August
Während einer Konferenz diskutierten Religionswissenschaftler darüber, was das Christentum von anderen Religionen unterscheidet. Die Menschwerdung Jesu? Ähnliches gab es aber schon bei den alten Griechen. Seine Auferstehung? Davon berichten andere Religionen auch. Man argumentierte, man widerlegte. Dann betrat C. S. Lewis den Raum, erkundigte sich nach dem Gesprächsthema. Ohne viel zu überlegen antwortete er: „Oh, das ist leicht zu beantworten. Es ist Gnade.“ Gnade bedeutet laut Duden: mit Herablassung gewährte Gunst eines sozial oder gesellschaftlich Höhergestellten gegenüber einem sozial tiefer gestellten und Milde gegenüber einem Schuldigen. Im Neuem Testament bedeutet Gnade: Gott, der gerecht ist, müsste mich zur Rechenschaft ziehen wegen meiner Sünden, aber er lässt mich frei ausgehen, weil Jesus mit seinem Tod am Kreuz für meine Sünden bezahlt hat. Darüber will ich mich immer wieder und ganz neu von Herzen freuen. Von dem einstigen italienischen König Umberto I erzählt man, dass ihm das Gnadengesuch eines zu langjähriger Gefängnisstrafe Verurteilten vorgelegt wurde. Unter das Gesuch hatte der Justizminister geschrieben: „Gnade unmöglich, im Gefängnis zu belassen!“ Der König las das Bittgesuch aufmerksam, griff zur Feder und verschob das Komma um ein Wort nach vorne, so dass der Satz lautete: „Gnade, unmöglich im Gefängnis zu belassen!“ So macht unser Herr Jesus die Anklage gegen uns durch sein Eintreten für uns gänzlich wirkungslos. Danke, Herr Jesus für deine Gnade.