November
Kennen Sie das Gefühl, wenn Einsamkeit und Sorge überhand nehmen und man sich danach sehnt, mit einem lieben Menschen Gemeinschaft zu haben? In dieser Jahreszeit, wenn die Tage kürzer werden, das Tageslicht immer mehr abnimmt und die Stimmung Zweifel und Verzagtheit geradezu einzuladen scheint, wünscht man sich besonders, nicht alleine zu sein. Unser Monatsvers ist ein Zitat aus dem Lukasevangelium. Es ist der Wunsch der beiden so genannten Emmausjünger, dass Jesus nicht mehr weggeht, nachdem er sie auf ihrem Weg begleitete und ihnen Trost und Mut gab. Eine solche Einladung wird Jesus nie ausschlagen – auch heute nicht. Im letzten Buch der Bibel sagt Jesus von sich, dass er an unsere Herzenstür klopft und darauf wartet, dass wir ihm die Tür öffnen und ihn einladen, mit uns Gemeinschaft zu haben. Aus seiner Gefängniszelle im KZ Flossenburg, ein paar Monate vor seiner Hinrichtung, schrieb Dietrich Bonhoeffer seiner Familie jene bewegenden Zeilen, die mittlerweile zu einem bekannten Kirchenlied wurden: Von guten Mächten wunderbar geborgen, erwarten wir getrost, was kommen mag. Gott ist mit uns am Abend und am Morgen, und ganz gewiss an jedem neuen Tag. Jesus möchte jeden Tag, den ganzen Tag bei uns sein und das nicht erst, wenn sich unser Leben dem Ende zuneigt. Er möchte uns in schwierigen Situationen beistehen und echte Hoffnung schenken. Diese Gemeinschaft ist aber nur auf freiwilliger Basis möglich und so klopft er sachte weiter an unsere Herzenstür und wartet darauf, dass wir ihn einladen, bei uns zu bleiben.