1,1 Am Anfang schuf Gott Himmel und Erde. (a) (b) (c) (d) 1,2 Und die Erde war wüst und leer, und es war finster auf der Tiefe; und der Geist Gottes schwebte auf dem Wasser.
1,3 Und Gott (a) (b) sprach: Es werde Licht! Und es ward Licht. (c) 1,4 Und Gott sah, daß das Licht gut war. Da schied Gott das Licht von der Finsternis 1,5 und nannte das Licht Tag und die Finsternis Nacht. Da ward aus Abend und Morgen der erste Tag.
1,6 Und Gott sprach: Es werde eine Feste zwischen den Wassern, die da scheide zwischen den Wassern. 1,7 Da machte Gott die Feste und schied das Wasser unter der Feste von dem Wasser über der Feste. Und es geschah so. (a) (b) (c) 1,8 Und Gott nannte die Feste Himmel. Da ward aus Abend und Morgen der zweite Tag.
1,9 Und Gott sprach: Es sammle sich das Wasser unter dem Himmel an besondere Orte, daß man das Trockene sehe. Und es geschah so. (a) (b) (c) 1,10 Und Gott nannte das Trockene Erde, und die Sammlung der Wasser nannte er Meer. Und Gott sah, daß es gut war. 1,11 Und Gott sprach: Es lasse die Erde aufgehen Gras und Kraut, das Samen bringe, und fruchtbare Bäume auf Erden, die ein jeder nach seiner Art Früchte tragen, in denen ihr Same ist. Und es geschah so. 1,12 Und die Erde ließ aufgehen Gras und Kraut, das Samen bringt, ein jedes nach seiner Art, und Bäume, die da Früchte tragen, in denen ihr Same ist, ein jeder nach seiner Art. Und Gott sah, daß es gut war. 1,13 Da ward aus Abend und Morgen der dritte Tag.
1,14 Und Gott sprach: Es werden Lichter an der Feste des Himmels, die da scheiden Tag und Nacht und geben Zeichen, Zeiten, Tage und Jahre (a) (b) (c) 1,15 und seien Lichter an der Feste des Himmels, daß sie scheinen auf die Erde. Und es geschah so. 1,16 Und Gott machte zwei große Lichter: ein großes Licht, das den Tag regiere, und ein kleines Licht, das die Nacht regiere, dazu auch die Sterne. (a) 1,17 Und Gott setzte sie an die Feste des Himmels, daß sie schienen auf die Erde 1,18 und den Tag und die Nacht regierten und schieden Licht und Finsternis. Und Gott sah, daß es gut war. 1,19 Da ward aus Abend und Morgen der vierte Tag.
1,20 Und Gott sprach: Es wimmle das Wasser von lebendigem Getier, und Vögel sollen fliegen auf Erden unter der Feste des Himmels. 1,21 Und Gott schuf große Walfische und alles Getier, das da lebt und webt, davon das Wasser wimmelt, ein jedes nach seiner Art, und alle gefiederten Vögel, einen jeden nach seiner Art. Und Gott sah, daß es gut war. (a) (b) 1,22 Und Gott segnete sie und sprach: Seid fruchtbar und mehret euch und erfüllet das Wasser im Meer, und die Vögel sollen sich mehren auf Erden. 1,23 Da ward aus Abend und Morgen der fünfte Tag.
1,24 Und Gott sprach: Die Erde bringe hervor lebendiges Getier, ein jedes nach seiner Art: Vieh, Gewürm und Tiere des Feldes, ein jedes nach seiner Art. Und es geschah so. 1,25 Und Gott machte die Tiere des Feldes, ein jedes nach seiner Art, und das Vieh nach seiner Art und alles Gewürm des Erdbodens nach seiner Art. Und Gott sah, daß es gut war. 1,26 Und Gott sprach: Lasset uns Menschen machen, ein Bild, das uns gleich sei, die da herrschen über die Fische im Meer und über die Vögel unter dem Himmel und über das Vieh und über alle Tiere des Feldes und über alles Gewürm, das auf Erden kriecht. (a) (b) (c) (d) (e) 1,27 Und Gott schuf den Menschen zu seinem Bilde, (a) zum Bilde Gottes schuf er ihn; und (b) schuf sie als Mann und Weib. 1,28 Und Gott segnete sie und sprach zu ihnen: Seid fruchtbar und mehret euch und füllet die Erde und machet sie euch untertan und herrschet über die Fische im Meer und über die Vögel unter dem Himmel und über das Vieh und über alles Getier, das auf Erden kriecht. 1,29 Und Gott sprach: Sehet da, ich habe euch gegeben alle Pflanzen, die Samen bringen, auf der ganzen Erde, und alle Bäume mit Früchten, die Samen bringen, zu eurer Speise. (a) 1,30 Aber allen Tieren auf Erden und allen Vögeln unter dem Himmel und allem Gewürm, das auf Erden lebt, habe ich alles grüne Kraut zur Nahrung gegeben. Und es geschah so. (a) 1,31 Und Gott sah an alles, was er gemacht hatte, und siehe, (a) (b) es war sehr gut. Da ward aus Abend und Morgen der sechste Tag.
2,1 So wurden vollendet Himmel und Erde mit ihrem ganzen Heer. 2,2 Und so vollendete Gott am siebenten Tage seine Werke, die er machte, und (a) ruhte am siebenten Tage von allen seinen Werken, die er gemacht hatte. 2,3 Und Gott segnete den siebenten Tag und heiligte ihn, weil er an ihm ruhte von allen seinen Werken, die Gott geschaffen und gemacht hatte. (a) (b) (c) (d)
2,4 So sind Himmel und Erde geworden, als sie geschaffen wurden.
2,8 Und Gott der HERR pflanzte einen Garten in Eden gegen Osten hin und setzte den Menschen hinein, den er gemacht hatte. 2,9 Und Gott der HERR ließ aufwachsen aus der Erde allerlei Bäume, verlockend anzusehen und gut zu essen, und den (a) (b) (c) Baum des Lebens mitten im Garten und den Baum der Erkenntnis des Guten und Bösen. 2,10 Und es ging aus von Eden ein Strom, den Garten zu bewässern, und teilte sich von da in vier Hauptarme. (a) 2,11 Der erste heißt Pischon, der fließt um das ganze Land Hawila, und dort findet man Gold; 2,12 und das Gold des Landes ist kostbar. Auch findet man da Bedolachharz und den Edelstein Schoham. 2,13 Der zweite Strom heißt Gihon, der fließt um das ganze Land Kusch. 2,14 Der dritte Strom heißt Tigris, der fließt östlich von Assyrien. Der vierte Strom ist der Euphrat.
2,15 Und Gott der HERR nahm den Menschen und setzte ihn in den Garten Eden, daß er ihn bebaute und bewahrte. 2,16 Und Gott der HERR gebot dem Menschen und sprach: Du darfst essen von allen Bäumen im Garten, 2,17 aber von dem Baum der Erkenntnis des Guten und Bösen sollst du nicht essen; denn an dem Tage, da du von ihm issest, mußt du des Todes sterben. (a)
2,18 Und Gott der HERR sprach: Es ist nicht gut, (a) daß der Mensch allein sei; ich will ihm eine Gehilfin machen, die um ihn sei.* 2,19 Und Gott der HERR machte aus Erde alle die Tiere auf dem Felde und alle die Vögel unter dem Himmel und brachte sie zu dem Menschen, daß er sähe, wie er sie nennte; denn wie der Mensch jedes Tier nennen würde, so sollte es heißen. 2,20 Und der Mensch gab einem jeden Vieh und Vogel unter dem Himmel und Tier auf dem Felde seinen Namen; aber für den Menschen ward keine Gehilfin gefunden, die um ihn wäre. 2,21 Da ließ Gott der HERR einen tiefen Schlaf fallen auf den Menschen, und er schlief ein. Und er nahm eine seiner Rippen und schloß die Stelle mit Fleisch. 2,22 Und Gott der HERR baute ein Weib aus der Rippe, die er von dem Menschen nahm, und brachte sie zu ihm. 2,23 Da sprach der Mensch: Das ist doch Bein von meinem Bein und Fleisch von meinem Fleisch; man wird sie Männin nennen, weil sie vom Manne genommen ist.* *Luther versucht mit «Männin» und «Mann» ein hebräisches Wortspiel wiederzugeben. 2,24 Darum wird ein Mann seinen Vater und seine Mutter verlassen und seinem Weibe anhangen, und sie werden sein ein Fleisch. (a) (b) (c) 2,25 Und sie waren beide nackt, der Mensch und sein Weib, und schämten sich nicht.
3,6 Und das Weib (a) sah, daß von dem Baum gut zu essen wäre und daß er eine Lust für die Augen wäre und verlockend, weil er klug machte. Und sie (b) nahm von der Frucht und aß und gab ihrem Mann, der bei ihr war, auch davon, und er aß. 3,7 Da wurden ihnen beiden die Augen aufgetan, und sie wurden gewahr, daß sie (a) nackt waren, und flochten Feigenblätter zusammen und machten sich Schurze. 3,8 Und sie hörten Gott den HERRN, wie er im Garten ging, als der Tag kühl geworden war. Und Adam (a) (b) versteckte sich mit seinem Weibe vor dem Angesicht Gottes des HERRN unter den Bäumen im Garten. 3,9 Und Gott der HERR rief Adam und sprach zu ihm: Wo bist du? 3,10 Und er sprach: Ich hörte dich im Garten und fürchtete mich; denn ich bin nackt, darum versteckte ich mich. 3,11 Und er sprach: Wer hat dir gesagt, daß du nackt bist? Hast du nicht gegessen von dem Baum, von dem ich dir gebot, du solltest nicht davon essen? 3,12 Da sprach Adam: Das Weib, das du mir zugesellt hast, gab mir von dem Baum, und ich aß. 3,13 Da sprach Gott der HERR zum Weibe: Warum hast du das getan? Das Weib sprach: (a) Die Schlange betrog mich, so daß ich aß.
3,14 Da sprach Gott der HERR zu der Schlange: Weil du das getan hast, seist du verflucht, verstoßen aus allem Vieh und allen Tieren auf dem Felde. Auf deinem Bauche sollst du kriechen und Erde fressen dein Leben lang. 3,15 Und ich will (a) Feindschaft setzen zwischen dir und dem Weibe und zwischen deinem Nachkommen und ihrem Nachkommen; der soll dir den Kopf zertreten, und du wirst ihn in die Ferse stechen.
3,16 Und zum Weibe sprach er: Ich will dir viel Mühsal schaffen, wenn du schwanger wirst; unter Mühen sollst du Kinder gebären. Und dein Verlangen soll nach deinem Manne sein, aber (a) (b) er soll dein Herr sein.
3,17 Und zum Manne sprach er: Weil du gehorcht hast der Stimme deines Weibes und gegessen von dem Baum, von dem ich dir gebot und sprach: Du sollst nicht davon essen -, (a) (b) verflucht sei der Acker um deinetwillen! Mit Mühsal sollst du dich von ihm nähren dein Leben lang. 3,18 Dornen und Disteln soll er dir tragen, und du sollst das Kraut auf dem Felde essen. 3,19 Im Schweiße deines Angesichts sollst du dein Brot essen, bis du wieder zu Erde werdest, davon du genommen bist. Denn du bist Erde und sollst zu Erde werden. (a) (b) (c) (d) (e)
3,20 Und Adam nannte sein Weib Eva; denn sie wurde die Mutter aller, die da leben. 3,21 Und Gott der HERR machte Adam und seinem Weibe Röcke von Fellen und zog sie ihnen an. 3,22 Und Gott der HERR sprach: Siehe, der Mensch ist geworden wie unsereiner und weiß, was gut und böse ist. Nun aber, daß er nur nicht ausstrecke seine Hand und breche auch von dem Baum des Lebens und esse und lebe ewiglich! 3,23 Da wies ihn Gott der HERR aus dem Garten Eden, daß er die Erde bebaute, von der er genommen war. (a) 3,24 Und er trieb den Menschen hinaus und ließ lagern vor dem Garten Eden die Cherubim mit dem flammenden, blitzenden Schwert, zu bewachen den Weg zu dem Baum des Lebens.
4,9 Da sprach der HERR zu Kain: (a) Wo ist dein Bruder Abel? Er sprach: Ich weiß nicht; soll ich meines Bruders Hüter sein? 4,10 Er aber sprach: Was hast du getan? Die (a) (b) (c) Stimme des Blutes deines Bruders schreit zu mir von der Erde. 4,11 Und nun: Verflucht seist du auf der Erde, die ihr Maul hat aufgetan und deines Bruders Blut von deinen Händen empfangen. (a) 4,12 Wenn du den Acker bebauen wirst, soll er dir hinfort seinen Ertrag nicht geben. Unstet und flüchtig sollst du sein auf Erden. 4,13 Kain aber sprach zu dem HERRN: Meine Strafe ist zu schwer, als daß ich sie tragen könnte.* *Luther übersetzte: «Meine Sünde ist größer, denn daß sie mir vergeben werden möge.» 4,14 Siehe, du treibst mich heute vom Acker, und (a) ich muß mich vor deinem Angesicht verbergen und muß unstet und flüchtig sein auf Erden. So wird mir's gehen, daß mich totschlägt, wer mich findet. 4,15 Aber der HERR sprach zu ihm: Nein, sondern wer Kain totschlägt, das soll siebenfältig gerächt werden. Und der HERR machte ein (a) (b) Zeichen an Kain, daß ihn niemand erschlüge, der ihn fände. 4,16 So ging Kain hinweg von dem Angesicht des HERRN und wohnte im Lande Nod, jenseits von Eden, gegen Osten.
4,23 Und Lamech sprach zu seinen Frauen: Ada und Zilla, höret meine Rede, ihr Weiber Lamechs, merkt auf, was ich sage: Einen Mann erschlug ich für meine Wunde und einen Jüngling für meine Beule. 4,24 Kain soll siebenmal gerächt werden, aber Lamech siebenundsiebzigmal. (a) (b) (c) (d)
5,3 Und Adam war 130 Jahre alt und zeugte einen Sohn, ihm gleich und (a) (b) nach seinem Bilde, und nannte ihn Set; 5,4 und lebte danach 800 Jahre und zeugte Söhne und Töchter, 5,5 daß sein ganzes Alter ward 930 Jahre, und starb.
5,6 Set war 105 Jahre alt und zeugte Enosch 5,7 und lebte danach 807 Jahre und zeugte Söhne und Töchter, 5,8 daß sein ganzes Alter ward 912 Jahre, und starb.
5,9 Enosch war 90 Jahre alt und zeugte Kenan 5,10 und lebte danach 815 Jahre und zeugte Söhne und Töchter, 5,11 daß sein ganzes Alter ward 905 Jahre, und starb.
5,12 Kenan war 70 Jahre alt und zeugte Mahalalel 5,13 und lebte danach 840 Jahre und zeugte Söhne und Töchter, 5,14 daß sein ganzes Alter ward 910 Jahre, und starb.
5,15 Mahalalel war 65 Jahre alt und zeugte Jered 5,16 und lebte danach 830 Jahre und zeugte Söhne und Töchter, 5,17 daß sein ganzes Alter ward 895 Jahre, und starb.
5,18 Jered war 162 Jahre alt und zeugte Henoch 5,19 und lebte danach 800 Jahre und zeugte Söhne und Töchter, 5,20 daß sein ganzes Alter ward 962 Jahre, und starb.
5,21 Henoch war 65 Jahre alt und zeugte Metuschelach. 5,22 Und Henoch (a) wandelte mit Gott. Und nachdem er Metuschelach gezeugt hatte, lebte er 300 Jahre und zeugte Söhne und Töchter, 5,23 daß sein ganzes Alter ward 365 Jahre. 5,24 Und weil er mit Gott wandelte, nahm ihn Gott hinweg, und er ward nicht mehr gesehen. (a) (b)
5,25 Metuschelach war 187 Jahre alt und zeugte Lamech 5,26 und lebte danach 782 Jahre und zeugte Söhne und Töchter, 5,27 daß sein ganzes Alter ward 969 Jahre, und starb. 5,28 Lamech war 182 Jahre alt und zeugte einen Sohn 5,29 und nannte ihn Noah und sprach: Der wird uns trösten in unserer Mühe und Arbeit auf dem Acker, den der HERR (a) verflucht hat. 5,30 Danach lebte er 595 Jahre und zeugte Söhne und Töchter, 5,31 daß sein ganzes Alter ward 777 Jahre, und starb.
5,32 Noah war 500 Jahre alt und zeugte Sem, Ham und Jafet.
6,9 Dies ist die Geschichte von Noahs Geschlecht. Noah war ein frommer Mann und ohne Tadel zu seinen Zeiten; er (a) wandelte mit Gott. 6,10 Und er zeugte drei Söhne: Sem, Ham und Jafet. 6,11 Aber die Erde war verderbt vor Gottes Augen und voller Frevel. 6,12 Da (a) sah Gott auf die Erde, und siehe, sie war verderbt; denn alles Fleisch hatte seinen Weg verderbt auf Erden. 6,13 Da sprach Gott zu Noah: Das (a) Ende alles Fleisches ist bei mir beschlossen, denn die Erde ist voller Frevel von ihnen; und siehe, ich will sie verderben mit der Erde. 6,14 Mache dir einen Kasten von Tannenholz und mache Kammern darin und verpiche ihn mit Pech innen und außen. 6,15 Und mache ihn so: Dreihundert Ellen sei die Länge, fünfzig Ellen die Breite und dreißig Ellen die Höhe. 6,16 Ein Fenster sollst du daran machen obenan, eine Elle groß. Die Tür sollst du mitten in seine Seite setzen. Und er soll drei Stockwerke haben, eines unten, das zweite in der Mitte, das dritte oben. 6,17 Denn siehe, ich will eine Sintflut kommen lassen auf Erden, zu verderben alles Fleisch, darin Odem des Lebens ist, unter dem Himmel. Alles, was auf Erden ist, soll untergehen. 6,18 Aber mit dir will ich meinen (a) Bund aufrichten, und du sollst in die Arche gehen mit deinen Söhnen, mit deiner Frau und mit den Frauen deiner Söhne. 6,19 Und du sollst in die Arche bringen von allen Tieren, von allem Fleisch, je ein Paar, Männchen und Weibchen, daß sie leben bleiben mit dir. 6,20 Von den Vögeln nach ihrer Art, von dem Vieh nach seiner Art und von allem Gewürm auf Erden nach seiner Art: von den allen soll je ein Paar zu dir hineingehen, daß sie leben bleiben. 6,21 Und du sollst dir von jeder Speise nehmen, die gegessen wird, und sollst sie bei dir sammeln, daß sie dir und ihnen zur Nahrung diene. 6,22 Und Noah tat alles, was ihm Gott gebot. (a)
7,10 Und als die sieben Tage vergangen waren, kamen die Wasser der Sintflut auf Erden. 7,11 In dem sechshundertsten Lebensjahr Noahs am siebzehnten Tag des zweiten Monats, an diesem Tag brachen alle (a) Brunnen der großen Tiefe auf und taten sich die Fenster des Himmels auf 7,12 und ein Regen kam auf Erden vierzig Tage und vierzig Nächte. 7,13 An eben diesem Tage ging Noah in die Arche mit Sem, Ham und Jafet, seinen Söhnen, und mit seiner Frau und den drei Frauen seiner Söhne; 7,14 dazu alles wilde Getier nach seiner Art, alles Vieh nach seiner Art, alles Gewürm, das auf Erden kriecht, nach seiner Art und alle Vögel nach ihrer Art, alles, was fliegen konnte, alles, was Fittiche hatte; 7,15 das ging alles zu Noah in die Arche paarweise, von allem Fleisch, darin Odem des Lebens war. 7,16 Und das waren (a) Männchen und Weibchen von allem Fleisch, und sie gingen hinein, wie denn Gott ihm geboten hatte. Und der HERR schloß hinter ihm zu.
