Ich aber bleibe derselbe und werde euch tragen bis ins hohe Alter.

Der Schriftsteller Henry Durbanville schrieb einmal über das Alter: Mir tun die Menschen, die nicht alt werden wollen, leid. Ich genieße diese Jahre. Sie bereichern mich. Sollte Gott zu mir sagen: „Ich lasse dich noch einmal anfangen, du erhältst deine Jugend zurück“, so würde ich sagen: „Wenn‘s nichts ausmacht, lass mich lieber gleich alt werden.“ Ich würde meinen inneren Frieden, die Seelenruhe, die Weisheit, die ich in schönen und bitteren, ja in den unmöglichsten Lebenssituationen erlangt habe, nicht hergeben wollen. Dieses sind die besten Jahre meines Lebens, die schönsten, die freisten, weil ich jede ängstliche Sorge abgelegt habe. Der Weg wird heller, die Vögel singen lieblicher, der Wind bläst sanfter, die Sonne strahlt schöner als je zuvor! – Wie bereichernd sind doch Menschen in unserer Gesellschaft, in der eigenen Familie oder im Freundeskreis, die keine Angst vor dem Altern haben, die sich nicht vom Zeitgeist irreführen lassen und „immer jung“ bleiben müssen, die sich im Leben und sogar im Sterben von Gott getragen wissen, deren Gesicht sogar zum Zeitpunkt des Endes Frieden und Erfülltheit widerspiegelt. – Jemand errechnete: Im Alter von 70 Jahren hat der Mensch ungefähr 25 Jahre geschlafen, 10 Jahre gearbeitet, 6 Jahre gegessen, sich 4 Jahre an-, aus- und umgezogen, sich 3 Jahre gewaschen, 3 Jahre auf Straßenbahn, Autobus oder Eisenbahn gewartet, 2 Jahre in Geschäften und Ämtern zugebracht, 1 Jahr Briefe geschrieben. Zum bewussten Leben blieben nur 16 Jahre – zu kurz, um die Hauptsache zu verpassen!