Januar
„Wer viel arbeitet, der muss auch viel ausruhen“ lautet ein überlebenswichtiger Merksatz für eine Gesellschaft, die sich durch den zunehmenden Leistungs- und Erfolgsdruck zugrunde richtet. Die steigende Zahl an Menschen, die an Depressionen leiden, die hohe Selbstmordrate und letztlich wachsende Umsätze der Pharmaindustrie bestätigen diese Rastlosigkeit. Aber wo findet man diese so notwendige innere Ruhe? Jesus sagt, dass sie bei ihm zu finden sei. Er lädt alle ein, sein Angebot ernst zu nehmen und verspricht den „Mühseligen und Beladenen“ – was für eine passende Bezeichnung für unsere Gesellschaft – diese Ruhe für die Seele. Er verspricht es aber nicht denen, die nur von ihm träumen, über ihn lesen oder mit ihm sympathisieren. Entscheidend ist, im Gebet persönlich zu Jesus zu kommen; nicht Kirche, Taufe oder Konfession können retten, sondern der Glaube an Jesus. Ein Bild kann uns helfen, das besser zu verstehen: Eine Taube, die von einem Habicht gejagt wird und ihm schutzlos ausgeliefert ist, weiß, dass sie in einer Felsspalte Zuflucht finden kann. Dort wäre sie geschützt, bräuchte sich nicht zu fürchten und könnte zur Ruhe kommen. Doch ohne in den Spalt zu fliegen, würde der Felsen der Taube keinerlei Schutz bieten. Ihr ganzer Körper muss in ihm verborgen sein. Dieser Fels will Jesus für uns sein. Aber er kann uns nur helfen, wenn wir bereit sind, mit unserem ganzen Leben zu ihm zu kommen und uns in ihm zu bergen. Bedenken wir also: Die Kunst des Ausruhens ist ein Teil der Kunst des Arbeitens. Gott will uns ganz persönlich diese hohe Kunst auch in diesem Jahr lehren und schenken.