7,17 Und die Sintflut war vierzig Tage auf Erden, und die Wasser wuchsen und hoben die Arche auf und trugen sie empor über die Erde. 7,18 Und die Wasser nahmen überhand und wuchsen sehr auf Erden, und die Arche fuhr auf den Wassern. 7,19 Und die Wasser nahmen überhand und wuchsen so sehr auf Erden, daß alle hohen Berge unter dem ganzen Himmel bedeckt wurden. 7,20 Fünfzehn Ellen hoch gingen die Wasser über die Berge, so daß sie ganz bedeckt wurden.
7,21 Da ging alles Fleisch unter, das sich auf Erden regte, an Vögeln, an Vieh, an wildem Getier und an allem, was da wimmelte auf Erden, und alle Menschen. (a) 7,22 Alles, was Odem des Lebens hatte auf dem Trockenen, das starb. 7,23 So wurde vertilgt alles, was auf dem Erdboden war, vom Menschen an bis hin zum Vieh und zum Gewürm und zu den Vögeln unter dem Himmel; das wurde alles von der Erde vertilgt. Allein Noah blieb übrig und was mit ihm in der Arche war. 7,24 Und die Wasser wuchsen gewaltig auf Erden hundertundfünfzig Tage.
8,6 Nach (a) vierzig Tagen tat Noah an der Arche das Fenster auf, das er gemacht hatte, 8,7 und ließ einen Raben ausfliegen; der flog immer hin und her, bis die Wasser vertrockneten auf Erden. 8,8 Danach ließ er eine Taube ausfliegen, um zu erfahren, ob die Wasser sich verlaufen hätten auf Erden. 8,9 Da aber die Taube nichts fand, wo ihr Fuß ruhen konnte, kam sie wieder zu ihm in die Arche; denn noch war Wasser auf dem ganzen Erdboden. Da tat er die Hand heraus und nahm sie zu sich in die Arche. 8,10 Da harrte er noch weitere sieben Tage und ließ abermals eine Taube fliegen aus der Arche. 8,11 Die kam zu ihm um die Abendzeit, und siehe, ein Ölblatt hatte sie abgebrochen und trug's in ihrem Schnabel. Da merkte Noah, daß die Wasser sich verlaufen hätten auf Erden. 8,12 Aber er harrte noch weitere sieben Tage und ließ eine Taube ausfliegen; die kam nicht wieder zu ihm.
8,13 Im (a) sechshundertundersten Lebensjahr Noahs am ersten Tage des ersten Monats waren die Wasser vertrocknet auf Erden. Da tat Noah das Dach von der Arche und sah, daß der Erdboden trocken war. 8,14 Und am siebenundzwanzigsten Tage des zweiten Monats war die Erde ganz trocken. 8,15 Da redete Gott mit Noah und sprach: 8,16 Geh aus der Arche, du und deine Frau, deine Söhne und die Frauen deiner Söhne mit dir. 8,17 Alles Getier, das bei dir ist, von allem Fleisch, an Vögeln, an Vieh und allem Gewürm, das auf Erden kriecht, das gehe heraus mit dir, daß sie sich regen auf Erden und fruchtbar seien und sich mehren auf Erden. 8,18 So ging Noah heraus mit seinen Söhnen und mit seiner Frau und den Frauen seiner Söhne, (a) 8,19 dazu alle wilden Tiere, alles Vieh, alle Vögel und alles Gewürm, das auf Erden kriecht; das ging aus der Arche, ein jedes mit seinesgleichen.
8,20 Noah aber baute dem HERRN einen Altar und nahm von allem (a) reinen Vieh und von allen reinen Vögeln und opferte Brandopfer auf dem Altar. 8,21 Und der HERR roch den lieblichen Geruch und sprach in seinem Herzen: Ich will hinfort nicht mehr die Erde verfluchen um der Menschen willen; denn das (a) (b) (c) (d) (e) Dichten und Trachten des menschlichen Herzens ist böse von Jugend auf. Und ich will hinfort nicht mehr schlagen alles, was da lebt, wie ich getan habe. 8,22 Solange die Erde steht, soll nicht aufhören Saat und Ernte, Frost und Hitze, Sommer und Winter, Tag und Nacht. (a)
9,8 Und Gott sagte zu Noah und seinen Söhnen mit ihm: 9,9 Siehe, (a) ich richte mit euch einen Bund auf und mit euren Nachkommen 9,10 und (a) mit allem lebendigen Getier bei euch, an Vögeln, an Vieh und an allen Tieren des Feldes bei euch, von allem, was aus der Arche gegangen ist, was für Tiere es sind auf Erden. 9,11 Und ich richte meinen Bund so mit euch auf, daß hinfort nicht mehr alles Fleisch verderbt werden soll durch die Wasser der Sintflut und hinfort keine Sintflut mehr kommen soll, die die Erde verderbe.
9,12 Und Gott sprach: Das ist das Zeichen des Bundes, den ich geschlossen habe zwischen mir und euch und allem lebendigen Getier bei euch auf ewig: 9,13 Meinen Bogen habe ich in die Wolken gesetzt; der soll das Zeichen sein des Bundes zwischen mir und der Erde. 9,14 Und wenn es kommt, daß ich Wetterwolken über die Erde führe, so soll man meinen Bogen sehen in den Wolken. 9,15 Alsdann will ich gedenken an meinen Bund zwischen mir und euch und allem lebendigen Getier unter allem Fleisch, daß hinfort keine Sintflut mehr komme, die alles Fleisch verderbe. (a) 9,16 Darum soll mein Bogen in den Wolken sein, daß ich ihn ansehe und gedenke an den ewigen Bund zwischen Gott und allem lebendigen Getier unter allem Fleisch, das auf Erden ist. 9,17 Und Gott sagte zu Noah: Das sei das Zeichen des Bundes, den ich aufgerichtet habe zwischen mir und allem Fleisch auf Erden.
9,20 Noah aber, der Ackermann, pflanzte als erster einen Weinberg. 9,21 Und da er von dem Wein trank, ward er trunken und lag im Zelt aufgedeckt. 9,22 Als nun Ham, Kanaans Vater, seines Vaters Blöße sah, sagte er's seinen beiden Brüdern draußen. (a) (b) 9,23 Da nahmen Sem und Jafet ein Kleid und legten es auf ihrer beider Schultern und gingen rückwärts hinzu und deckten ihres Vaters Blöße zu; und ihr Angesicht war abgewandt, damit sie ihres Vaters Blöße nicht sähen. 9,24 Als nun Noah erwachte von seinem Rausch und erfuhr, was ihm sein jüngster Sohn angetan hatte, 9,25 sprach er: Verflucht sei Kanaan und sei seinen Brüdern ein Knecht aller Knechte! 9,26 Und sprach weiter: Gelobt sei der HERR, der Gott Sems, und Kanaan sei sein Knecht! 9,27 Gott breite Jafet aus und lasse ihn wohnen in den Zelten Sems, und Kanaan sei sein Knecht!
9,28 Noah aber lebte nach der Sintflut dreihundertundfünfzig Jahre, 9,29 daß sein ganzes Alter ward neunhundertundfünfzig Jahre, und starb.
. 10,2 (a) Die Söhne Jafets sind diese: Gomer, Magog, Madai, Jawan, Tubal, Meschech und Tiras. (b) (c) 10,3 Die Söhne Gomers sind diese: Aschkenas, Rifat und Togarma. 10,4 Die Söhne Jawans sind diese: Elischa, Tarsis, die Kittäer und die Rodaniter. 10,5 Von diesen haben sich ausgebreitet die Bewohner der Inseln der Heiden. Das sind die Söhne Jafets nach ihren Ländern, ihren Sprachen, Geschlechtern und Völkern.
10,6 Die Söhne Hams sind diese: Kusch, Mizrajim, Put und Kanaan. 10,7 Und die Söhne des Kusch sind diese: Seba, Hawila, Sabta, Ragma und Sabtecha. Aber die Söhne Ragmas sind diese: Saba und Dedan. 10,8 Kusch aber zeugte den Nimrod. Der war der erste, der Macht gewann auf Erden, 10,9 und war ein gewaltiger Jäger vor dem HERRN. Daher spricht man: Das ist ein gewaltiger Jäger vor dem HERRN wie (a) Nimrod. 10,10 Und der Anfang seines Reichs war Babel, Erech, Akkad und Kalne im Lande Schinar. 10,11 Von diesem Lande ist er nach Assur gekommen und baute Ninive und Rehobot-Ir und Kelach, 10,12 dazu Resen zwischen Ninive und Kelach. Das ist die große Stadt. 10,13 Mizrajim zeugte die Luditer, die Anamiter, die Lehabiter, die Naftuhiter, 10,14 die Patrositer, die Kasluhiter und die Kaftoriter; von denen sind gekommen die Philister. 10,15 Kanaan aber zeugte Sidon, seinen ersten Sohn, und Het 10,16 und den Jebusiter, den Amoriter, den Girgaschiter, 10,17 den Hiwiter, den Arkiter, den Siniter, 10,18 den Arwaditer, den Zemariter und den Hamatiter. Nachher haben sich die Geschlechter der Kanaaniter weiter ausgebreitet, 10,19 und ihre Grenzen waren von Sidon in der Richtung auf Gerar bis nach Gaza, in der Richtung auf Sodom, Gomorra, Adma, Zebojim bis nach Lescha. 10,20 Das sind die Söhne Hams nach ihren Geschlechtern, Sprachen, Ländern und Völkern.
10,21 Sem aber, dem Vater aller Söhne Ebers, Jafets älterem Bruder, wurden auch Söhne geboren. (a) 10,22 Und dies sind seine Söhne: Elam, Assur, Arpachschad, Lud und Aram. 10,23 Aber die Söhne Arams sind diese: Uz, Hul, Geter und Masch. (a) 10,24 Arpachschad aber zeugte Schelach, Schelach zeugte Eber. 10,25 Eber wurden zwei Söhne geboren. Einer hieß Peleg, weil zu seiner Zeit (a) (b) die Erde zerteilt wurde; und sein Bruder hieß Joktan. 10,26 Und Joktan zeugte Almodad, Schelef, Hazarmawet, Jerach, 10,27 Hadoram, Usal, Dikla, 10,28 Obal, Abimaël, Saba, 10,29 Ofir, Hawila und Jobab. Das sind alles Söhne Joktans. 10,30 Und ihre Wohnsitze waren von Mescha bis man kommt nach Sefar, an das Gebirge im Osten. 10,31 Das sind die Söhne Sems nach ihren Geschlechtern, Sprachen, Ländern und Völkern.
10,32 Das sind nun die Nachkommen der Söhne Noahs nach ihren Geschlechtern und Völkern. Von denen her haben sich ausgebreitet die Völker auf Erden nach der Sintflut.
11,31 Da nahm (a) Terach seinen Sohn Abram und Lot, den Sohn seines Sohnes Haran, und seine Schwiegertochter Sarai, die Frau seines Sohnes Abram, und führte sie aus (b) Ur in Chaldäa, um ins Land Kanaan zu ziehen. Und sie kamen nach Haran und wohnten dort. 11,32 Und Terach wurde zweihundertundfünf Jahre alt und starb in Haran.
12,4 Da zog Abram aus, wie der HERR zu ihm gesagt hatte, und Lot zog mit ihm. Abram aber war fünfundsiebzig Jahre alt, als er aus Haran zog. 12,5 So nahm Abram Sarai, seine Frau, und Lot, seines Bruders Sohn, mit aller ihrer Habe, die sie gewonnen hatten, und die Leute, die sie erworben hatten in Haran, und zogen aus, um ins Land Kanaan zu reisen. Und sie kamen in das Land, 12,6 und Abram durchzog das Land bis an die Stätte bei (a) (b) Sichem, bis zur Eiche More; es wohnten aber zu der Zeit die Kanaaniter im Lande. 12,7 Da erschien der HERR dem Abram und sprach: Deinen (a) (b) (c) (d) (e) (f) (g) (h) Nachkommen will ich dies Land geben. Und er baute dort einen Altar dem HERRN, der ihm erschienen war. 12,8 Danach brach er von dort auf ins Gebirge östlich der Stadt Bethel und schlug sein Zelt auf, so daß er Bethel im Westen und Ai im Osten hatte, und baute dort dem HERRN einen Altar und (a) rief den Namen des HERRN an. 12,9 Danach zog Abram weiter ins Südland.
12,14 Als nun Abram nach Ägypten kam, sahen die Ägypter, daß seine Frau sehr schön war. 12,15 Und die Großen des Pharao sahen sie und priesen sie vor ihm. Da wurde sie in das Haus des Pharao gebracht. 12,16 Und er tat Abram Gutes um ihretwillen; und er bekam Schafe, Rinder, Esel, Knechte und Mägde, Eselinnen und Kamele. 12,17 Aber der HERR plagte den Pharao und sein Haus mit großen Plagen um Sarais, Abrams Frau, willen.
12,18 Da rief der Pharao Abram zu sich und sprach zu ihm: Warum hast du mir das angetan? Warum sagtest du mir nicht, daß sie deine Frau ist? 12,19 Warum sprachst du denn: Sie ist meine Schwester -, so daß ich sie mir zur Frau nahm? Und nun siehe, da hast du deine Frau; nimm sie und zieh hin. 12,20 Und der Pharao bestellte Leute um seinetwillen, daß sie ihn geleiteten und seine Frau und alles, was er hatte.
13,5 Lot aber, der mit Abram zog, hatte auch Schafe und Rinder und Zelte. 13,6 Und das Land konnte es nicht ertragen, daß sie beieinander wohnten; denn ihre Habe war groß, und sie konnten nicht beieinander wohnen. 13,7 Und es war immer Zank zwischen den Hirten von Abrams Vieh und den Hirten von Lots Vieh. Es wohnten auch zu der Zeit die Kanaaniter und Perisiter im Lande. 13,8 Da sprach Abram zu Lot: Laß doch nicht Zank sein zwischen mir und dir und zwischen meinen und deinen Hirten; denn wir sind Brüder. 13,9 Steht dir nicht alles Land offen? Trenne dich doch von mir! Willst du zur Linken, so will ich zur Rechten, oder willst du zur Rechten, so will ich zur Linken. 13,10 Da hob Lot seine Augen auf und besah die ganze Gegend am Jordan. Denn ehe der HERR Sodom und Gomorra vernichtete, war sie wasserreich, bis man nach Zoar kommt, (a) wie der Garten des HERRN, gleichwie Ägyptenland. 13,11 Da erwählte sich Lot die ganze Gegend am Jordan und zog nach Osten. Also trennte sich ein Bruder von dem andern, 13,12 so daß Abram wohnte im Lande Kanaan und Lot in den Städten am unteren Jordan. Und Lot zog mit seinen Zelten bis nach Sodom. 13,13 Aber die Leute zu Sodom waren böse und sündigten sehr wider den HERRN. (a) (b) 13,14 Als nun Lot sich von Abram getrennt hatte, sprach der HERR zu Abram: Hebe deine Augen auf und sieh von der Stätte aus, wo du wohnst, nach Norden, nach Süden, nach Osten und nach Westen. 13,15 Denn all das Land, das du siehst, will ich dir und deinen Nachkommen geben für alle Zeit (a) 13,16 und will deine Nachkommen machen wie den Staub auf Erden. Kann ein Mensch den Staub auf Erden zählen, der wird auch deine Nachkommen zählen. (a) (b) (c) 13,17 Darum mach dich auf und durchzieh das Land in die Länge und Breite, denn dir will ich's geben. 13,18 Und Abram zog weiter mit seinem Zelt und kam und wohnte im Hain (a) Mamre, der bei Hebron ist, und baute dort dem HERRN einen Altar.
14,8 Da zogen aus der König von Sodom, der König von Gomorra, der König von Adma, der König von Zebojim und der König von Bela, das ist Zoar, und rüsteten sich, zu kämpfen im Tal Siddim 14,9 mit Kedor-Laomer, dem König von Elam, und mit Tidal, dem König von Völkern, und mit Amrafel, dem König von Schinar, und mit Arjoch, dem König von Ellasar, vier Könige gegen fünf. 14,10 Das Tal Siddim aber hatte viele Erdharzgruben. Und die Könige von Sodom und Gomorra wurden in die Flucht geschlagen und fielen da hinein, und was übrigblieb, floh auf das Gebirge. 14,11 Da nahmen sie alle Habe von Sodom und Gomorra und alle Vorräte und zogen davon. 14,12 Sie nahmen auch mit sich Lot, Abrams Brudersohn, und seine Habe, denn (a) er wohnte in Sodom, und zogen davon.
14,13 Da kam einer, der entronnen war, und sagte es Abram an, dem Hebräer, der da wohnte im Hain Mamres, des Amoriters, des Bruders von Eschkol und Aner. Diese waren mit Abram im Bund. 14,14 Als nun Abram hörte, daß seines Bruders Sohn gefangen war, wappnete er seine Knechte, dreihundertundachtzehn, in seinem Hause geboren, und jagte ihnen nach bis (a) (b) Dan 14,15 und teilte seine Schar, fiel des Nachts über sie her mit seinen Knechten und schlug sie und jagte sie bis nach Hoba, das nördlich der Stadt Damaskus liegt. 14,16 Und er brachte alle Habe wieder zurück, dazu auch Lot, seines Bruders Sohn, mit seiner Habe, auch die Frauen und das Volk.
14,17 aAls er nun zurückkam von dem Sieg über Kedor-Laomer und die Könige mit ihm, ging ihm entgegen der König von Sodom in das Tal Schawe, das ist das Königstal. 14,18 Aber (a) Melchisedek, der König von (b) Salem, trug Brot und Wein heraus. Und er war ein Priester Gottes des Höchsten 14,19 und segnete ihn und sprach: Gesegnet seist du, Abram, vom höchsten Gott, der Himmel und Erde geschaffen hat; 14,20 und gelobt sei Gott der Höchste, der deine Feinde in deine Hand gegeben hat. Und Abram gab ihm den (a) (b) Zehnten von allem. 14,21 Da sprach der König von Sodom zu Abram: Gib mir die Leute, die Güter behalte für dich! 14,22 Aber Abram sprach zu dem König von Sodom: Ich hebe meine Hand auf zu dem HERRN, dem höchsten Gott, der Himmel und Erde geschaffen hat, 14,23 daß ich von allem, was dein ist, nicht einen Faden noch einen Schuhriemen nehmen will, damit du nicht sagest, du habest Abram reich gemacht, 14,24 ausgenommen, was die Knechte verzehrt haben; doch laß die Männer Aner, Eschkol und Mamre, die mit mir gezogen sind, ihr Teil nehmen.
