestimmten Ziel in diese Welt kam. Aus dem hilflosen Kindlein wurde ein erwachsener Mann; er wurde verfolgt, gehasst, verachtet und letztlich am Kreuz von Golgatha wie ein Verbrecher gekreuzigt.

In diesem grausamen Tod erfüllte Jesus seinen Auftrag, den er in jener stillen, heiligen Nacht begonnen hatte - Jesus kam in die Welt, um auf Golgatha sein Leben zu lassen:

Denn auch der Sohn des Menschen ist nicht gekommen, um bedient zu werden, sondern um zu dienen und sein Leben zu geben als Lösegeld für viele. (Markus 10,45)

Er starb, damit du und ich leben können. Er war das perfekte Opfer - da er selbst ohne Sünde war. Nur er konnte stellvertretend für meine Sünden sterben. Jesus nahm das Gericht, das mich hätte treffen sollen, auf sich.

Würde es hier enden, wäre das eine sehr traurige Weihnachtsgeschichte - vielen erschien das Leben Jesu als das klägliche Scheitern eines Idealisten. Doch der Tod konnte ihn nicht halten, er ist auferstanden und lebt , und möchte dir auch heute noch stille, friedliche Ruhe schenken.

Kommt her zu mir, alle ihr Mühseligen und Beladenen! Und ich werde euch Ruhe geben. [...] Denn ich bin sanftmütig und von Herzen demütig, und "ihr werdet Ruhe finden für eure Seelen"; (Matthäus 11,28+29)

Dieses Angebot ist das größte Weihnachtsgeschenk aller Zeiten, und es gilt dir persönlich. Jesus möchte dein Freund in der Einsamkeit, dein Ruhepol in schwierigen Zeiten, dein Retter in der Not, dein Erlöser von Sünden sein - dafür gab er vor 2000 Jahren sein Leben.

Jesus hat alles vollbracht, das Geschenk Gottes an dich hat er mit seinem Leben bezahlt - ob du dieses Geschenk annimmst, bleibt aber dir überlassen!

Wie lange bietet dir Jesus dieses größte Geschenk schon an? Lass dich doch diese Weihnachten beschenken, lass dich versöhnen mit deinem Gott! Damit die stille Nacht auch für dich zur heilsbringenden, friedlichen Heiligen Nacht wird!

Fröhliche und besinnliche Weihnachten wünscht dein Life-is-More Team

[1] Mitteldeutscher Rundfunk (mdr.de) - Weihnachten Frohes Fest für Leib und Seele?

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