Februar
Der Monatsvers auf der Vorderseite stammt aus dem Buch der Klagelieder, das Jeremia, dem „weinenden Propheten“ zugeschrieben wird. Es wurde in einer Zeit schrecklicher Leiden und Ängste, Verschleppung und Not verfasst. Doch genau in der Mitte dieser Gedichte voller Tränen und Trauer finden wir plötzlich einen Vers, der ganz anders scheint als alles zuvor. In einer Stimmung der Hoffnungslosigkeit erinnert sich der Autor an eine Wahrheit, die ihn mit seinem Gott verbindet: „Deine Barmherzigkeit ist jeden Morgen neu, und deine Treue ist groß.“ Wir fragen uns, wie er diesen hoffnungsvollen Vers schreiben kann, wenn alles um ihn herum trostlos scheint? Kennen Sie das nicht auch? Zeiten im Leben, in denen alles schief läuft, in denen eine Katastrophe die nächste jagt und es scheinbar keinen Ausweg gibt? Und trotzdem: So sicher wie die Sonne jeden Morgen neu aufgeht, selbst wenn wir sie durch dunkle Wolken nicht sehen können, genauso sicher ist, dass Gottes Barmherzigkeit jeden Morgen neu ist. Sie ist nie zu Ende, sie ist nie zu klein und es gibt keine noch so aussichtslose Situation, in der sie nicht wirken kann. Die Herausforderung dabei ist wohl, zu glauben, dass dieses Versprechen Gottes uns persönlich gilt. So wie Jeremia sich inmitten all seines Leides an diese Gewissheit erinnerte und erneut den Entschluss fasste, darauf zu vertrauen, so müssen auch wir das tun, um wieder Hoffnung zu schöpfen und Frieden zu finden. Die Aufforderung Gottes für jeden von uns dabei ist: Glaube nur!