15,7 Und er sprach zu ihm: (a) (b) (c) Ich bin der HERR, der dich aus (d) Ur in Chaldäa geführt hat, auf daß ich dir dies Land zu besitzen gebe. 15,8 Abram aber sprach: HERR, mein Gott, woran soll ich merken, daß ich's besitzen werde? 15,9 Und er sprach zu ihm: Bringe mir eine dreijährige Kuh, eine dreijährige Ziege, einen dreijährigen Widder, eine Turteltaube und eine andere Taube. 15,10 Und er brachte ihm dies alles und (a) zerteilte es in der Mitte und legte je einen Teil dem andern gegenüber; aber die Vögel zerteilte er nicht. 15,11 Und die Raubvögel stießen hernieder auf die Stücke, aber Abram scheuchte sie davon.
15,12 Als nun die Sonne am Untergehen war, fiel ein (a) (b) (c) tiefer Schlaf auf Abram, und siehe, Schrecken und große Finsternis überfiel ihn. 15,13 Da sprach der HERR zu Abram: Das sollst du wissen, daß deine Nachkommen werden Fremdlinge sein in einem Lande, das nicht das ihre ist; und da wird man sie zu dienen zwingen und plagen vierhundert Jahre. (a) (b) (c) 15,14 Aber ich will das Volk richten, dem sie dienen müssen. Danach sollen sie ausziehen mit großem Gut. (a) (b) 15,15 Und du sollst fahren zu deinen Vätern mit Frieden und (a) in gutem Alter begraben werden. 15,16 Sie aber sollen erst nach vier Menschenaltern wieder hierher kommen; denn die Missetat der aAmoriter ist noch nicht voll.
15,17 Als nun die Sonne untergegangen und es finster geworden war, siehe, da war ein (a) rauchender Ofen, und eine Feuerflamme fuhr zwischen den Stücken hin. 15,18 An dem Tage schloß der HERR einen Bund mit Abram und sprach: (a) Deinen Nachkommen will ich dies Land geben, von dem (b) Strom Ägyptens an bis an den großen (c) Strom Euphrat: 15,19 die Keniter, die Kenasiter, die Kadmoniter, 15,20 die Hetiter, die Perisiter, die Refaïter, 15,21 die Amoriter, die Kanaaniter, die Girgaschiter, die Jebusiter.
16,4 Und er ging zu Hagar, die ward schwanger. Als sie nun sah, daß sie schwanger war, achtete sie ihre Herrin gering. 16,5 Da sprach Sarai zu Abram: Das Unrecht, das mir geschieht, komme über dich! Ich habe meine Magd dir in die Arme gegeben; nun sie aber sieht, daß sie schwanger geworden ist, bin ich gering geachtet in ihren Augen. Der HERR sei Richter zwischen mir und dir. 16,6 Abram aber sprach zu Sarai: Siehe, deine Magd ist unter deiner Gewalt; tu mit ihr, wie dir's gefällt.
.Als nun Sarai sie demütigen wollte, floh sie von ihr. 16,7 Aber der (a) (b) (c) (d) (e) Engel des HERRN fand sie bei einer Wasserquelle in der Wüste, nämlich bei der Quelle am Wege nach Schur. 16,8 Der sprach zu ihr: Hagar, Sarais Magd, wo kommst du her, und wo willst du hin? Sie sprach: Ich bin von Sarai, meiner Herrin, geflohen. 16,9 Und der Engel des HERRN sprach zu ihr: Kehre wieder um zu deiner Herrin und demütige dich unter ihre Hand. 16,10 Und der Engel des HERRN sprach zu ihr: Ich will deine Nachkommen so mehren, daß sie der großen Menge wegen nicht gezählt werden können. (a) 16,11 Weiter sprach der Engel des HERRN zu ihr: Siehe, du bist schwanger geworden und wirst einen Sohn gebären, dessen Namen sollst du Ismael nennen; denn (a) (b) (c) (d) (e) der HERR hat dein Elend erhört. 16,12 Er wird ein wilder Mensch sein; seine Hand wider jedermann und jedermanns Hand wider ihn, und er wird wohnen all seinen Brüdern zum Trotz. (a)
16,13 Und sie nannte den Namen des HERRN, der mit ihr redete: (a) (b) (c) Du bist ein Gott, der mich sieht. Denn sie sprach: Gewiß hab ich hier hinter dem hergesehen, der mich angesehen hat. 16,14 Darum nannte man den Brunnen (a) (b) «Brunnen des Lebendigen, der mich sieht». Er liegt zwischen Kadesch und Bered.
16,15 Und Hagar gebar Abram einen Sohn, und Abram nannte den Sohn, den ihm Hagar gebar, Ismael. 16,16 Und Abram war sechsundachtzig Jahre alt, als ihm Hagar den Ismael gebar.
17,3 Da fiel Abram auf sein Angesicht. Und Gott redete weiter mit ihm und sprach: 17,4 Siehe, ich habe meinen Bund mit dir, und du sollst ein Vater vieler Völker werden. 17,5 Darum sollst du nicht mehr Abram heißen, sondern Abraham soll dein Name sein; denn (a) ich habe dich gemacht zum Vater vieler Völker. 17,6 Und ich will dich sehr fruchtbar machen und will aus dir Völker machen, und auch Könige sollen von dir kommen. 17,7 Und ich will aufrichten meinen Bund zwischen mir und dir und deinen Nachkommen von Geschlecht zu Geschlecht, daß es ein ewiger Bund sei, so daß ich dein und deiner Nachkommen Gott bin. 17,8 Und ich will dir und deinem Geschlecht nach dir das Land geben, darin du ein (a) (b) Fremdling bist, das ganze Land Kanaan, (c) zu ewigem Besitz, und will ihr Gott sein.
17,9 Und Gott sprach zu Abraham: So haltet nun meinen Bund, du und deine Nachkommen von Geschlecht zu Geschlecht. 17,10 Das aber ist mein Bund, den ihr halten sollt zwischen mir und euch und deinem Geschlecht nach dir: aAlles, was männlich ist unter euch, soll beschnitten werden; 17,11 eure Vorhaut sollt ihr beschneiden. Das soll das (a) Zeichen sein des Bundes zwischen mir und euch. (b) (c) 17,12 Jedes Knäblein, wenn's acht Tage alt ist, sollt ihr beschneiden bei euren Nachkommen. Desgleichen auch alles, was an Gesinde im Hause geboren oder was gekauft ist von irgendwelchen Fremden, die nicht aus eurem Geschlecht sind. 17,13 Beschnitten soll werden alles Gesinde, was dir im Hause geboren oder was gekauft ist. Und so soll mein Bund an eurem Fleisch zu einem ewigen Bund werden. 17,14 Wenn aber ein Männlicher nicht beschnitten wird an seiner Vorhaut, wird er ausgerottet werden aus seinem Volk, weil er meinen Bund gebrochen hat.
17,15 Und Gott sprach abermals zu Abraham: Du sollst Sarai, deine Frau, nicht mehr Sarai nennen, sondern Sara soll ihr Name sein. 17,16 Denn ich will sie (a) segnen, und auch von ihr will ich dir einen Sohn geben; ich will sie segnen, und Völker sollen aus ihr werden und Könige über viele Völker. 17,17 Da fiel Abraham auf sein Angesicht und (a) (b) lachte und sprach in seinem Herzen: (c) (d) Soll mir mit hundert Jahren ein Kind geboren werden, und soll Sara, neunzig Jahre alt, gebären? 17,18 Und Abraham sprach zu Gott: Ach daß Ismael möchte leben bleiben vor dir! 17,19 Da sprach Gott: Nein, Sara, deine Frau, wird dir einen Sohn gebären, den sollst du Isaak nennen, und mit ihm will ich meinen (a) ewigen Bund aufrichten und mit seinem Geschlecht nach ihm. 17,20 Und für Ismael habe ich dich auch erhört. Siehe, ich habe ihn gesegnet und will ihn fruchtbar machen und (a) (b) über alle Maßen mehren. (c) Zwölf Fürsten wird er zeugen, und ich will ihn zum großen Volk machen. 17,21 Aber meinen Bund will ich aufrichten mit Isaak, den dir Sara gebären soll um diese Zeit im nächsten Jahr. 17,22 Und er hörte auf, mit ihm zu reden. Und Gott fuhr auf von Abraham.
17,23 Da nahm Abraham seinen Sohn Ismael und alle Knechte, die im Hause geboren, und alle, die gekauft waren, und alles, was männlich war in seinem Hause, und beschnitt ihre Vorhaut an eben diesem Tage, wie ihm Gott gesagt hatte. 17,24 Und Abraham war neunundneunzig Jahre alt, als er seine Vorhaut beschnitt. 17,25 Ismael aber, sein Sohn, war dreizehn Jahre alt, als seine Vorhaut beschnitten wurde. 17,26 Eben auf diesen Tag wurden sie alle beschnitten, Abraham, sein Sohn Ismael, 17,27 und was männlich in seinem Hause war, im Hause geboren und gekauft von Fremden; es wurde alles mit ihm beschnitten.
18,6 Abraham eilte in das Zelt zu Sara und sprach: Eile und menge drei Maß feinstes Mehl, knete und backe Kuchen. 18,7 Er aber lief zu den Rindern und holte ein zartes gutes Kalb und gab's dem Knechte; der eilte und bereitete es zu. 18,8 Und er trug Butter und Milch auf und von dem Kalbe, das er zubereitet hatte, und setzte es ihnen vor und blieb stehen vor ihnen unter dem Baum, und sie aßen.
18,9 Da sprachen sie zu ihm: Wo ist Sara, deine Frau? Er antwortete: Drinnen im Zelt. 18,10 Da sprach er: Ich (a) (b) will wieder zu dir kommen übers Jahr; siehe, dann soll Sara, deine Frau, einen Sohn haben. Das hörte Sara hinter ihm, hinter der Tür des Zeltes. 18,11 Und sie waren beide, Abraham und Sara, alt und hochbetagt, so daß es Sara nicht mehr ging nach der Frauen Weise. 18,12 Darum (a) lachte sie bei sich selbst und sprach: Nun ich alt bin, soll ich noch der Liebe pflegen, und mein (b) Herr ist auch alt! 18,13 Da sprach der HERR zu Abraham: Warum lacht Sara und spricht: Meinst du, daß es wahr sei, daß ich noch gebären werde, die ich doch alt bin? 18,14 (a) (b) Sollte dem HERRN etwas unmöglich sein? Um diese Zeit will ich wieder zu dir kommen übers Jahr; dann soll Sara einen Sohn haben. 18,15 Da leugnete Sara und sprach: Ich habe nicht gelacht -, denn sie fürchtete sich. Aber er sprach: Es ist nicht so, du hast gelacht.
.Aber Abraham blieb stehen vor dem HERRN 18,23 und trat zu ihm und sprach: Willst du denn den Gerechten mit dem Gottlosen umbringen? (a) 18,24 Es könnten vielleicht fünfzig Gerechte in der Stadt sein; wolltest du die umbringen und dem Ort nicht vergeben um fünfzig Gerechter willen, die darin wären? 18,25 Das sei ferne von dir, daß du das tust und tötest den Gerechten mit dem Gottlosen, so daß der Gerechte wäre gleich wie der Gottlose! Das sei ferne von dir! Sollte der (a) (b) Richter aller Welt nicht gerecht richten? 18,26 Der HERR sprach: Finde ich fünfzig Gerechte zu Sodom in der Stadt, so will ich um ihretwillen dem ganzen Ort vergeben. (a) (b) 18,27 Abraham antwortete und sprach: Ach siehe, ich habe mich unterwunden, zu reden mit dem Herrn, wiewohl ich Erde und Asche bin. 18,28 Es könnten vielleicht fünf weniger als fünfzig Gerechte darin sein; wolltest du denn die ganze Stadt verderben um der fünf willen? Er sprach: Finde ich darin fünfundvierzig, so will ich sie nicht verderben. 18,29 Und er fuhr fort mit ihm zu reden und sprach: Man könnte vielleicht vierzig darin finden. Er aber sprach: Ich will ihnen nichts tun um der vierzig willen. 18,30 Abraham sprach: Zürne nicht, Herr, daß ich noch mehr rede. Man könnte vielleicht dreißig darin finden. Er aber sprach: Finde ich dreißig darin, so will ich ihnen nichts tun. 18,31 Und er sprach: Ach siehe, ich habe mich unterwunden, mit dem Herrn zu reden. Man könnte vielleicht zwanzig darin finden. Er antwortete: Ich will sie nicht verderben um der zwanzig willen. 18,32 Und er sprach: aAch, zürne nicht, Herr, daß ich nur noch einmal rede. Man könnte vielleicht zehn darin finden. Er aber sprach: Ich will sie nicht verderben um der zehn willen. 18,33 Und der HERR ging weg, nachdem er aufgehört hatte, mit Abraham zu reden; und Abraham kehrte wieder um an seinen Ort.
19,4 Aber ehe sie sich legten, kamen die Männer der Stadt Sodom und umgaben das Haus, jung und alt, das ganze Volk aus allen Enden, 19,5 (a) (b) (c) und riefen Lot und sprachen zu ihm: Wo sind die Männer, die zu dir gekommen sind diese Nacht? Führe sie heraus zu uns, daß wir uns über sie her machen. 19,6 Lot ging heraus zu ihnen vor die Tür und schloß die Tür hinter sich zu 19,7 und sprach: Ach, liebe Brüder, tut nicht so übel! 19,8 Siehe, ich habe zwei Töchter, die wissen noch von keinem Manne; die will ich herausgeben unter euch, und tut mit ihnen, was euch gefällt; aber diesen Männern tut nichts, denn darum sind sie unter den Schatten meines Dachs gekommen. 19,9 Sie aber sprachen: Weg mit dir! Und sprachen auch: Du bist der einzige Fremdling hier und willst regieren? Wohlan, wir wollen dich noch übler plagen als jene. Und sie (a) drangen hart ein auf den Mann Lot. Doch als sie hinzuliefen und die Tür aufbrechen wollten, 19,10 griffen die Männer hinaus und zogen Lot herein zu sich ins Haus und schlossen die Tür zu. 19,11 Und (a) sie schlugen die Leute vor der Tür des Hauses, klein und groß, mit Blindheit, so daß sie es aufgaben, die Tür zu finden.
19,12 Und die Männer sprachen zu Lot: Hast du hier noch einen Schwiegersohn und Söhne und Töchter und wer dir sonst angehört in der Stadt, den führe weg von dieser Stätte. 19,13 Denn wir werden diese Stätte verderben, weil (a) das Geschrei über sie groß ist vor dem HERRN; der hat uns gesandt, sie zu verderben. 19,14 Da ging Lot hinaus und redete mit den Männern, die seine Töchter heiraten sollten: Macht euch auf und (a) geht aus diesem Ort, denn der HERR wird diese Stadt verderben. Aber es war ihnen lächerlich.
19,15 Als nun die Morgenröte aufging, drängten die Engel Lot zur Eile und sprachen: Mach dich auf, nimm deine Frau und deine beiden Töchter, die hier sind, damit du nicht auch umkommst in der Missetat dieser Stadt. 19,16 Als er aber zögerte, ergriffen die Männer ihn und seine Frau und seine beiden Töchter bei der Hand, weil der HERR ihn verschonen wollte, und führten ihn hinaus und ließen ihn erst draußen vor der Stadt wieder los.
19,17 Und als sie ihn hinausgebracht hatten, sprach der eine: Rette dein Leben und sieh nicht hinter dich, bleib auch nicht stehen in dieser ganzen Gegend. aAuf das Gebirge rette dich, damit du nicht umkommst! 19,18 Aber Lot sprach zu ihnen: Ach nein, Herr! 19,19 Siehe, dein Knecht hat Gnade gefunden vor deinen Augen, und du hast deine Barmherzigkeit groß gemacht, die du an mir getan hast, als du mich am Leben erhieltest. Ich kann mich nicht auf das Gebirge retten; es könnte mich sonst das Unheil ereilen, so daß ich stürbe. 19,20 Siehe, da ist eine Stadt nahe, in die ich fliehen kann, und sie ist klein; dahin will ich mich retten - ist sie doch klein -, damit ich am Leben bleibe. 19,21 Da sprach er zu ihm: Siehe, ich habe auch darin dich angesehen, daß ich die Stadt nicht zerstöre, von der du geredet hast. 19,22 Eile und rette dich dahin; denn ich kann nichts tun, bis du hineinkommst. Daher ist diese Stadt Zoar genannt. 19,23 Und die Sonne war aufgegangen auf Erden, als Lot nach Zoar kam.
19,24 Da ließ der HERR Schwefel und Feuer regnen vom Himmel herab auf Sodom und Gomorra (a) (b) (c) (d) (e) (f) (g) (h) 19,25 und vernichtete die Städte und die ganze Gegend und alle Einwohner der Städte und was auf dem Lande gewachsen war. 19,26 Und Lots Weib sah hinter sich und ward zur Salzsäule. (a)
19,27 Abraham aber machte sich früh am Morgen auf an den Ort, wo er vor dem HERRN gestanden hatte, 19,28 und wandte sein Angesicht gegen Sodom und Gomorra und alles Land dieser Gegend und schaute, und siehe, da ging ein Rauch auf vom Lande wie der Rauch von einem Ofen. 19,29 Und es geschah, als Gott die Städte in der Gegend vernichtete, gedachte er an Abraham und geleitete Lot aus den Städten, die er zerstörte, in denen Lot gewohnt hatte.
19,36 So wurden die beiden Töchter Lots schwanger von ihrem Vater. 19,37 Und die ältere gebar einen Sohn, den nannte sie Moab. Von dem kommen her die Moabiter bis auf den heutigen Tag. (a) 19,38 Und die jüngere gebar auch einen Sohn, den nannte sie Ben-Ammi. Von dem kommen her die aAmmoniter bis auf den heutigen Tag.
20,8 Da stand Abimelech früh am Morgen auf und rief alle seine Großen und sagte dieses alles vor ihren Ohren. Und die Männer fürchteten sich sehr. 20,9 Und Abimelech rief Abraham auch herzu und sprach zu ihm: Warum hast du uns das angetan? Und was habe ich an dir gesündigt, daß du eine so große Sünde wolltest auf mich und mein Reich bringen? Du hast an mir gehandelt, wie man nicht handeln soll. 20,10 Und Abimelech sprach weiter zu Abraham: Wie bist du dazu gekommen, daß du solches getan hast? 20,11 Abraham sprach: Ich dachte, gewiß ist keine Gottesfurcht an diesem Orte, und sie werden mich um meiner Frau willen umbringen. 20,12 Auch ist sie wahrhaftig meine Schwester, denn sie ist meines Vaters Tochter, aber nicht meiner Mutter Tochter; so ist sie meine Frau geworden. (a) 20,13 Als mich aber Gott aus meines Vaters Hause wandern hieß, sprach ich zu ihr: Die Liebe tu mir an, daß, wo wir hinkommen, du von mir sagst, ich sei dein Bruder.
20,14 Da nahm Abimelech Schafe und Rinder, Knechte und Mägde und gab sie Abraham und gab ihm Sara, seine Frau, wieder 20,15 und sprach: Siehe da, mein Land steht dir offen; wohne, wo dir's wohlgefällt. 20,16 Und zu Sara sprach er: Siehe da, ich habe deinem Bruder tausend Silberstücke gegeben; siehe, das soll eine Decke sein über den Augen aller, die bei dir sind, dir zugute. Damit ist dir bei allen Recht verschafft. 20,17 Abraham aber betete zu Gott. Da heilte Gott Abimelech und seine Frau und seine Mägde, daß sie wieder Kinder gebaren. 20,18 Denn der HERR hatte zuvor hart verschlossen jeden Mutterschoß im Hause Abimelechs um Saras, Abrahams Frau, willen.
