In der Nacht des 14. April 1912 ereignete sich eine der tragischsten Schifffahrtskatastrophen der Geschichte. Der Glaube an den technischen Fortschritt und die errungenen Meilensteine wurden zutiefst erschüttert, der scheinbaren Allmacht des menschlichen Verstand wurde ein schwerer Schlag versetzt.
Als am 10. April 1912 pünktlich um 12.00 Uhr das Schiff ihrer königlichen Majestät, die RMS Titanic, ihren Mutterhafen Southhampton verließ, erwarteten die unzähligen Passagiere eine historische Überfahrt, die alle bisherigen Rekorde brechen sollte. Eine historische Fahrt wurde es…
Am 14. April 1912 um 23:40 Uhr rammte die Titanic
einen Eisberg, der einen vier Meter breiten Riss in ihrer Steuerbordseite
verursachte. Die erste Meldung des vierten Offiziers Boxhall lautete,
dass er keinen schwerwiegenden Schaden feststellen konnte.
Zweieinhalb Stunden später war der „unsinkbare“
Ozeanriese vollständig gesunken und begrub mit sich mehr
als 1500 Passagiere in der eiskalten Stille des weiten nordatlantischen
Ozeans.
Inmitten der ganzen Dramatik der letzten Stunden
an Bord des sinkenden Luxusliners, erzählt die Legende die
bewegende Geschichte der White Star Line Band. Jene acht Männer,
die bis zuletzt an Deck blieben und die Musik nicht aufhören
ließen. Mit aufmunternder „Ragtime“ Musik versuchten
sie die Leute zu beruhigen. Währendessen begann der Bug des
Schiffes sich tiefer und tiefer zu neigen, das Heck erhob sich
aus dem Wasser. Es blieb wenig Zeit – aber die Band spielte
weiter.
Als um 2:00 Uhr morgens das letzte Rettungsboot die RMS Titanic
verlassen hatte und über 1500 Passagiere zurückblieben,
entließ Bandführer Hartley Wallace seine Musiker vom
Dienst und begann alleine die ersten Noten einer simplen Hymne
zu spielen. Nacheinander stimmten die Bandmitglieder, nicht bereit
ihre Stellung zu verlassen, ein.
Es war das letzte Lied, das die Band spielen würde und das
letzte, das die Überlebenden hören würden. Minuten
später wurde die gesamte Band weggeschwemmt, als die Titanic
in zwei Teile zerbrach und im Meer verschwand.
Es war das letzte Lied, das Tausende mit in die schwarzen Tiefen nahmen.
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Elwane Moody, ein damals weltbekannter Schiffsmusikant aus Leeds, war ein guter Freund von Wallace Hartley. Zusammen hatten sie bereits 22 Atlantiküberquerungen hinter sich. Nicht lange vor der Jungfernfahrt der Titanic fragte Moody seinen Freund was er tun würde, wäre er jemals auf einem sinkenden Schiff?
Hartley schaute nachdenklich, überlegte einen Moment und antwortete:
Ich denke, ich könnte nichts Besseres als „Näher, mein Gott zu dir!“ spielen.
Eine einfache Hymne, die in einer bestimmten Situation, an einem besonderen Tag, zu einer hoffnungslosen Stunde, Tausenden Trost spendete. Gleichzeitig drückten die Strophen den sehnlichsten Herzenswunsch und das unverrückbare Ziel von acht Schiffsmusikanten aus – „Näher, mein Gott zu dir! Näher zu dir!“
Den grauenhaften Tod im eiskalten Wasser des Nord-Atlantiks vor Augen, durften Wallace Hartley und seine Band dennoch mit ruhiger Seele dem entgegensehen was bevorstand. Sie wussten, was sie hinter den dunklen Fluten erwarten würde.
Der Apostel Paulus, selber oftmals verfolgt, gesteinigt, gefangen genommen, nach erlittenen Schiffsbrüchen und Krankheit, kann doch aus voller und tiefster Überzeugung schreiben:
In allem sind wir bedrängt, aber nicht erdrückt, keinen Ausweg sehend, aber nicht ohne Ausweg; verfolgt aber nicht verlassen; niedergeworfen, aber nicht vernichtet; […] denn das Sichtbare ist zeitlich, das Unsichtbare aber ewig. (2.Korinther 4,8-9+18a)
So heißt es in einem anderen bekannten, alten Kirchenlied:
Seligstes Wissen:
Jesus ist mein!
Köstlichen Frieden bringt es mir ein.
Leben von oben, ewiges Heil,
Völlige Sühnung ward mir zuteil. [2]
Allein Gott kann solch einen Frieden in ein menschliches Herz legen. Mit der Sühnung deiner Schuld durch Jesu Opfer am Kreuz von Golgatha wurde auch dir dieser köstliche Friede und ewiges Heil geschenkt. Doch die Entscheidung, ob du dieses Geschenk im Glauben annimmst, liegt bei dir!
Wie viele der 1500 Verstorbenen an jenem schicksalhaften 14. April 1912 ertranken mit einer inneren Leere, nach einem Leben der verzweifelten Suche nach Erfüllung in Luxus und Wohlstand?
Es ist ein Schrei in der Seele, auf den aus der Welt keine Antwort kommt. (Fisher)
Hat deine Seele schon köstlichen Frieden gefunden? Ist die Leere deines Herzens gefüllt?
Ist mir auch ganz verhüllt dein Weg allhier,
wird nur mein Wunsch erfüllt: Näher zu dir!
Wie wird das letzte Lied deines Lebens lauten?
[1] S. F. Adams, aus
„Jesu Name nie verklinget“; 16.Auflage – Verlag
Friedrich Hänssler
[2] Rickers, aus „Jesu Name
nie verklinget“; 16.Auflage – Verlag Friedrich Hänssler