Juni
Von dem einstigen italienischen König Umberto 1 (1844-1900) wird eine interessante Begebenheit erzählt. Eines Tages wurde ihm von seinem Justizminister das Gnadengesuch eines zu langjähriger Gefängnisstrafe Verurteilten vorgelegt, der darum bat, ihm den Rest seiner Strafe zu erlassen. Unter das Gesuch hatte der Minister geschrieben: ,,Gnade unmöglich, im Gefängnis zu belassen!" Der König las das Bittgesuch aufmerksam durch, griff zur Feder und verschob in der Anmerkung des Ministers das Komma um ein Wort nach vorne, so dass der Satz lautete: "Gnade, unmöglich im Gefängnis zu belassen!" Unter diesen Vermerk setzte der dann sein „Genehmigt". Damit war der Verurteilte begnadigt und frei. Wer auf den Herrn vertraut, den umgibt er mit Gnade! - So macht auch unser Herr Jesus die Anklage, die von Menschen und vom eigenen Gewissen gegen uns erhoben wird, durch sein Eintreten für uns gänzlich wirkungslos. Alles was er von uns dafür möchte ist, dass wir ihm von ganzem Herzen vertrauen. Es kommt dabei nicht so sehr auf die Stärke unseres Vertrauens an als vielmehr darauf, dass Gott uns Halt schenkt. Und doch ist unser Vertrauen die verlängerte Herzenshand, mit der wir die Gnade Gottes und somit ihn selbst ergreifen. Im Alten Testament heißt es einmal vom Herrn Jesus Christus. ,,Die Strafe liegt auf Ihm, auf das wir Frieden hätten." Das ist die Basis eines tiefen Herzensfriedens und einer lebendigen Gewissheit, die Ewigkeit bei Gott verbringen zu dürfen, ohne noch einmal bestraft zu werden. Auch wenn wir durch manches Leid und manche Not hindurchgehen, am Ende steht Gott und wartet auf uns. „Fällt schwer und dunkel mir das Los! Fällt's leicht und licht! Füllt was ich wünsche meinen Schoß7 Ich weiß es nicht. Vielleicht reicht meines Herren Hand mir Tränenbrot; vielleicht ist Armut mein Gewand und Leid und Not. Doch wie's auch sei, mein Schiffein fährt zum ew·gen Strand; das Steuer ruht, solang es währt, in seiner Hand."