21,14 Da stand Abraham früh am Morgen auf und nahm Brot und einen Schlauch mit Wasser und legte es Hagar auf ihre Schulter, dazu den Knaben, und schickte sie fort. Da zog sie hin und irrte in der Wüste umher bei Beerscheba. 21,15 Als nun das Wasser in dem Schlauch ausgegangen war, warf sie den Knaben unter einen Strauch 21,16 und ging hin und setzte sich gegenüber von ferne, einen Bogenschuß weit; denn sie sprach: Ich kann nicht ansehen des Knaben Sterben. Und sie setzte sich gegenüber und erhob ihre Stimme und weinte. (a) 21,17 Da erhörte Gott die Stimme des Knaben. Und der Engel Gottes rief Hagar vom Himmel her und sprach zu ihr: Was ist dir, Hagar? Fürchte dich nicht; denn Gott hat gehört die Stimme des Knaben, der dort liegt. 21,18 Steh auf, nimm den Knaben und führe ihn an deiner Hand; denn ich will ihn zum großen Volk machen. 21,19 Und (a) Gott tat ihr die Augen auf, daß sie einen Wasserbrunnen sah. Da ging sie hin und füllte den Schlauch mit Wasser und tränkte den Knaben. 21,20 Und Gott war mit dem Knaben. Der wuchs heran und wohnte in der Wüste und wurde ein guter Schütze. 21,21 Und er wohnte in der Wüste Paran, und seine Mutter nahm ihm eine Frau aus (a) Ägyptenland.
.Da machten sich auf Abimelech und Pichol, sein Feldhauptmann, und zogen wieder in der Philister Land. 21,33 Abraham aber pflanzte einen Tamariskenbaum in Beerscheba und (a) (b) rief dort den Namen des HERRN, des ewigen Gottes, an. 21,34 Und er war ein Fremdling in der Philister Lande eine lange Zeit.
22,3 Da stand Abraham früh am Morgen auf und gürtete seinen Esel und nahm mit sich zwei Knechte und seinen Sohn Isaak und spaltete Holz zum Brandopfer, machte sich auf und ging hin an den Ort, von dem ihm Gott gesagt hatte. 22,4 Am dritten Tage hob Abraham seine Augen auf und sah die Stätte von ferne 22,5 und sprach zu seinen Knechten: Bleibt ihr hier mit dem Esel. Ich und der Knabe wollen dorthin gehen, und wenn wir angebetet haben, wollen wir wieder zu euch kommen.
22,6 Und Abraham nahm das Holz zum Brandopfer und legte es auf seinen Sohn Isaak. Er aber nahm das Feuer und das Messer in seine Hand; und gingen die beiden miteinander. 22,7 Da sprach Isaak zu seinem Vater Abraham: Mein Vater! Abraham antwortete: Hier bin ich, mein Sohn. Und er sprach: Siehe, hier ist Feuer und Holz; wo ist aber das Schaf zum Brandopfer? 22,8 Abraham antwortete: Mein Sohn, Gott wird sich ersehen ein Schaf zum Brandopfer. Und gingen die beiden miteinander.
22,9 Und als sie an die Stätte kamen, die ihm Gott gesagt hatte, baute Abraham dort einen Altar und legte das Holz darauf und band seinen Sohn Isaak, legte ihn auf den Altar oben auf das Holz 22,10 und reckte seine Hand aus und faßte das Messer, daß er seinen Sohn schlachtete. (a) (b)
22,11 Da rief ihn der Engel des HERRN vom Himmel und sprach: Abraham! Abraham! Er antwortete: Hier bin ich. 22,12 Er sprach: Lege deine Hand nicht an den Knaben und tu ihm nichts; denn nun weiß ich, daß du Gott fürchtest und (a) (b) hast deines einzigen Sohnes nicht verschont um meinetwillen. 22,13 Da hob Abraham seine Augen auf und sah einen Widder hinter sich in der Hecke mit seinen Hörnern hängen und ging hin und nahm den Widder und opferte ihn zum Brandopfer an seines Sohnes Statt. 22,14 Und Abraham nannte die Stätte (a) «Der HERR sieht». Daher man noch heute sagt: Auf dem Berge, da der HERR sieht.
22,15 Und der Engel des HERRN rief Abraham abermals vom Himmel her 22,16 und sprach: (a) (b) (c) (d) (e) (f) Ich habe bei mir selbst geschworen, spricht der HERR: Weil du solches getan hast und hast deines einzigen Sohnes nicht verschont, 22,17 will ich (a) (b) dein Geschlecht segnen und mehren wie die Sterne am Himmel und wie den Sand am Ufer des Meeres, und deine Nachkommen sollen die Tore ihrer Feinde besitzen; 22,18 und durch (a) (b) dein Geschlecht sollen alle Völker auf Erden gesegnet werden, weil du meiner Stimme gehorcht hast. 22,19 So kehrte Abraham zurück zu seinen Knechten. Und sie machten sich auf und zogen miteinander nach Beerscheba, und Abrahm blieb daselbst.
23,3 Danach stand er auf von seiner Toten und redete mit den Hetitern und sprach: 23,4 Ich bin ein (a) Fremdling und Beisasse bei euch; gebt mir ein Erbbegräbnis bei euch, daß ich meine Tote hinaustrage und begrabe. 23,5 Da antworteten die Hetiter Abraham und sprachen zu ihm: 23,6 Höre uns, lieber Herr! Du bist ein Fürst Gottes unter uns. Begrabe deine Tote in einem unserer vornehmsten Gräber; kein Mensch unter uns wird dir wehren, daß du in seinem Grabe deine Tote begrabest.
23,7 Da stand Abraham auf und verneigte sich vor dem Volk des Landes, vor den Hetitern. 23,8 Und er redete mit ihnen und sprach: Gefällt es euch, daß ich meine Tote hinaustrage und begrabe, so höret mich und bittet für mich Efron, den Sohn Zohars, 23,9 daß er mir gebe seine Höhle in Machpela, die am Ende seines Ackers liegt; er gebe sie mir um Geld, soviel sie wert ist, zum Erbbegräbnis unter euch. 23,10 Efron aber saß unter den Hetitern. Da antwortete Efron, der Hetiter, dem Abraham vor den Ohren der Hetiter, vor allen, die beim Tor seiner Stadt versammelt waren, und sprach: 23,11 Nein, mein Herr, sondern höre mir zu! Ich schenke dir den Acker und die Höhle darin und übergebe dir's vor den Augen der Söhne meines Volks, um deine Tote dort zu begraben.
23,12 Da verneigte sich Abraham vor dem Volk des Landes 23,13 und redete mit Efron, so daß das Volk des Landes es hörte, und sprach: Willst du ihn mir lassen, so bitte ich, nimm von mir das Geld für den Acker, das ich dir gebe, so will ich meine Tote dort begraben. 23,14 Efron antwortete Abraham und sprach zu ihm: 23,15 Mein Herr, höre mich doch! Das Feld ist vierhundert Lot Silber wert; was ist das aber zwischen mir und dir? Begrabe nur deine Tote! 23,16 Abraham gehorchte Efron und wog ihm die Summe dar, die er genannt hatte vor den Ohren der Hetiter, vierhundert Lot Silber nach dem Gewicht, das im Kauf gang und gäbe war.
23,17 So wurde Efrons Acker in Machpela östlich von Mamre Abraham zum Eigentum bestätigt, mit der Höhle darin und mit allen Bäumen auf dem Acker umher, 23,18 vor den Augen der Hetiter und aller, die beim Tor seiner Stadt versammelt waren. 23,19 Danach begrub Abraham Sara, seine Frau, in der Höhle des Ackers in Machpela östlich von Mamre, das ist Hebron, im Lande Kanaan. 23,20 So wurden Abraham der Acker und (a) (b) (c) (d) die Höhle darin zum Erbbegräbnis bestätigt von den Hetitern.
24,5 Der Knecht sprach: Wie, wenn das Mädchen mir nicht folgen wollte in dies Land, soll ich dann deinen Sohn zurückbringen in jenes Land, von dem du ausgezogen bist? 24,6 Abraham sprach zu ihm: Davor hüte dich, daß du meinen Sohn wieder dahin bringest! 24,7 (a) (b) Der HERR, der Gott des Himmels, der mich von meines Vaters Hause genommen hat und von meiner Heimat, der mir zugesagt und mir auch geschworen hat: Dies Land will ich deinen Nachkommen geben -, der wird seinen Engel vor dir her senden, daß du meinem Sohn dort eine Frau nehmest. 24,8 Wenn aber das Mädchen dir nicht folgen will, so bist du dieses Eides ledig. Nur bringe meinen Sohn nicht wieder dorthin! 24,9 Da legte der Knecht seine Hand unter die Hüfte Abrahams, seines Herrn, und schwor es ihm.
24,10 So nahm der Knecht zehn Kamele von den Kamelen seines Herrn und zog hin und hatte mit sich allerlei Güter seines Herrn und machte sich auf und zog nach Mesopotamien, zu der Stadt (a) Nahors. 24,11 Da ließ er die Kamele sich lagern draußen vor der Stadt bei dem Wasserbrunnen des Abends um die Zeit, da die Frauen pflegten herauszugehen und Wasser zu schöpfen. 24,12 Und er sprach: HERR, du Gott Abrahams, meines Herrn, laß es mir heute gelingen und tu Barmherzigkeit an Abraham, meinem Herrn! 24,13 Siehe, ich stehe hier bei dem Wasserbrunnen, und die Töchter der Leute in dieser Stadt werden herauskommen, um Wasser zu schöpfen. 24,14 Wenn nun ein Mädchen kommt, zu dem ich spreche: Neige deinen Krug und laß mich trinken, und es sprechen wird: Trinke, ich will deine Kamele auch tränken -, das sei die, die du deinem Diener Isaak beschert hast, und daran werde ich erkennen, daß du Barmherzigkeit an meinem Herrn getan hast.
24,15 Und ehe er ausgeredet hatte, siehe, da kam heraus (a) Rebekka, die Tochter Betuëls, der ein Sohn der Milka war, die die Frau Nahors, des Bruders Abrahams, war, und trug einen Krug auf ihrer Schulter. 24,16 Und das Mädchen war sehr schön von Angesicht, eine Jungfrau, die noch von keinem Manne wußte. Die stieg hinab zum Brunnen und füllte den Krug und stieg herauf. 24,17 Da lief ihr der Knecht entgegen und sprach: Laß mich ein wenig Wasser aus deinem Kruge trinken. 24,18 Und sie sprach: Trinke, mein Herr! Und eilends ließ sie den Krug hernieder auf ihre Hand und gab ihm zu trinken. 24,19 Und als sie ihm zu trinken gegeben hatte, sprach sie: Ich will deinen Kamelen auch schöpfen, bis sie alle genug getrunken haben. 24,20 Und eilte und goß den Krug aus in die Tränke und lief abermals zum Brunnen, um zu schöpfen, und schöpfte allen seinen Kamelen.
24,21 Der Mann aber betrachtete sie und schwieg still, bis er erkannt hätte, ob der HERR zu seiner Reise Gnade gegeben hätte oder nicht. 24,22 Als nun die Kamele alle getrunken hatten, nahm er einen goldenen Stirnreif, sechs Gramm schwer, und zwei goldene Armreifen für ihre Hände, hundertundzwanzig Gramm schwer, 24,23 und sprach: Wessen Tochter bist du? Das sage mir doch! Haben wir auch Raum in deines Vaters Hause, um zu herbergen? 24,24 Sie sprach zu ihm: Ich bin die Tochter Betuëls, des Sohnes der Milka, den sie dem Nahor geboren hat. 24,25 Und sagte weiter zu ihm: Es ist auch viel Stroh und Futter bei uns und Raum genug, um zu herbergen. 24,26 Da neigte sich der Mann und betete den HERRN an 24,27 und sprach: Gelobt sei der HERR, der Gott Abrahams, meines Herrn, der seine Barmherzigkeit und seine Treue von meinem Herrn nicht hat weichen lassen; denn der HERR hat mich geradewegs geführt zum Hause des Bruders meines Herrn. 24,28 Und das Mädchen lief und sagte dies alles in ihrer Mutter Hause.
24,29 Und Rebekka hatte einen Bruder, der hieß Laban; und Laban lief zu dem Mann draußen bei dem Brunnen. 24,30 Denn als er den Stirnreif und die Armreifen an den Händen seiner Schwester gesehen hatte und die Worte Rebekkas, seiner Schwester, gehört hatte: So hat mir der Mann gesagt -, da kam er zu dem Mann, und siehe, er stand bei den Kamelen am Brunnen. 24,31 Und er sprach: Komm herein, du Gesegneter des HERRN! Warum stehst du draußen? Ich habe das Haus bereitet und für die Kamele auch Raum gemacht. 24,32 Da führte er den Mann ins Haus und zäumte die Kamele ab und gab ihnen Stroh und Futter, dazu auch Wasser, zu waschen seine Füße und die Füße der Männer, die mit ihm waren.
24,33 Und man setzte ihm Essen vor. Er sprach aber: Ich will nicht essen, bis ich zuvor meine Sache vorgebracht habe. Sie antworteten: Sage an! 24,34 Er sprach: Ich bin Abrahams Knecht. 24,35 Und der HERR hat meinen Herrn reich gesegnet, daß er groß geworden ist, und hat ihm Schafe und Rinder, Silber und Gold, Knechte und Mägde, Kamele und Esel gegeben. 24,36 Dazu hat Sara, die Frau meines Herrn, einen Sohn geboren meinem Herrn in seinem Alter; dem hat er alles gegeben, was er hat. 24,37 Und mein Herr hat einen Eid von mir genommen und gesagt: Du sollst meinem Sohn keine Frau nehmen von den Töchtern der Kanaaniter, in deren Land ich wohne, 24,38 sondern zieh hin zu meines Vaters Hause und zu meinem Geschlecht; dort nimm meinem Sohn eine Frau. 24,39 Ich sprach aber zu meinem Herrn: Wie, wenn mir das Mädchen nicht folgen will? 24,40 Da sprach er zu mir: Der HERR, vor dem ich wandle, wird seinen Engel mit dir senden und Gnade zu deiner Reise geben, daß du meinem Sohn eine Frau nehmest von meiner Verwandtschaft und meines Vaters Hause. 24,41 Dann sollst du deines Eides ledig sein: Wenn du zu meiner Verwandtschaft kommst und sie geben sie dir nicht, so bist du deines Eides ledig.
24,42 So kam ich heute zum Brunnen und sprach: HERR, du Gott Abrahams, meines Herrn, hast du Gnade zu meiner Reise gegeben, auf der ich bin, 24,43 siehe, so stehe ich hier bei dem Wasserbrunnen. Wenn nun ein Mädchen herauskommt, um zu schöpfen, und ich zu ihr spreche: Gib mir ein wenig Wasser zu trinken aus deinem Krug, 24,44 und sie sagen wird: Trinke du, ich will deinen Kamelen auch schöpfen -, das sei die Frau, die der HERR dem Sohn meines Herrn beschert hat. 24,45 Ehe ich nun diese Worte ausgeredet hatte in meinem Herzen, siehe, da kommt Rebekka heraus mit einem Krug auf ihrer Schulter und geht hinab zum Brunnen und schöpft. Da sprach ich zu ihr: Gib mir zu trinken. 24,46 Und sie nahm eilends den Krug von ihrer Schulter und sprach: Trinke, und deine Kamele will ich auch tränken. Da trank ich, und sie tränkte die Kamele auch. 24,47 Und ich fragte sie und sprach: Wessen Tochter bist du? Sie antwortete: Ich bin die Tochter Betuëls, des Sohnes Nahors, den ihm Milka geboren hat. Da legte ich einen Reif an ihre Stirn und Armreifen an ihre Hände. 24,48 und neigte mich und betete den HERRN an und lobte den HERRN, den Gott Abrahams, meines Herrn, der mich den rechten Weg geführt hat, daß ich für seinen Sohn die Tochter des Bruders meines Herrn nehme.
24,49 Seid ihr nun die, die an meinem Herrn Freundschaft und Treue beweisen wollen, so sagt mir's; wenn nicht, so sagt mir's auch, daß ich mich wende zur Rechten oder zur Linken.
24,50 Da antworteten Laban und Betuël und sprachen: Das kommt vom HERRN, darum können wir nichts dazu sagen, weder Böses noch Gutes. 24,51 Da ist Rebekka vor dir, nimm sie und zieh hin, daß sie die Frau sei des Sohnes deines Herrn, wie der HERR geredet hat. 24,52 Als Abrahams Knecht diese Worte hörte, neigte er sich vor dem HERRN bis zur Erde. 24,53 Danach zog er hervor silberne und goldene Kleinode und Kleider und gab sie Rebekka; auch ihrem Bruder und der Mutter gab er kostbare Geschenke. 24,54 Dann aß und trank er samt den Männern, die mit ihm waren, und sie blieben über Nacht allda.
.Am Morgen aber standen sie auf, und er sprach: Laßt mich ziehen zu meinem Herrn. 24,55 Aber ihr Bruder und ihre Mutter sprachen: Laß doch das Mädchen noch einige Tage bei uns bleiben; danach sollst du ziehen. 24,56 Da sprach er zu ihnen: Haltet mich nicht auf, denn der HERR hat Gnade zu meiner Reise gegeben. Laßt mich, daß ich zu meinem Herrn ziehe. 24,57 Da sprachen sie: Wir wollen das Mädchen rufen und fragen, was sie dazu sagt. 24,58 Und sie riefen Rebekka und sprachen zu ihr: Willst du mit diesem Manne ziehen? Sie antwortete: Ja, ich will es. 24,59 Da ließen sie Rebekka, ihre Schwester, ziehen mit ihrer Amme, samt Abrahams Knecht und seinen Leuten. 24,60 Und sie segneten Rebekka und sprachen zu ihr: Du, unsere Schwester, wachse zu vieltausendmal tausend, und (a) dein Geschlecht besitze die Tore seiner Feinde. 24,61 So machte sich Rebekka auf mit ihren Mägden, und sie setzten sich auf die Kamele und zogen dem Manne nach. Und der Knecht nahm Rebekka und zog von dannen.
24,62 Isaak aber war gezogen zum (a) (b) «Brunnen des Lebendigen, der mich sieht» und wohnte im Südlande. 24,63 Und er war ausgegangen, um zu beten auf dem Felde gegen Abend, und hob seine Augen auf und sah, daß Kamele daherkamen. 24,64 Und Rebekka hob ihre Augen auf und sah Isaak; da stieg sie eilends vom Kamel 24,65 und sprach zu dem Knecht: Wer ist der Mann, der uns entgegenkommt auf dem Felde? Der Knecht sprach: Das ist mein Herr. Da nahm sie den Schleier und verhüllte sich. 24,66 Und der Knecht erzählte Isaak alles, was er ausgerichtet hatte. 24,67 Da führte sie Isaak in das Zelt seiner Mutter Sara und nahm die Rebekka, und sie wurde seine Frau, und er gewann sie lieb. Also wurde Isaak (a) getröstet über seine Mutter.
25,5 Und Abraham gab all sein Gut Isaak. 25,6 Aber den Söhnen, die er von den Nebenfrauen hatte, gab er Geschenke und schickte sie noch zu seinen Lebzeiten fort von seinem Sohn Isaak, nach Osten hin ins Morgenland.
