Die auf den Herrn hoffen, bekommen neue Kraft.

Neben der poetischen Kraft und dem theologischen Inhalt haben die Verse der Bibel vor allem auch eine ganz praktische Aussage. Das gilt auch für unseren Monatsvers aus dem Buch Jesaja im Alten Testament. Ganz einfach und praktisch wird hier für ein bestimmtes Handeln eine bestimmte Folge versprochen. Wenn man hofft, bekommt man Kraft. Allerdings kommt es auf eine wesentliche Eigenschaft dieser Hoffnung an - ihr Ziel ist Gott. Was bedeutet dieses „Hoffen" eigentlich? Sicher kein oberfiächliches Erwarten, etwa, dass morgen die Sonne scheint. Nach der Bedeutung des im hebräischen Urtext verwendeten Wortes, hängt „Hoffen" damit zusammen, dass jemand seine Erwartungen „innerlich sammelt". Er richtet sie gespannt auf einen Gegenstand oder eine Person, in unserem Fall auf Gott selbst. Hoffnung hat außerdem mit Unvollständigkeit und Vertrauen zu tun. Nur wer einen Mangel erkennt, wird Hoffnung brauchen. Er hofft auf eine Veränderung durch jemanden, dem er vertraut. Es ist hier aktives Vertrauen gemeint, nicht abwartende Tatenlosigkeit. Der auf Gott Hoffende nimmt aktiv seine „Unvollständigkeiten''. Sünden, Sorgen und übergibt diese vertrauensvoll Gott. Vielleicht vergleichen wir dazu, was nicht dasteht. Nicht wer sich in strengem Gebet übt, sich mit religiösen Übungen abmüht, wer meditiert, usw. bekommt neue Kraft. Das sind meist Wege zur eigenen Kraft und nicht zu einer neuen. ,,Auf den Herrn hoffen" unterscheidet sich davon. Es ist eine Einstellung, ein Willensakt, einer Person zu vertrauen, der man Hilfe zutraut, nämlich Gott. Und zwar zu einem Zeitpunkt als er noch nicht eingegriffen hat. Und was ist die erstaunliche Folge dieses Handelns7 Gott nimmt die „Unvollständigkeiten" unseres Lebens entgegen und ersetzt sie durch seine Kraft, ermutigt ganz neu, ja schenkt einen Neubeginn, ein neues Leben durch den auferstandenen Sohn Jesus Christus. Sind wir bereit zu diesem Tausch? Gott ist bereit! Er hat es versprochen.