25,7 Das ist aber Abrahams Alter, das er erreicht hat: hundertundfünfundsiebzig Jahre. (a) 25,8 Und Abraham verschied und (a) starb in einem guten Alter, als er alt und lebenssatt war, und wurde zu seinen Vätern versammelt. 25,9 (a) Und es begruben ihn seine Söhne Isaak und Ismael in der Höhle von Machpela auf dem Acker Efrons, des Sohnes Zohars, des Hetiters, die da liegt östlich von Mamre 25,10 auf dem Felde, das Abraham von den Hetitern gekauft hatte. Da ist Abraham begraben mit Sara, seiner Frau. 25,11 Und nach dem Tode Abrahams segnete Gott (a) Isaak, seinen Sohn. Und er wohnte bei dem (b) «Brunnen des Lebendigen, der mich sieht».
25,21 Isaak aber bat den HERRN für seine Frau, denn sie war unfruchtbar. Und der HERR ließ sich erbitten, und Rebekka, seine Frau, ward schwanger. 25,22 Und die Kinder stießen sich miteinander in ihrem Leib. Da sprach sie: Wenn mir's so gehen soll, warum bin ich schwanger geworden? Und sie ging hin, den HERRN zu befragen. 25,23 Und der HERR sprach zu ihr: Zwei Völker sind in deinem Leibe, und zweierlei Volk wird sich scheiden aus deinem Leibe; und ein Volk wird dem andern überlegen sein, und der Ältere wird dem Jüngeren (a) (b) (c) dienen. 25,24 Als nun die Zeit kam, daß sie gebären sollte, siehe, da waren Zwillinge in ihrem Leibe. 25,25 Der erste, der herauskam, war rötlich, ganz rauh wie ein Fell, und sie nannten ihn Esau. 25,26 Danach kam heraus sein Bruder, der (a) hielt mit seiner Hand die Ferse des Esau, und sie nannten ihn Jakob. Sechzig Jahre alt war Isaak, als sie geboren wurden.
25,27 Und als nun die Knaben groß wurden, wurde Esau ein Jäger und streifte auf dem Felde umher, Jakob aber ein gesitteter Mann und blieb bei den Zelten. 25,28 Und Isaak hatte Esau lieb und aß gern von seinem Wildbret; Rebekka aber hatte Jakob lieb.
26,8 Als er nun eine Zeit lang da war, sah Abimelech, der König der Philister, durchs Fenster und wurde gewahr, daß Isaak scherzte mit Rebekka, seiner Frau. 26,9 Da rief Abimelech den Isaak und sprach: Siehe, es ist deine Frau. Wie hast du dann gesagt: sie ist meine Schwester? Isaak antwortete ihm: Ich dachte, ich würde vielleicht sterben müssen um ihretwillen. 26,10 Abimelech sprach: Warum hast du uns das angetan? Es wäre leicht geschehen, daß jemand vom Volk sich zu deiner Frau gelegt hätte, und du hättest so eine Schuld auf uns gebracht. 26,11 Da gebot Abimelech allem Volk und sprach: Wer diesen Mann oder seine Frau antastet, der soll des Todes sterben.
26,15 a Nun hatten sie aber alle Brunnen verstopft, die seines Vaters Knechte gegraben hatten zur Zeit Abrahams, seines Vaters, und hatten sie mit Erde gefüllt. 26,16 Und Abimelech sprach zu ihm: Zieh von uns, denn du bist uns zu mächtig geworden. 26,17 Da zog Isaak von dannen und schlug seine Zelte auf im Grunde von Gerar und wohnte da 26,18 und ließ die Wasserbrunnen wieder aufgraben, die sie zur Zeit Abrahams, seines Vaters, gegraben hatten und die die Philister verstopft hatten nach Abrahams Tod, und nannte sie mit denselben Namen, mit denen sein Vater sie genannt hatte. 26,19 Auch gruben Isaaks Knechte im Grunde und fanden dort eine Quelle lebendigen Wassers. 26,20 Aber die Hirten von Gerar zankten mit den Hirten Isaaks und sprachen: Das Wasser ist unser. Da nannte er den Brunnen «Zank», weil sie mit ihm da gezankt hatten. 26,21 Da gruben sie einen andern Brunnen. Darüber stritten sie auch, darum nannte er ihn «Streit». 26,22 Da zog er weiter und grub noch einen andern Brunnen. Darüber zankten sie sich nicht, darum nannte er ihn «Weiter Raum» und sprach: Nun hat uns der HERR Raum gemacht, und wir können wachsen im Lande.
26,23 Danach zog er von dannen nach Beerscheba. 26,24 Und der HERR erschien ihm in derselben Nacht und sprach: Ich bin der Gott deines Vaters Abraham. Fürchte dich nicht, denn ich bin mit dir und will dich segnen und deine Nachkommen mehren um meines Knechtes Abraham willen. 26,25 Dann (a) baute er dort einen Altar und rief den Namen des HERRN an und schlug dort sein Zelt auf, und seine Knechte gruben dort einen Brunnen.
26,26 Und Abimelech ging zu ihm von Gerar mit Ahusat, seinem Freund, und Pichol, seinem Feldhauptmann. 26,27 Aber Isaak sprach zu ihnen: Warum kommt ihr zu mir? Hasset ihr mich doch und habt mich von euch getrieben. 26,28 Sie sprachen: Wir (a) (b) sehen mit sehenden Augen, daß der HERR mit dir ist. Darum sprachen wir: Es soll ein Eid zwischen uns und dir sein, und wir wollen einen Bund mit dir schließen, 26,29 daß du uns keinen Schaden tust, gleichwie wir dich nicht angetastet haben und dir nur alles Gute getan und dich mit Frieden haben ziehen lassen. Du bist ja doch der Gesegnete des HERRN. 26,30 Da machte er ihnen ein Mahl, und sie aßen und tranken. 26,31 Und früh am Morgen standen sie auf, und einer schwor dem andern. Und Isaak ließ sie gehen, und sie zogen von ihm mit Frieden.
26,32 Am selben Tage kamen Isaaks Knechte und sagten ihm von dem Brunnen, den sie gegraben hatten, und sprachen zu ihm: Wir haben Wasser gefunden. 26,33 Und er nannte ihn «Schwur»; daher heißt die Stadt Beerscheba* bis auf den heutigen Tag. *d. . Schwurbrunnen.
27,6 Da sprach Rebekka zu Jakob, ihrem Sohn: Siehe, ich habe deinen Vater mit Esau, deinem Bruder, reden hören: 27,7 Bringe mir ein Wildbret und mach mir ein Essen, daß ich esse und dich segne vor dem HERRN, ehe ich sterbe. 27,8 So höre nun, mein Sohn, auf mich und tu, was ich dich heiße. 27,9 Geh hin zu der Herde und hole mir zwei gute Böcklein, daß ich deinem Vater ein Essen davon mache, wie er's gerne hat. 27,10 Das sollst du deinem Vater hineintragen, daß er esse, auf daß er dich segne vor seinem Tod. 27,11 Jakob aber sprach zu seiner Mutter Rebekka: Siehe, mein Bruder (a) Esau ist rauh, doch ich bin glatt; 27,12 so könnte vielleicht mein Vater mich betasten, und ich würde vor ihm dastehen, als ob ich ihn betrügen wollte, und brächte über mich einen Fluch und nicht einen Segen. 27,13 Da sprach seine Mutter zu ihm: Der Fluch sei auf mir, mein Sohn; gehorche nur meinen Worten, geh und hole mir.
27,14 Da ging er hin und holte und brachte es seiner Mutter. Da machte seine Mutter ein Essen, wie es sein Vater gerne hatte, 27,15 und nahm Esaus, ihres älteren Sohnes, Feierkleider, die sie bei sich im Hause hatte, und zog sie Jakob an, ihrem jüngeren Sohn. 27,16 Aber die Felle von den Böcklein tat sie ihm um seine Hände und wo er glatt war am Halse. 27,17 Und so gab sie das Essen mit dem Brot, wie sie es gemacht hatte, in die Hand ihres Sohnes Jakob.
27,18 Und er ging hinein zu seinem Vater und sprach: Mein Vater! Er antwortete: Hier bin ich. Wer bist du, mein Sohn? 27,19 Jakob sprach zu seinem Vater: Ich bin Esau, dein erstgeborener Sohn; ich habe getan, wie du mir gesagt hast. Komm nun, setze dich und iß von meinem Wildbret, auf daß mich deine Seele segne. (a) 27,20 Isaak aber sprach zu seinem Sohn: Wie hast du so bald gefunden, mein Sohn? Er antwortete: Der HERR, dein Gott, bescherte mir's. 27,21 Da sprach Isaak zu Jakob: Tritt herzu, mein Sohn, daß ich dich betaste, ob du mein Sohn Esau bist oder nicht. 27,22 So trat Jakob zu seinem Vater Isaak. Und als er ihn betastet hatte, sprach er: Die Stimme ist Jakobs Stimme, aber die Hände sind Esaus Hände. 27,23 Und er erkannte ihn nicht; denn seine Hände waren rauh wie Esaus, seines Bruders, Hände.
.Und er segnete ihn 27,24 und sprach: Bist du mein Sohn Esau? Er antwortete: Ja, ich bin's. 27,25 Da sprach er: So bringe mir her, mein Sohn, zu essen von deinem Wildbret, daß dich meine Seele segne. Da brachte er's ihm, und er aß; und er trug ihm auch Wein hinein, und er trank. 27,26 Und Isaak, sein Vater, sprach zu ihm: Komm her und küsse mich, mein Sohn! 27,27 Er trat hinzu und küßte ihn. Da roch er den Geruch seiner Kleider und segnete ihn und sprach: Siehe, der Geruch meines Sohnes ist wie der Geruch des Feldes, das der HERR gesegnet hat. 27,28 (a) Gott gebe dir vom Tau des Himmels und von der Fettigkeit der Erde und Korn und Wein die Fülle. 27,29 Völker sollen dir dienen, und Stämme sollen dir zu Füßen fallen. Sei (a) ein Herr über deine Brüder, und deiner Mutter Söhne sollen dir zu Füßen fallen. (b) Verflucht sei, wer dir flucht; gesegnet sei, wer dich segnet!
27,30 Als nun Isaak den Segen über Jakob vollendet hatte und Jakob kaum hinausgegangen war von seinem Vater Isaak, da kam Esau, sein Bruder, von seiner Jagd 27,31 und machte auch ein Essen und trug's hinein zu seinem Vater und sprach zu ihm: Richte dich auf, mein Vater, und iß von dem Wildbret deines Sohnes, daß mich deine Seele segne. 27,32 Da antwortete ihm Isaak, sein Vater: Wer bist du? Er sprach: Ich bin Esau, dein erstgeborener Sohn. 27,33 Da entsetzte sich Isaak über die Maßen sehr und sprach: Wer? Wo ist denn der Jäger, der mir gebracht hat, und ich habe von allem gegessen, ehe du kamst, und hab ihn gesegnet? Er wird auch gesegnet bleiben.
27,34 Als Esau diese Worte seines Vaters hörte, schrie er laut und wurde über die Maßen sehr betrübt und sprach zu seinem Vater: Segne mich auch, mein Vater!a 27,35 Er aber sprach: Dein Bruder ist gekommen mit List und hat deinen Segen weggenommen. 27,36 Da sprach er: Er heißt mit Recht (a) Jakob*, denn er hat mich nun zweimal überlistet. Meine (b) Erstgeburt hat er genommen, und siehe, nun nimmt er auch meinen Segen. Und er sprach: Hast du mir denn keinen Segen vorbehalten? *d. . der Hinterlistige 27,37 Isaak antwortete und sprach zu ihm: Ich habe ihn zum Herrn über dich gesetzt, und alle seine Brüder hab ich ihm zu Knechten gemacht, mit Korn und Wein hab ich ihn versehen; was soll ich nun dir noch tun, mein Sohn? 27,38 Esau sprach zu seinem Vater: Hast du denn nur einen Segen, mein Vater? Segne mich auch, mein Vater! Und er erhob seine Stimme und weinte. 27,39 Da antwortete Isaak, sein Vater, und sprach zu ihm: Siehe, du wirst wohnen ohne Fettigkeit der Erde und ohne Tau des Himmels von oben her. 27,40 Von deinem Schwerte wirst du dich nähren, und deinem Bruder sollst du dienen. Aber es wird geschehen, daß du einmal sein Joch von deinem Halse reißen wirst. (a)
27,46 Und Rebekka sprach zu Isaak: Mich verdrießt zu leben, wegen der Hetiterinnen. Wenn Jakob eine Frau nimmt von den Hetiterinnen wie diese, eine von den Töchtern des Landes, was soll mir das Leben?a
28,6 Nun sah Esau, daß Isaak Jakob gesegnet und nach Mesopotamien entlassen hatte, um sich dort eine Frau zu nehmen; er hatte ihn nämlich gesegnet und ihm geboten: Du sollst dir keine Frau nehmen von den Töchtern Kanaans. 28,7 Auch sah Esau, daß Jakob seinem Vater und seiner Mutter gehorchte und nach Mesopotamien zog 28,8 und daß Isaak, sein Vater, die Töchter Kanaans nicht gerne sah. 28,9 Da ging er hin zu (a) Ismael und nahm zu den Frauen, (b) die er bereits hatte, Mahalat, die Tochter Ismaels, des Sohnes Abrahams, die Schwester (c) Nebajots, zur Frau.
28,16 Als nun Jakob von seinem Schlaf aufwachte, sprach er: Fürwahr, der HERR ist an dieser Stätte, und ich wußte es nicht! 28,17 Und er fürchtete sich und sprach: Wie (a) heilig ist diese Stätte! Hier ist nichts anderes als Gottes Haus, und hier ist die Pforte des Himmels. 28,18 (a) Und Jakob stand früh am Morgen auf und nahm den Stein, den er zu seinen Häupten gelegt hatte, und richtete ihn auf zu einem Steinmal und goß Öl oben darauf 28,19 und nannte die Stätte Bethel*; vorher aber hieß die Stadt Lus. *d. . Haus Gottes.
28,20 Und Jakob tat ein Gelübde und sprach: Wird Gott mit mir sein und mich behüten auf dem Wege, den ich reise, und mir Brot zu essen geben und Kleider anzuziehen 28,21 und mich mit Frieden wieder heim zu meinem Vater bringen, so soll der HERR mein Gott sein. 28,22 Und (a) dieser Stein, den ich aufgerichtet habe zu einem Steinmal, soll ein Gotteshaus werden; und von allem, was du mir gibst, will ich dir den Zehnten geben.
29,9 Als er noch mit ihnen redete, kam Rahel mit den Schafen ihres Vaters, denn sie hütete die Schafe. 29,10 Als Jakob aber Rahel sah, die Tochter Labans, des Bruders seiner Mutter, und die Schafe Labans, des Bruders seiner Mutter, trat er hinzu und wälzte den Stein von dem Loch des Brunnens und tränkte die Schafe Labans, des Bruders seiner Mutter. 29,11 Und er küßte Rahel und weinte laut 29,12 und sagte ihr, daß er ihres Vaters Verwandter wäre und Rebekkas Sohn. Da lief sie und sagte es ihrem Vater. 29,13 Als aber Laban hörte von Jakob, seiner Schwester Sohn, lief er ihm entgegen und herzte und küßte ihn und führte ihn in sein Haus. Da erzählte er Laban alles, was sich begeben hatte. 29,14 Da sprach Laban zu ihm: Fürwahr, du bist von meinem Gebein und Fleisch.
.Und als er nun einen Monat lang bei ihm gewesen war, 29,15 sprach Laban zu Jakob: Zwar bist du mein Verwandter, aber solltest du mir darum umsonst dienen? Sage an, was soll dein Lohn sein? 29,16 Laban aber hatte zwei Töchter; die ältere hieß Lea, die jüngere Rahel. 29,17 Aber Leas Augen waren ohne Glanz, Rahel dagegen war schön von Gestalt und von Angesicht. 29,18 Und Jakob gewann Rahel lieb und sprach: Ich will dir sieben Jahre um Rahel, deine jüngere Tochter, dienen. 29,19 Laban antwortete: Es ist besser, ich gebe sie dir als einem andern; bleib bei mir.
29,20 So diente Jakob um Rahel sieben Jahre, und es kam ihm vor, als wären's einzelne Tage, so lieb hatte er sie. 29,21 Und Jakob sprach zu Laban: Gib mir nun meine Braut; denn die Zeit ist da, daß ich zu ihr gehe. 29,22 Da lud Laban alle Leute des Ortes ein und machte ein Hochzeitsmahl. 29,23 Am Abend aber nahm er seine Tochter Lea und brachte sie zu Jakob; und er ging zu ihr. 29,24 Und Laban gab seiner Tochter Lea seine Magd Silpa zur Leibmagd. 29,25 Am Morgen aber, siehe, da war es Lea. Und Jakob sprach zu Laban: Warum hast du mir das angetan? Habe ich dir nicht um Rahel gedient? Warum hast du mich denn betrogen? 29,26 Laban antwortete: Es ist nicht Sitte in unserm Lande, daß man die jüngere weggebe vor der älteren. 29,27 Halte mit dieser die Hochzeitswoche, so will ich dir die andere auch geben für den Dienst, den du bei mir noch weitere sieben Jahre leisten sollst. (a) 29,28 Das tat Jakob und hielt die Hochzeitswoche. Da gab ihm Laban seine Tochter Rahel zur Frau. 29,29 Und er gab seiner Tochter Rahel seine Magd Bilha zur Leibmagd. 29,30 So (a) ging Jakob auch zu Rahel ein und hatte Rahel lieber als Lea; und er diente bei ihm noch weitere sieben Jahre.
30,1 Als Rahel sah, daß sie Jakob kein Kind gebar, beneidete sie ihre Schwester und sprach zu Jakob: Schaffe mir Kinder, wenn nicht, so sterbe ich. 30,2 Jakob aber wurde sehr zornig auf Rahel und sprach: Bin ich doch nicht Gott, der dir (a) deines Leibes Frucht nicht geben will. 30,3 Sie aber sprach: Siehe, da ist meine Magd Bilha; geh zu ihr, (a) daß sie auf meinem Schoß gebäre und ich doch durch sie zu Kindern komme. 30,4 So gab sie ihm Bilha, ihre Leibmagd, zur Frau, und Jakob ging zu ihr. 30,5 Und Bilha ward schwanger und gebar Jakob einen Sohn. 30,6 Da sprach Rahel: Gott hat mir Recht verschafft und mich erhört und mir einen Sohn gegeben. Darum nannte sie ihn Dan. 30,7 Abermals ward Bilha, Rahels Leibmagd, schwanger und gebar Jakob ihren zweiten Sohn. 30,8 Da sprach Rahel: Über alle Maßen habe ich gekämpft mit meiner Schwester, und ich habe gesiegt. Und nannte ihn Naftali.
30,9 Als nun Lea sah, daß sie aufgehört hatte zu gebären, nahm sie ihre Leibmagd Silpa und gab sie Jakob zur Frau. 30,10 Und Silpa, Leas Leibmagd, gebar Jakob einen Sohn. 30,11 Da sprach Lea: Glück zu! Und nannte ihn Gad. 30,12 Danach gebar Silpa, Leas Leibmagd, Jakob ihren zweiten Sohn. 30,13 Da sprach Lea: Wohl mir, denn mich werden selig preisen die Töchter. Und nannte ihn Asser.
30,14 Ruben ging aus zur Zeit der Weizenernte und fand Liebesäpfel* auf dem Felde und brachte sie heim zu seiner Mutter Lea. Da sprach Rahel zu Lea: Gib mir von den Liebesäpfeln deines Sohnes. *Siehe Sach- und Worterklärungen. 30,15 Sie antwortete: Hast du nicht genug, daß du mir meinen Mann genommen hast, und willst auch die Liebesäpfel meines Sohnes nehmen? Rahel sprach: Wohlan, laß ihn diese Nacht bei dir schlafen für die Liebesäpfel deines Sohnes. 30,16 Als nun Jakob am Abend vom Felde kam, ging Lea hinaus ihm entgegen und sprach: Zu mir sollst du kommen, denn ich habe dich erkauft mit den Liebesäpfeln meines Sohnes. Und er schlief die Nacht bei ihr. 30,17 Und Gott erhörte Lea, und sie ward schwanger und gebar Jakob ihren fünften Sohn 30,18 und sprach: Gott hat mir gelohnt, daß ich meine Magd meinem Manne gegeben habe. Und nannte ihn Issachar. 30,19 Abermals ward Lea schwanger und gebar Jakob ihren sechsten Sohn 30,20 und sprach: Gott hat mich reich beschenkt; nun wird mein Mann doch bei mir bleiben; denn ich habe ihm sechs Söhne geboren. Und nannte ihn Sebulon. 30,21 Danach gebar sie eine Tochter, die nannte sie Dina.
30,22 Gott (a) gedachte aber an Rahel und erhörte sie und machte sie fruchtbar. 30,23 Da ward sie schwanger und gebar einen Sohn und sprach: Gott hat (a) (b) meine Schmach von mir genommen; 30,24 und sie nannte ihn Josef und sprach: (a) Der HERR wolle mir noch einen Sohn dazu geben! 30,25 Als nun Rahel den Josef geboren hatte, sprach Jakob zu Laban: Laß mich ziehen und reisen an meinen Ort und in mein Land. 30,26 Gib mir meine Frauen und meine Kinder, um die ich dir gedient habe, daß ich ziehe; denn du weißt, wie ich dir gedient habe. (a) (b) 30,27 Laban sprach zu ihm: Laß mich Gnade vor deinen Augen finden. Ich spüre, daß mich (a) der HERR segnet um deinetwillen. 30,28 Bestimme den Lohn, den ich dir geben soll. 30,29 Er aber sprach zu ihm: Du weißt, wie ich dir gedient habe und was aus deinem Vieh geworden ist unter mir. 30,30 Du hattest wenig, ehe ich herkam; nun aber ist's geworden zu einer großen Menge, und der HERR hat dich gesegnet auf jedem meiner Schritte. Und nun, wann soll ich auch für mein Haus sorgen? 30,31 Er aber sprach: Was soll ich dir denn geben? Jakob sprach: Du sollst mir gar nichts geben; sondern wenn du mir tun willst, was ich dir sage, so will ich deine Schafe wieder weiden und hüten. 30,32 Ich will heute durch alle deine Herden gehen und aussondern alle gefleckten und bunten Schafe und alle schwarzen Schafe und die bunten und gefleckten Ziegen. Was nun bunt und gefleckt sein wird, das soll mein Lohn sein. 30,33 So wird meine Redlichkeit morgen für mich zeugen, wenn du kommst wegen meines Lohnes, den ich von dir nehmen soll: was nicht gefleckt oder bunt unter den Ziegen und nicht schwarz sein wird unter den Lämmern, das sei ein Diebstahl, wenn es sich bei mir findet. 30,34 Da sprach Laban: Wohlan, es sei, wie du gesagt hast. 30,35 Und er sonderte an jenem Tage aus die sprenkligen und bunten Böcke und alle gefleckten und bunten Ziegen, wo nur etwas Weißes daran war, und alles, was schwarz war unter den Lämmern, und tat's unter die Hand seiner Söhne 30,36 und machte einen Raum, drei Tagereisen weit, zwischen sich und Jakob. Jakob aber weidete die übrigen Herden Labans.
30,37 Und Jakob nahm frische Stäbe von Pappeln, Mandelbäumen und Platanen und schälte weiße Streifen daran aus, so daß an den Stäben das Weiße bloß wurde, 30,38 und legte die Stäbe, die er geschält hatte, in die Tränkrinnen, wo die Herden hinkommen mußten zu trinken, daß sie da empfangen sollten, wenn sie zu trinken kämen. 30,39 So empfingen die Herden über den Stäben und brachten Sprenklige, Gefleckte und Bunte. 30,40 Da sonderte Jakob die Lämmer aus und machte sich eigene Herden; die tat er nicht zu den Herden Labans. 30,41 Wenn aber die Brunstzeit der kräftigen Tiere war, legte er die Stäbe in die Rinnen vor die Augen der Herde, daß sie über den Stäben empfingen. 30,42 Aber wenn die Tiere schwächlich waren, legte er sie nicht hinein. So wurden die schwächlichen Tiere dem Laban zuteil, aber die kräftigen dem Jakob. 30,43 Daher wurde der Mann über die Maßen reich, so daß er viele Schafe, Mägde und Knechte, Kamele und Esel hatte.
31,3 Und der HERR sprach zu Jakob: Zieh wieder in deiner Väter Land und zu deiner Verwandtschaft; ich will mit dir sein. (a) 31,4 Da sandte Jakob hin und ließ rufen Rahel und Lea aufs Feld zu seiner Herde 31,5 und sprach zu ihnen: Ich sehe an eures Vaters Angesicht, daß er gegen mich nicht ist wie zuvor; aber der Gott meines Vaters ist mit mir gewesen. 31,6 Und ihr wißt, daß ich aus allen meinen Kräften eurem Vater gedient habe. 31,7 Und er hat mich getäuscht und zehnmal meinen Lohn verändert; aber Gott hat ihm nicht gestattet, daß er mir Schaden täte. 31,8 Wenn er sprach: Die Bunten sollen dein Lohn sein, so trug die ganze Herde Bunte. Wenn er aber sprach: Die Sprenkligen sollen dein Lohn sein, so trug die ganze Herde Sprenklige. 31,9 So hat Gott die Güter eures Vaters ihm entwunden und mir gegeben. 31,10 Denn wenn die Brunstzeit kam, hob ich meine Augen auf und sah im Traum, und siehe, die Böcke, die auf die Herde sprangen, waren sprenklig, gefleckt und bunt. 31,11 Und der Engel Gottes sprach zu mir im Traum: Jakob! Und ich antwortete: Hier bin ich. 31,12 Er aber sprach: Hebe deine Augen auf und sieh! Alle Böcke, die auf die Herde springen, sind sprenklig, gefleckt und bunt; denn ich habe alles gesehen, was Laban dir antut. 31,13 Ich bin der Gott, der dir zu Bethel erschienen ist, wo du (a) den Stein gesalbt hast, und du hast mir daselbst ein Gelübde getan. Nun mach dich auf und zieh aus diesem Lande und kehre zurück in das Land deiner Verwandtschaft.
31,14 Da antworteten Rahel und Lea und sprachen zu ihm: Wir haben doch kein Teil noch Erbe mehr in unseres Vaters Hause. 31,15 Haben wir ihm doch gegolten wie die Fremden, denn er hat uns verkauft und unseren Kaufpreis verzehrt. (a) 31,16 Fürwahr, der ganze Reichtum, den Gott unserm Vater entzogen hat, gehört uns und unsern Kindern. Alles nun, was Gott dir gesagt hat, das tu! 31,17 Da machte sich Jakob auf und lud seine Kinder und Frauen auf die Kamele 31,18 und führte weg all sein Vieh und alle seine Habe, die er in Mesopotamien erworben hatte, daß er käme zu Isaak, seinem Vater, ins Land Kanaan. 31,19 Laban aber war gegangen, seine Herde zu scheren. Und Rahel stahl ihres Vaters (a) (b) (c) (d) (e) Hausgott. 31,20 Und Jakob täuschte Laban, den Aramäer, damit, daß er ihm nicht ansagte, daß er ziehen wollte. 31,21 So floh er mit allem, was sein war, machte sich auf und fuhr über den Euphrat und richtete seinen Weg nach dem Gebirge Gilead.
31,22 Am dritten Tage wurde Laban angesagt, daß Jakob geflohen wäre. 31,23 Und er nahm seine Brüder zu sich und jagte ihm nach, sieben Tagereisen weit, und ereilte ihn auf dem Gebirge (a) Gilead. 31,24 Aber Gott kam zu Laban, dem Aramäer, im Traum des Nachts und sprach zu ihm: Hüte dich, mit Jakob anders zu reden als freundlich. 31,25 Und Laban holte Jakob ein. Jakob aber hatte sein Zelt aufgeschlagen auf dem Gebirge, und Laban mit seinen Brüdern schlug sein Zelt auch auf dem Gebirge Gilead auf.
31,26 Da sprach Laban zu Jakob: Was hast du getan, daß du mich getäuscht hast und hast meine Töchter entführt, als wenn sie im Krieg gefangen wären? 31,27 Warum bist du heimlich geflohen und hast mich hintergangen und hast mir's nicht angesagt, daß ich dich geleitet hätte mit Freuden, mit Liedern, mit Pauken und Harfen? 31,28 Und hast mich nicht einmal lassen meine Enkel und Töchter küssen? Nun, du hast töricht getan. 31,29 Ich hätte wohl so viel Macht, daß ich euch Böses antun könnte; aber eures Vaters Gott hat diese Nacht zu mir gesagt: Hüte dich, mit Jakob anders zu reden als freundlich. 31,30 Und wenn du schon weggezogen bist und sehntest dich so sehr nach deines Vaters Hause, warum hast du mir dann aber meinen Gott gestohlen? 31,31 Jakob antwortete und sprach zu Laban: Ich fürchtete mich und dachte, du würdest deine Töchter von mir reißen. 31,32 Bei wem du aber deinen Gott findest, der sterbe! Hier vor unsern Brüdern suche das Deine bei mir und nimm's hin. Jakob wußte aber nicht, daß (a) Rahel ihn gestohlen hatte.
31,33 Da ging Laban in die Zelte Jakobs und Leas und der beiden Mägde und fand nichts. Und ging aus dem Zelte Leas in das Zelt Rahels. 31,34 Rahel aber hatte den Hausgott genommen und unter den Kamelsattel gelegt und sich darauf gesetzt. Laban aber betastete das ganze Zelt und fand nichts. 31,35 Da sprach sie zu ihrem Vater: Mein Herr, zürne nicht, denn ich kann nicht aufstehen vor dir, denn (a) es geht mir nach der Frauen Weise. Daher fand er den Hausgott nicht, wie sehr er auch suchte. 31,36 Und Jakob wurde zornig und schalt Laban und sprach zu ihm: Was hab ich Übles getan oder gesündigt, daß du so hitzig hinter mir her bist? 31,37 Du hast all meinen Hausrat betastet. Was hast du von deinem Hausrat gefunden? Lege das her vor meinen und deinen Brüdern, daß sie zwischen uns beiden richten. 31,38 Diese zwanzig Jahre bin ich bei dir gewesen, deine Schafe und Ziegen haben keine Fehlgeburt gehabt; die Widder deiner Herde hab ich nie gegessen; 31,39 was die wilden Tiere zerrissen, brachte ich dir nicht, ich mußte es ersetzen; du fordertest es von meiner Hand, es mochte mir des Tages oder des Nachts gestohlen sein. (a) 31,40 Des Tages kam ich um vor Hitze und des Nachts vor Frost, und kein Schlaf kam in meine Augen. 31,41 So habe ich diese zwanzig Jahre in deinem Hause gedient, vierzehn (a) um deine Töchter und sechs (b) um deine Herde, und du hast mir meinen Lohn zehnmal verändert. 31,42 Wenn nicht der Gott meines Vaters, der Gott Abrahams und der Schrecken Isaaks*, (a) auf meiner Seite gewesen wäre, du hättest mich leer ziehen lassen. Aber Gott hat mein Elend und meine Mühe angesehen und hat diese Nacht rechtes Urteil gesprochen. 31,43 Laban antwortete und sprach zu Jakob: Die Töchter sind meine Töchter, und die Kinder sind meine Kinder, und die Herden sind meine Herden, und alles, was du siehst, ist mein. Was kann ich heute für meine Töchter oder ihre Kinder tun, die sie geboren haben?a 31,44 So komm nun und laß uns einen Bund schließen, ich und du, der ein Zeuge sei zwischen mir und dir. 31,45 Da nahm Jakob einen Stein und richtete ihn auf zu einem Steinmal. 31,46 Laban aber sprach zu seinen Brüdern: Leset Steine auf! Und sie nahmen Steine und machten davon einen Haufen und aßen daselbst auf dem Steinhaufen. 31,47 Und Laban nannte ihn Jegar-Sahaduta, Jakob aber nannte ihn (a) Gal-Ed.
31,48 Da sprach Laban: (a) Der Steinhaufe sei heute Zeuge zwischen mir und dir. Daher nennt man ihn Gal-Ed* 31,49 und (a) Mizpa*; denn er sprach: Der HERR wache als Späher über mir und dir, wenn wir voneinander gegangen sind, *d. . Spähort. 31,50 daß du meine Töchter nicht bedrückst oder andere Frauen dazu nimmst zu meinen Töchtern. Es ist hier kein Mensch bei uns; siehe aber, Gott ist der Zeuge zwischen mir und dir. 31,51 Und Laban sprach weiter zu Jakob: Siehe, das ist der Haufe, und das ist das Steinmal, das ich aufgerichtet habe zwischen mir und dir. 31,52 Dieser Steinhaufe sei Zeuge, und das Steinmal sei auch Zeuge, daß ich nicht an diesem Haufen vorüberziehe zu dir hin oder du vorüberziehest zu mir hin an diesem Haufen und diesem Mal in böser Absicht! 31,53 Der Gott Abrahams und der Gott Nahors sei Richter zwischen uns - der Gott ihres Vaters! 31,54 Und Jakob schwor ihm bei dem (a) Schrecken Isaaks, dem Gott seines Vaters. Und Jakob opferte auf dem Gebirge und lud seine Brüder zum Essen. Und als sie gegessen hatten, blieben sie auf dem Gebirge über Nacht.
32,4 Jakob aber schickte Boten vor sich her zu seinem Bruder Esau ins Land (a) Seïr, in das Gebiet von Edom, 32,5 und befahl ihnen und sprach: So sprecht zu Esau, meinem Herrn: Dein Knecht Jakob läßt dir sagen: Ich bin bisher bei Laban lange in der Fremde gewesen 32,6 und habe Rinder und Esel, Schafe, Knechte und Mägde, und habe ausgesandt, es dir, meinem Herrn, anzusagen, damit ich Gnade vor deinen Augen fände.
32,7 Die Boten kamen zu Jakob zurück und sprachen: Wir kamen zu deinem Bruder Esau, und er zieht dir auch entgegen mit vierhundert Mann. 32,8 Da fürchtete sich Jakob sehr, und ihm wurde bange. Und er teilte das Volk, das bei ihm war, und die Schafe und die Rinder und die Kamele in zwei Lager 32,9 und sprach: Wenn Esau über das eine Lager kommt und macht es nieder, so wird das andere entrinnen.
32,10 Weiter sprach Jakob: Gott meines Vaters Abraham und Gott meines Vaters Isaak, (a) der du zu mir gesagt hast: Zieh wieder in dein Land und zu deiner Verwandtschaft, ich will dir wohltun -, 32,11 HERR, (a) ich bin zu gering aller Barmherzigkeit und aller Treue, die du an deinem Knechte getan hast; denn ich hatte nicht mehr als diesen Stab, als ich hier über den Jordan ging, und nun sind aus mir zwei Lager geworden. 32,12 Errette mich von der Hand meines Bruders, von der Hand Esaus; denn ich fürchte mich vor ihm, daß er komme und schlage mich, die Mütter samt den Kindern. 32,13 Du hast (a) gesagt: Ich will dir wohltun und deine Nachkommen machen wie den Sand am Meer, den man der Menge wegen nicht zählen kann.
32,14 Und er blieb die Nacht da und nahm von dem, was er erworben hatte, ein Geschenk für seinen Bruder Esau: 32,15 zweihundert Ziegen, zwanzig Böcke, zweihundert Schafe, zwanzig Widder 32,16 und dreißig säugende Kamele mit ihren Füllen, vierzig Kühe und zehn junge Stiere, zwanzig Eselinnen und zehn Esel, 32,17 und tat sie unter die Hand seiner Knechte, je eine Herde besonders, und sprach zu ihnen: Geht vor mir her und laßt Raum zwischen einer Herde und der andern. 32,18 Und er gebot dem ersten und sprach: Wenn dir mein Bruder Esau begegnet und dich fragt: Wem gehörst du an und wo willst du hin und wessen Eigentum ist das, was du vor dir hertreibst?, 32,19 sollst du sagen: Es gehört deinem Knechte Jakob, der sendet es als Geschenk seinem Herrn Esau und zieht hinter uns her. 32,20 Ebenso gebot er auch dem zweiten und dem dritten und allen, die den Herden nachgingen, und sprach: Wie ich euch gesagt habe, so saget zu Esau, wenn ihr ihm begegnet, 32,21 und saget ja auch: Siehe, dein Knecht Jakob kommt hinter uns. Denn er dachte: Ich will ihn versöhnen mit dem Geschenk, das vor mir hergeht. Danach will ich ihn sehen; vielleicht wird er mich annehmen. 32,22 So ging das Geschenk vor ihm her; er aber blieb diese Nacht im Lager.
. (a) Da rang ein Mann mit ihm, bis die Morgenröte anbrach. 32,26 Und als er sah, daß er ihn nicht übermochte, schlug er ihn auf das Gelenk seiner Hüfte, und das Gelenk der Hüfte Jakobs wurde über dem Ringen mit ihm verrenkt. 32,27 Und er sprach: Laß mich gehen, denn die Morgenröte bricht an. Aber Jakob antwortete: (a) Ich lasse dich nicht, du segnest mich denn. 32,28 Er sprach: Wie heißest du? Er antwortete: Jakob. 32,29 Er sprach: (a) Du sollst nicht mehr Jakob heißen, sondern Israel; denn (b) du hast mit Gott und mit Menschen gekämpft und hast gewonnen. 32,30 Und Jakob fragte ihn und sprach: Sage doch, (a) wie heißest du? Er aber sprach: Warum fragst du, wie ich heiße? Und er segnete ihn daselbst. 32,31 Und Jakob nannte die Stätte Pnuël; denn, sprach er, ich (a) habe Gott von Angesicht gesehen,* und doch wurde mein Leben gerettet. 32,32 Und als er an Pnuël vorüberkam, ging ihm die Sonne auf; und er hinkte an seiner Hüfte. 32,33 Daher essen die Israeliten nicht das Muskelstück auf dem Gelenk der Hüfte bis auf den heutigen Tag, weil er auf den Muskel am Gelenk der Hüfte Jakobs geschlagen hatte.
33,8 Und Esau sprach: Was willst du mit (a) all den Herden, denen ich begegnet bin? Er antwortete: Daß ich Gnade fände vor meinem Herrn. 33,9 Esau sprach: Ich habe genug, mein Bruder; behalte, was du hast. 33,10 Jakob antwortete: Ach nein! Hab ich Gnade gefunden vor dir, so nimm mein Geschenk von meiner Hand; denn ich sah dein Angesicht, (a) als sähe ich Gottes Angesicht, und du hast mich freundlich angesehen. 33,11 Nimm doch diese Segensgabe von mir an, die ich dir zugebracht habe; denn Gott hat sie mir beschert, und ich habe von allem genug. So nötigte er ihn, daß er sie nahm.
33,12 Und Esau sprach: Laß uns aufbrechen und fortziehen; ich will mit dir ziehen. 33,13 Er aber sprach zu ihm: Mein Herr weiß, daß ich zarte Kinder bei mir habe, dazu säugende Schafe und Kühe; wenn sie auch nur einen Tag übertrieben würden, würde mir die ganze Herde sterben. 33,14 Mein Herr ziehe vor seinem Knechte her. Ich will gemächlich hintennach treiben, wie das Vieh und die Kinder gehen können, bis ich komme zu meinem Herrn nach Seïr. 33,15 Esau sprach: So will ich doch bei dir lassen etliche von meinen Leuten. Er antwortete: Ist das denn nötig? Laß mich nur Gnade vor meinem Herrn finden. 33,16 So zog Esau an jenem Tage wiederum seines Weges nach Seïr.
34,5 Und Jakob erfuhr, daß seine Tochter Dina geschändet war; und seine Söhne waren mit dem Vieh auf dem Felde, und Jakob schwieg, bis sie kamen. 34,6 Da ging Hamor, Sichems Vater, hinaus zu Jakob, um mit ihm zu reden. 34,7 Indessen kamen die Söhne Jakobs vom Felde. Und als sie es hörten, verdroß es die Männer, und sie wurden sehr zornig, daß er eine Schandtat an Israel begangen und bei Jakobs Tochter gelegen hatte. Denn solches durfte nicht geschehen.
34,8 Da redete Hamor mit ihnen und sprach: Das Herz meines Sohnes Sichem sehnt sich nach eurer Tochter; gebt sie ihm doch zur Frau. 34,9 Verschwägert euch mit uns; gebt uns eure Töchter und nehmt ihr unsere Töchter 34,10 und wohnt bei uns. Das Land soll euch offen sein; bleibt und treibt Handel und werdet ansässig. 34,11 Und Sichem sprach zu ihrem Vater und zu ihren Brüdern: Laßt mich Gnade bei euch finden; was ihr mir sagt, das will ich geben. 34,12 Fordert nur getrost von mir (a) Brautpreis und Geschenk, ich will's geben, wie ihr's verlangt; gebt mir nur das Mädchen zur Frau.
34,13 Da antworteten Jakobs Söhne dem Sichem und seinem Vater Hamor hinterhältig, weil ihre Schwester Dina geschändet war, 34,14 und sprachen zu ihnen: Wir können das nicht tun, daß wir unsere Schwester einem unbeschnittenen Mann geben; denn das wäre uns eine Schande. 34,15 Doch dann wollen wir euch zu Willen sein, wenn ihr uns gleich werdet und alles, was männlich unter euch ist, beschnitten wird. (a) 34,16 Dann wollen wir unsere Töchter euch geben und eure Töchter uns nehmen und bei euch wohnen und ein Volk sein. 34,17 Wenn ihr aber nicht einwilligen wollt, euch zu beschneiden, so wollen wir unsere Schwester nehmen und davonziehen. 34,18 Die Rede gefiel Hamor und seinem Sohn gut. 34,19 Und der Jüngling zögerte nicht, dies zu tun; denn er hatte großes Gefallen an der Tochter Jakobs. Und er war mehr angesehen als alle in seines Vaters Hause.
34,20 Da kamen sie nun, Hamor und sein Sohn Sichem, zum Tor ihrer Stadt und redeten mit den Bürgern der Stadt und sprachen: 34,21 Diese Leute sind friedsam bei uns; laßt sie im Lande wohnen und Handel treiben; das Land ist weit genug für sie. Wir wollen uns ihre Töchter zu Frauen nehmen und ihnen unsere Töchter geben. 34,22 Aber nur dann wollen sie uns zu Willen sein, daß sie bei uns wohnen und ein Volk mit uns werden, wenn wir alles, was männlich unter uns ist, beschneiden, gleichwie sie beschnitten sind. 34,23 Ihr Vieh und ihre Güter und alles, was sie haben, wird es nicht unser sein? So wollen wir ihnen nur zu Willen sein, damit sie bei uns wohnen. 34,24 Und sie gehorchten dem Hamor und Sichem, seinem Sohn, alle, die zum Tor seiner Stadt aus- und eingingen, und beschnitten alles, was männlich war, das zu seiner Stadt aus- und einging.
34,25 Aber am dritten Tage, als sie Schmerzen hatten, nahmen die (a) zwei Söhne Jakobs Simeon und Levi, die Brüder der Dina, ein jeder sein Schwert und überfielen die friedliche Stadt und erschlugen alles, was männlich war, 34,26 und erschlugen auch Hamor und seinen Sohn Sichem mit der Schärfe des Schwerts und nahmen ihre Schwester Dina aus dem Hause Sichems und gingen davon. 34,27 Da kamen die Söhne Jakobs über die Erschlagenen und plünderten die Stadt, weil man ihre Schwester geschändet hatte, 34,28 und nahmen ihre Schafe, Rinder, Esel und was in der Stadt und auf dem Felde war 34,29 und alle ihre Habe; alle Kinder und Frauen führten sie gefangen hinweg und plünderten alles, was in den Häusern war. 34,30 Aber Jakob sprach zu Simeon und Levi: Ihr habt mich ins Unglück gestürzt und in Verruf gebracht bei den Bewohnern dieses Landes, den Kanaanitern und Perisitern, und ich habe nur wenige Leute. Wenn sie sich nun gegen mich versammeln, werden sie mich erschlagen. So werde ich vertilgt samt meinem Hause. 34,31 Sie antworteten aber: Durfte er denn an unserer Schwester wie an einer Hure handeln?
35,9 Und Gott erschien Jakob abermals, nachdem er aus Mesopotamien gekommen war, und segnete ihn 35,10 und sprach zu ihm: Du heißt Jakob; aber du sollst nicht mehr Jakob heißen, sondern (a) Israel sollst du heißen. Und so nannte er ihn Israel. 35,11 Und Gott sprach zu ihm: Ich bin der (a) (b) allmächtige Gott; sei fruchtbar und mehre dich! Ein Volk und eine Menge von Völkern sollen von dir kommen, und (c) Könige sollen von dir abstammen, 35,12 und das Land, das ich Abraham und Isaak gegeben habe, will ich dir geben und will's deinem Geschlecht nach dir geben. 35,13 Und Gott fuhr auf von ihm an der Stätte, da er mit ihm geredet hatte. 35,14 (a) Jakob aber richtete ein steinernes Mal auf an der Stätte, da er mit ihm geredet hatte, und goß Trankopfer darauf und begoß es mit Öl. 35,15 Und Jakob nannte die Stätte, da Gott mit ihm geredet hatte, Bethel.
35,22 Und es begab sich, als Israel im Lande wohnte, ging (a) Ruben hin und legte sich zu Bilha, seines Vaters Nebenfrau. Und das kam vor Israel.
36,9 Dies ist das Geschlecht Esaus, von dem die Edomiter herkommen auf dem Gebirge Seïr, 36,10 und so heißen die Söhne Esaus: Elifas, der Sohn Adas, der Frau Esaus; Reguïl, der Sohn Basemats, der Frau Esaus. 36,11 Des Elifas Söhne aber waren diese: Teman, Omar, Zefo, Gatam und Kenas. 36,12 Und Timna war eine Nebenfrau des Elifas, des Sohnes Esaus; die gebar ihm Amalek. Das sind die Söhne von Ada, der Frau Esaus. 36,13 Die Söhne aber Reguïls sind diese: Nahat, Serach, Schamma, Misa. Das sind die Söhne von Basemat, der Frau Esaus. 36,14 Die Söhne aber von Oholibama, der Frau Esaus, der Tochter des Ana, des Sohnes Zibons, die sie dem Esau gebar, sind diese: Jëusch, Jalam und Korach.
36,15 Dies sind die Stammesfürsten der Söhne Esaus. Die Söhne des Elifas, des ersten Sohnes Esaus: Der Fürst Teman, der Fürst Omar, der Fürst Zefo, der Fürst Kenas, 36,16 der Fürst Korach, der Fürst Gatam, der Fürst Amalek. Das sind die Fürsten von Elifas im Lande Edom und sind Söhne von der Ada. 36,17 Und dies sind die Söhne Reguïls, des Sohnes Esaus: Der Fürst Nahat, der Fürst Serach, der Fürst Schamma, der Fürst Misa. Das sind die Fürsten von Reguël im Lande der Edomiter und sind Söhne von der Basemat, der Frau Esaus. 36,18 Dies sind die Söhne Oholibamas, der Frau Esaus: Der Fürst Jëusch, der Fürst Jalam, der Fürst Korach. Das sind die Fürsten von Oholibama, der Tochter des Ana, der Frau Esaus. 36,19 Das sind Esaus Söhne und ihre Fürsten. Das ist Edom.
36,20 Die Söhne aber von Seïr, dem (a) (b) Horiter, die im Lande wohnten, sind diese: Lotan, Schobal, Zibon, Ana, 36,21 Dischon, Ezer und Dischan. Das sind die Stammesfürsten der Horiter, Söhne des Seïr, im Lande Edom. 36,22 Aber des Lotan Söhne waren diese: Hori und Hemam; und Lotans Schwester hieß Timna. 36,23 Die Söhne von Schobal waren diese: Alwan, Manahat, Ebal, Schefi und Onam. 36,24 Die Söhne von Zibon waren: Ajja und Ana. Das ist der Ana, der in der Steppe die warmen Quellen fand, als er die Esel seines Vaters Zibon hütete. 36,25 Der Sohn Anas aber war: Dischon; und Oholibama war die Tochter Anas. 36,26 Die Söhne Dischons waren: Hemdan, Eschban, Jitran und Keran. 36,27 Die Söhne Ezers waren: Bilhan, Saawan und Akan. 36,28 Die Söhne Dischans waren: Uz und Aran.
36,29 Dies sind die Stammesfürsten der Horiter: Der Fürst Lotan, der Fürst Schobal, der Fürst Zibon, der Fürst Ana, 36,30 der Fürst Dischon, der Fürst Ezer, der Fürst Dischan. Das sind die Fürsten der Horiter nach ihren Stämmen im Lande Seïr.
37,3 Israel aber hatte Josef lieber als alle seine Söhne, weil er der Sohn seines Alters war, und machte ihm einen bunten Rock. 37,4 Als nun seine Brüder sahen, daß ihn ihr Vater lieber hatte als alle seine Brüder, wurden sie ihm feind und konnten ihm kein freundliches Wort sagen. 37,5 Dazu hatte Josef einmal einen Traum und sagte seinen Brüdern davon; da wurden sie ihm noch mehr feind. 37,6 Denn er sprach zu ihnen: Höret doch, was mir geträumt hat. 37,7 Siehe, wir banden Garben auf dem Felde, und meine Garbe richtete sich auf und stand, aber eure Garben stellten sich ringsumher und neigten sich vor meiner Garbe. 37,8 Da sprachen seine Brüder zu ihm: Willst du unser König werden und über uns herrschen? Und sie wurden ihm noch mehr feind um seines Traumes und seiner Worte willen. 37,9 Und er hatte noch einen zweiten Traum, den erzählte er seinen Brüdern und sprach: Ich habe noch einen Traum gehabt; siehe, die Sonne und der Mond und elf Sterne neigten sich vor mir. 37,10 Und als er das seinem Vater und seinen Brüdern erzählte, schalt ihn sein Vater und sprach zu ihm: Was ist das für ein Traum, den du geträumt hast? Soll ich und deine Mutter und deine Brüder kommen und vor dir niederfallen? 37,11 Und seine Brüder wurden neidisch auf ihn. Aber sein Vater behielt diese Worte.
37,18 Als sie ihn nun sahen von ferne, ehe er nahe zu ihnen kam, machten sie einen Anschlag, daß sie ihn töteten, 37,19 und sprachen untereinander: Seht, der Träumer kommt daher! 37,20 So kommt nun und laßt uns ihn töten und in eine Grube werfen und sagen, ein böses Tier habe ihn gefressen; so wird man sehen, was seine Träume sind. 37,21 Als das Ruben hörte, wollte er ihn aus ihren Händen erretten und sprach: Laßt uns ihn nicht töten!a 37,22 Und weiter sprach Ruben zu ihnen: Vergießt nicht Blut, sondern werft ihn in die Grube hier in der Wüste und legt die Hand nicht an ihn! Er wollte ihn aber aus ihrer Hand erretten und ihn seinem Vater wiederbringen.
37,23 Als nun Josef zu seinen Brüdern kam, zogen sie ihm seinen Rock aus, (a) den bunten Rock, den er anhatte, 37,24 und nahmen ihn und warfen ihn in die Grube; aber die Grube war leer und kein Wasser darin. 37,25 Und sie setzten sich nieder, um zu essen. Indessen hoben sie ihre Augen auf und sahen eine Karawane von Ismaelitern kommen von Gilead mit ihren Kamelen; die trugen kostbares Harz, Balsam und Myrrhe und zogen hinab nach Ägypten. 37,26 Da sprach Juda zu seinen Brüdern: Was hilft's uns, daß wir unsern Bruder töten und sein Blut verbergen? 37,27 Kommt, laßt uns ihn den Ismaelitern verkaufen, damit sich unsere Hände nicht an ihm vergreifen; denn er ist unser Bruder, unser Fleisch und Blut. Und sie gehorchten ihm. 37,28 Als aber die (a) midianitischen Kaufleute vorüberkamen, zogen sie ihn heraus aus der Grube und (b) verkauften ihn um zwanzig Silberstücke den Ismaelitern; die brachten ihn nach Ägypten.
37,29 Als nun Ruben wieder zur Grube kam und Josef nicht darin fand, zerriß er sein Kleid 37,30 und kam wieder zu seinen Brüdern und sprach: Der Knabe ist nicht da! Wo soll ich hin? 37,31 Da nahmen sie Josefs Rock und schlachteten einen Ziegenbock und tauchten den Rock ins Blut 37,32 und schickten den bunten Rock hin und ließen ihn ihrem Vater bringen und sagen: Diesen haben wir gefunden; sieh, ob's deines Sohnes Rock sei oder nicht. 37,33 Er erkannte ihn aber und sprach: Es ist meines Sohnes Rock; ein (a) böses Tier hat ihn gefressen, ein reißendes Tier hat Josef zerrissen! 37,34 Und Jakob zerriß seine Kleider und legte ein härenes Tuch um seine Lenden und trug Leid um seinen Sohn lange Zeit. 37,35 Und alle seine Söhne und Töchter kamen zu ihm, ihn zu trösten; aber er wollte sich nicht trösten lassen und sprach: Ich werde mit Leid hinunterfahren zu den Toten, zu meinem Sohn. Und sein Vater beweinte ihn.
37,36 Aber die Midianiter verkauften ihn in Ägypten an Potifar, des Pharao Kämmerer und Obersten der Leibwache.
38,6 Und Juda gab seinem ersten Sohn Er eine Frau, die hieß Tamar. 38,7 Aber Er war böse vor dem HERRN, darum ließ ihn der HERR sterben. 38,8 Da sprach Juda zu Onan: Geh zu deines Bruders Frau und nimm sie zur Schwagerehe, auf daß du deinem Bruder Nachkommen schaffest. (a) 38,9 Aber da Onan wußte, daß die Kinder nicht sein eigen sein sollten, ließ er's auf die Erde fallen und verderben, wenn er einging zu seines Bruders Frau, auf daß er seinem Bruder nicht Nachkommen schaffe. 38,10 Dem HERRN mißfiel aber, was er tat, und er ließ ihn auch sterben. 38,11 Da sprach Juda zu seiner Schwiegertochter Tamar: Bleibe eine Witwe in deines Vaters Hause, bis mein Sohn Schela groß wird. Denn er dachte, vielleicht würde der auch sterben wie seine Brüder. So ging Tamar hin und blieb in ihres Vaters Hause.
38,12 Als nun viele Tage verlaufen waren, starb Judas Frau, die Tochter des Schua. Und nachdem Juda ausgetrauert hatte, ging er hinauf, seine Schafe zu scheren, nach Timna mit seinem Freunde Hira von Adullam. 38,13 Da wurde der Tamar gesagt: Siehe, dein Schwiegervater geht hinauf nach (a) Timna, seine Schafe zu scheren. 38,14 Da legte sie die Witwenkleider von sich, die sie trug, deckte sich mit einem Schleier und verhüllte sich und setzte sich vor das Tor von Enajim an dem Wege nach Timna; denn sie hatte gesehen, daß Schela groß geworden war, aber sie wurde ihm nicht zur Frau gegeben. 38,15 Als Juda sie nun sah, meinte er, es wäre eine Hure, denn sie hatte ihr Angesicht verdeckt. 38,16 Und er machte sich zu ihr am Wege und sprach: Laß mich doch zu dir kommen; denn (a) er wußte nicht, daß es seine Schwiegertochter war. Sie antwortete: Was willst du mir geben, wenn du zu mir kommst? 38,17 Er sprach: Ich will dir einen Ziegenbock von der Herde senden. Sie antwortete: So gib mir ein Pfand, bis du ihn mir sendest. 38,18 Er sprach: Was willst du für ein Pfand, das ich dir geben soll? Sie antwortete: Dein Siegel und deine Schnur und deinen Stab, den du in der Hand hast. Da gab er's ihr und kam zu ihr; und sie ward von ihm schwanger. 38,19 Und sie machte sich auf und ging hinweg und legte den Schleier ab und zog ihre Witwenkleider wieder an.
38,20 Juda aber sandte den Ziegenbock durch seinen Freund von Adullam, damit er das Pfand zurückholte von der Frau. Und er fand sie nicht. 38,21 Da fragte er die Leute des Ortes und sprach: Wo ist die Hure, die zu Enajim am Wege saß? Sie antworteten: Es ist keine Hure da gewesen. 38,22 Und er kam wieder zu Juda und sprach: Ich habe sie nicht gefunden; dazu sagen die Leute des Ortes, es sei keine Hure da gewesen. 38,23 Juda sprach: Sie mag's behalten, damit wir nur nicht in Verruf geraten! Siehe, ich habe den Bock gesandt, und du hast sie nicht gefunden.
38,24 Nach drei Monaten wurde Juda angesagt: Deine Schwiegertochter Tamar hat Hurerei getrieben; und siehe, sie ist davon schwanger geworden. Juda sprach: Führt sie heraus, daß sie verbrannt werde. 38,25 Und als man sie hinausführte, schickte sie zu ihrem Schwiegervater und sprach: Von dem Mann bin ich schwanger, dem dies gehört. Und sie sprach: Erkennst du auch, wem dies Siegel und diese Schnur und dieser Stab gehören? 38,26 Juda erkannte es und sprach: Sie ist gerechter als ich; denn ich habe sie meinem Sohn Schela nicht gegeben. Doch wohnte er ihr nicht mehr bei.
38,27 Und als sie gebären sollte, wurden Zwillinge in ihrem Leibe gefunden. 38,28 Und als sie gebar, tat sich eine Hand heraus. Da nahm die Wehmutter einen roten Faden und band ihn darum und sprach: Der ist zuerst herausgekommen. 38,29 Als aber der seine Hand wieder hineinzog, kam sein Bruder heraus, und sie sprach: Warum hast du um deinetwillen solchen Riß gerissen? Und man nannte ihn (a) (b) Perez. 38,30 Danach kam sein Bruder heraus, der den roten Faden um seine Hand hatte. Und man nannte ihn Serach.
39,7 Und es begab sich danach, daß seines Herrn Frau ihre Augen auf Josef warf und sprach: Lege dich zu mir! 39,8 Er weigerte sich aber und sprach zu ihr: Siehe, mein Herr kümmert sich, da er mich hat, um nichts, was im Hause ist, und alles, was er hat, das hat er unter meine Hände getan; 39,9 er ist in diesem Hause nicht größer als ich, und er hat mir nichts vorenthalten außer dir, weil du seine Frau bist. Wie sollte ich denn nun ein solch großes Übel tun und gegen Gott sündigen?a 39,10 Und sie bedrängte Josef mit solchen Worten täglich. Aber er gehorchte ihr nicht, daß er sich zu ihr legte und bei ihr wäre.
39,11 Es begab sich eines Tages, daß Josef in das Haus ging, seine Arbeit zu tun, und kein Mensch vom Gesinde des Hauses war dabei. 39,12 Und sie erwischte ihn bei seinem Kleid und sprach: Lege dich zu mir! Aber er ließ das Kleid in ihrer Hand und floh und lief zum Hause hinaus. 39,13 Als sie nun sah, daß er sein Kleid in ihrer Hand ließ und hinaus entfloh, 39,14 rief sie das Gesinde ihres Hauses und sprach zu ihnen: Seht, er hat uns den hebräischen Mann hergebracht, daß der seinen Mutwillen mit uns treibe. Er kam zu mir herein und wollte sich zu mir legen; aber ich rief mit lauter Stimme. 39,15 Und als er hörte, daß ich ein Geschrei machte und rief, da ließ er sein Kleid bei mir und floh und lief hinaus. 39,16 Und sie legte sein Kleid neben sich, bis sein Herr heimkam, 39,17 und sagte zu ihm ebendieselben Worte und sprach: Der hebräische Knecht, den du uns hergebracht hast, kam zu mir herein und wollte seinen Mutwillen mit mir treiben. 39,18 Als ich aber ein Geschrei machte und rief, da ließ er sein Kleid bei mir und floh hinaus.
40,5 Und es träumte ihnen beiden, dem Schenken und dem Bäcker des Königs von Ägypten, in einer Nacht einem jeden ein eigener Traum, und eines jeden Traum hatte seine Bedeutung. 40,6 Als nun am Morgen Josef zu ihnen hineinkam und sah, daß sie traurig waren, 40,7 fragte er sie und sprach: Warum seid ihr heute so traurig? 40,8 Sie antworteten: Es hat uns geträumt, und wir haben niemand, der es uns auslege. Josef sprach: aAuslegen gehört Gott zu; doch erzählt mir's.
40,9 Da erzählte der oberste Schenk seinen Traum und sprach zu Josef: Mir hat geträumt, daß ein Weinstock vor mir wäre, 40,10 der hatte drei Reben, und er grünte, wuchs und blühte, und seine Trauben wurden reif. 40,11 Und ich hatte den Becher des Pharao in meiner Hand und nahm die Beeren und zerdrückte sie in den Becher und gab den Becher dem Pharao in die Hand. 40,12 Josef sprach zu ihm: Das ist seine Deutung: Drei Reben sind drei Tage. 40,13 Nach drei Tagen wird der Pharao dein Haupt erheben und dich wieder in dein Amt setzen, daß du ihm den Becher in die Hand gebest wie vormals, als du sein Schenk warst. 40,14 Aber gedenke meiner, wenn dir's wohlgeht, und tu Barmherzigkeit an mir, daß du dem Pharao von mir sagst und mich so aus diesem Hause bringst. 40,15 Denn (a) ich bin aus dem Lande der Hebräer heimlich gestohlen worden; und auch hier hab ich nichts getan, weswegen sie mich hätten ins Gefängnis setzen dürfen.
40,16 Als der oberste Bäcker sah, daß die Deutung gut war, sprach er zu Josef: Mir hat auch geträumt, ich trüge drei Körbe mit feinem Backwerk auf meinem Haupt 40,17 und im obersten Korbe allerlei Gebackenes für den Pharao, und die Vögel fraßen aus dem Korbe auf meinem Haupt. 40,18 Josef antwortete und sprach: Das ist seine Deutung: Drei Körbe sind drei Tage. 40,19 Und nach drei Tagen wird der Pharao dein Haupt erheben und dich an den Galgen hängen, und die Vögel werden dein Fleisch von dir fressen.
40,20 Und es geschah am dritten Tage, da beging der Pharao seinen Geburtstag. Und er machte ein Festmahl für alle seine Großen und erhob das Haupt des obersten Schenken und das Haupt des obersten Bäckers unter seinen Großen 40,21 und setzte den obersten Schenken wieder in sein Amt, daß er den Becher reiche in des Pharao Hand, 40,22 aber den obersten Bäcker ließ er aufhängen, wie ihnen Josef gedeutet hatte. 40,23 Aber der oberste Schenk dachte nicht an Josef, sondern vergaß ihn.
41,5 Und er schlief wieder ein, und ihm träumte abermals, und er sah, daß sieben Ähren aus einem Halm wuchsen, voll und dick. 41,6 Danach sah er sieben dünne Ähren aufgehen, die waren vom Ostwind versengt. 41,7 Und die sieben mageren Ähren verschlangen die sieben dicken und vollen Ähren. Da erwachte der Pharao und merkte, daß es ein Traum war. 41,8 Und als es Morgen wurde, war sein Geist bekümmert, und er schickte aus und ließ rufen (a) alle Wahrsager in Ägypten und alle Weisen und erzählte ihnen seine Träume. Aber da war keiner, der sie dem Pharao deuten konnte.
41,9 Da redete der oberste Schenk zum Pharao und sprach: Ich muß heute an meine Sünden denken: 41,10 Als der Pharao zornig wurde über seine Knechte und mich mit dem obersten Bäcker ins Gefängnis legte in des Amtmanns Hause, 41,11 da träumte uns beiden in einer Nacht einem jeden sein Traum, dessen Deutung ihn betraf. 41,12 Da war bei uns ein hebräischer Jüngling, des Amtmanns Knecht, dem erzählten wir's. Und er deutete uns unsere Träume, einem jeden nach seinem Traum. 41,13 Und wie er uns deutete, so ist's gekommen; denn ich bin wieder in mein Amt gesetzt, aber jener wurde aufgehängt.
41,14 Da sandte der Pharao hin und ließ Josef rufen, und sie ließen ihn eilends aus dem Gefängnis. Und er ließ sich scheren und zog andere Kleider an und kam hinein zum Pharao. 41,15 Da sprach der Pharao zu ihm: Ich habe einen Traum gehabt, und es ist niemand, der ihn deuten kann. Ich habe aber von dir sagen hören, wenn du einen Traum hörst, so kannst du ihn deuten. 41,16 Josef antwortete dem Pharao und sprach: (a) Das steht nicht bei mir; Gott wird jedoch dem Pharao Gutes verkünden. 41,17 Der Pharao sprach zu Josef: Mir träumte, ich stand am Ufer des Nils 41,18 und sah aus dem Wasser steigen sieben schöne, fette Kühe; die gingen auf der Weide im Grase. 41,19 Und nach ihnen sah ich andere sieben dürre, sehr häßliche und magere Kühe heraussteigen. Ich hab in ganz Ägyptenland nicht so häßliche gesehen. 41,20 Und die sieben mageren und häßlichen Kühe fraßen die sieben ersten, fetten Kühe auf. 41,21 Und als sie die hineingefressen hatten, merkte man's ihnen nicht an, daß sie die gefressen hatten, und waren häßlich wie zuvor. Da wachte ich auf. 41,22 Und ich sah abermals in meinem Traum sieben Ähren auf einem Halm wachsen, voll und dick. 41,23 Danach gingen auf sieben dürre Ähren, dünn und versengt. 41,24 Und die sieben dünnen Ähren verschlangen die sieben dicken Ähren. Und ich habe es den Wahrsagern gesagt, aber die können's mir nicht deuten.
41,25 Josef antwortete dem Pharao: Beide Träume des Pharao bedeuten das gleiche. Gott verkündet dem Pharao, was er vorhat. 41,26 Die sieben schönen Kühe sind sieben Jahre, und die sieben guten Ähren sind dieselben sieben Jahre. Es ist ein und derselbe Traum. 41,27 Die sieben mageren und häßlichen Kühe, die nach jenen aufgestiegen sind, das sind sieben Jahre, und die sieben mageren und versengten Ähren sind sieben Jahre des Hungers. 41,28 Das meinte ich, wenn ich gesagt habe zum Pharao, daß Gott dem Pharao zeigt, was er vorhat. 41,29 Siehe, sieben reiche Jahre werden kommen in ganz Ägyptenland. 41,30 Und nach ihnen werden sieben Jahre des Hungers kommen, so daß man vergessen wird alle Fülle in Ägyptenland. Und der Hunger wird das Land verzehren, 41,31 daß man nichts wissen wird von der Fülle im Lande vor der Hungersnot, die danach kommt; denn sie wird sehr schwer sein. 41,32 Daß aber dem Pharao zweimal geträumt hat, bedeutet, daß Gott solches gewiß und eilends tun wird.
41,33 Nun sehe der Pharao nach einem verständigen und weisen Mann, den er über Ägyptenland setze, 41,34 und sorge dafür, daß er Amtleute verordne im Lande und nehme den Fünften in Ägyptenland in den sieben reichen Jahren 41,35 und lasse sie sammeln den ganzen Ertrag der guten Jahre, die kommen werden, daß sie Getreide aufschütten in des Pharao Kornhäusern zum Vorrat in den Städten und es verwahren, 41,36 damit für Nahrung gesorgt sei für das Land in den sieben Jahren des Hungers, die über Ägyptenland kommen werden, und das Land nicht vor Hunger verderbe.
41,50 Und Josef wurden zwei Söhne geboren, bevor die Hungerzeit kam; die gebar ihm Asenat, die Tochter Potiferas, des Priesters zu On. 41,51 Und er nannte den ersten Manasse; denn Gott, sprach er, hat mich vergessen lassen all mein Unglück und mein ganzes Vaterhaus. 41,52 Den andern nannte er Ephraim; denn Gott, sprach er, hat mich wachsen lassen in dem Lande meines Elends.
41,53 Als nun die sieben reichen Jahre um waren im Lande Ägypten, 41,54 da fingen an die sieben Hungerjahre zu kommen, wie Josef gesagt hatte. Und es ward eine Hungersnot in allen Landen, aber in ganz Ägyptenland war Brot. 41,55 Als nun ganz Ägyptenland auch Hunger litt, schrie das Volk zum Pharao um Brot. Aber der Pharao sprach zu allen Ägyptern: Geht hin zu Josef; was der euch sagt, das tut. 41,56 Als nun im ganzen Lande Hungersnot war, tat Josef alle Kornhäuser auf und verkaufte den Ägyptern; denn der Hunger ward je länger je größer im Lande. 41,57 Und alle Welt kam nach Ägypten, um bei Josef zu kaufen; denn der Hunger war groß in allen Landen.
42,5 So kamen die Söhne Israels, Getreide zu kaufen, samt andern, die mit ihnen zogen; denn es war auch im Lande Kanaan Hungersnot. 42,6 Aber Josef war der Regent im Lande und verkaufte Getreide allem Volk im Lande. Als nun seine Brüder kamen, fielen sie vor ihm nieder zur Erde auf ihr Antlitz. 42,7 Und er sah sie an und erkannte sie, aber er stellte sich fremd gegen sie und redete hart mit ihnen und sprach zu ihnen: Woher kommt ihr? Sie sprachen: Aus dem Lande Kanaan, Getreide zu kaufen. 42,8 Aber wiewohl er sie erkannte, erkannten sie ihn doch nicht. 42,9 Und Josef dachte an die (a) Träume, die er von ihnen geträumt hatte, und sprach zu ihnen: Ihr seid Kundschafter und seid gekommen zu sehen, wo das Land offen ist. 42,10 Sie antworteten ihm: Nein, mein Herr! Deine Knechte sind gekommen, Getreide zu kaufen. 42,11 Wir sind alle eines Mannes Söhne; wir sind redlich, und deine Knechte sind nie Kundschafter gewesen. 42,12 Er sprach zu ihnen: Nein, sondern ihr seid gekommen zu sehen, wo das Land offen ist. 42,13 Sie antworteten ihm: Wir, deine Knechte, sind zwölf Brüder, eines Mannes Söhne im Lande Kanaan, und der jüngste ist noch bei unserm Vater, aber der eine ist nicht mehr vorhanden. 42,14 Josef sprach zu ihnen: Es ist, wie ich euch gesagt habe: Kundschafter seid ihr. 42,15 Daran will ich euch prüfen: So wahr der Pharao lebt: ihr sollt nicht von hier wegkommen, es komme denn her euer jüngster Bruder! 42,16 Sendet einen von euch hin, der euren Bruder hole, ihr aber sollt gefangen sein. Daran will ich prüfen eure Rede, ob ihr mit Wahrheit umgeht. Andernfalls - so wahr der Pharao lebt! - seid ihr Kundschafter! 42,17 Und er ließ sie zusammen in Gewahrsam legen drei Tage lang. (a)
42,18 Am dritten Tage aber sprach er zu ihnen: Wollt ihr leben, so tut nun dies, denn ich fürchte Gott: 42,19 Seid ihr redlich, so laßt einen eurer Brüder gebunden liegen in eurem Gefängnis; ihr aber zieht hin und bringt heim, was ihr gekauft habt für den Hunger. 42,20 Und bringt euren jüngsten Bruder zu mir, so will ich euren Worten glauben, so daß ihr nicht sterben müßt. Und sie gingen darauf ein.
42,21 Sie sprachen aber untereinander: Das haben wir an unserem Bruder verschuldet! Denn wir sahen die Angst seiner Seele, als er uns anflehte, und wir wollten ihn nicht erhören; darum kommt nun diese Trübsal über uns. (a) 42,22 Ruben antwortete ihnen und sprach: Sagte ich's euch nicht, als ich sprach: (a) Versündigt euch nicht an dem Knaben, doch ihr wolltet nicht hören? Nun wird sein Blut gefordert. 42,23 Sie wußten aber nicht, daß es Josef verstand; denn er redete mit ihnen durch einen Dolmetscher. 42,24 Und er wandte sich von ihnen und weinte. Als er sich nun wieder zu ihnen wandte und mit ihnen redete, nahm er aus ihrer Mitte Simeon und ließ ihn binden vor ihren Augen. 42,25 Und Josef gab Befehl, ihre Säcke mit Getreide zu füllen und ihnen ihr Geld wiederzugeben, einem jeden in seinen Sack, dazu auch Zehrung auf den Weg; und so tat man ihnen. 42,26 Und sie luden ihre Ware auf ihre Esel und zogen von dannen. 42,27 Als aber einer seinen Sack auftat, daß er seinem Esel Futter gäbe in der Herberge, sah er sein Geld, das oben im Sack lag, 42,28 und sprach zu seinen Brüdern: Mein Geld ist wieder da, siehe, in meinem Sack ist es! Da entfiel ihnen ihr Herz, und sie blickten einander erschrocken an und sprachen: Warum hat Gott uns das angetan?
42,29 Als sie nun heimkamen zu ihrem Vater Jakob ins Land Kanaan, sagten sie ihm alles, was ihnen begegnet war, und sprachen: 42,30 Der Mann, der im Lande Herr ist, redete hart mit uns und hielt uns für Kundschafter. 42,31 Und wir antworteten ihm: Wir sind redlich und nie Kundschafter gewesen, 42,32 sondern zwölf Brüder, unseres Vaters Söhne; einer ist nicht mehr vorhanden, und der jüngste ist noch bei unserm Vater im Lande Kanaan. 42,33 Da sprach der Herr im Lande zu uns: Daran will ich merken, ob ihr redlich seid: (a) einen eurer Brüder laßt bei mir und nehmt für euer Haus, wieviel ihr bedürft, und zieht hin 42,34 und bringt euren jüngsten Bruder zu mir, so merke ich, daß ihr nicht Kundschafter, sondern redlich seid; dann will ich euch auch euren Bruder wiedergeben, und ihr mögt im Lande Handel treiben. 42,35 Und als sie die Säcke ausschütteten, fand ein jeder seinen Beutel Geld in seinem Sack. Und als sie sahen, daß es die Beutel mit ihrem Geld waren, erschraken sie samt ihrem Vater.
42,36 Da sprach Jakob, ihr Vater, zu ihnen: Ihr beraubt mich meiner Kinder! Josef ist nicht mehr da, Simeon ist nicht mehr da, Benjamin wollt ihr auch wegnehmen; es geht alles über mich. 42,37 Ruben antwortete seinem Vater und sprach: Wenn ich ihn dir nicht wiederbringe, so töte meine zwei Söhne. Gib ihn nur in meine Hand, ich will ihn dir wiederbringen. 42,38 Er sprach: Mein Sohn soll nicht mit euch hinabziehen; denn sein Bruder ist tot, und er ist allein übriggeblieben. Wenn ihm ein Unfall auf dem Wege begegnete, den ihr reiset, würdet ihr meine grauen Haare mit Herzeleid hinunter zu den Toten bringen.
43,8 Da sprach Juda zu Israel, seinem Vater: Laß den Knaben mit mir ziehen, daß wir uns aufmachen und reisen und leben und nicht sterben, wir und du und unsere Kinder. 43,9 Ich will Bürge für ihn sein; von meinen Händen sollst du ihn fordern. Wenn ich ihn dir nicht wiederbringe und vor deine Augen stelle, so will ich mein Leben lang die Schuld tragen. 43,10 Denn wenn wir nicht gezögert hätten, wären wir wohl schon zweimal wiedergekommen. 43,11 Da sprach Israel, ihr Vater, zu ihnen: Wenn es denn so ist, wohlan so tut's und nehmt von des Landes besten Früchten in eure Säcke und bringt dem Manne (a) Geschenke hinab, ein wenig Balsam und Honig, Harz und Myrrhe, Nüsse und Mandeln. 43,12 Nehmt auch anderes Geld mit euch, und (a) das Geld, das ihr obenauf in euren Säcken wiederbekommen habt, bringt auch wieder hin. Vielleicht ist ein Irrtum da geschehen. 43,13 Dazu nehmt euren Bruder, macht euch auf und geht wieder zu dem Manne. 43,14 Aber der allmächtige Gott gebe euch Barmherzigkeit vor dem Manne, daß er mit euch ziehen lasse euren andern Bruder und Benjamin. Ich aber muß sein wie einer, der (a) seiner Kinder ganz und gar beraubt ist.
43,15 Da nahmen sie diese Geschenke und das doppelte Geld mit sich, dazu Benjamin, machten sich auf, zogen nach Ägypten und traten vor Josef. 43,16 Als Josef sie sah mit Benjamin, sprach er zu seinem Haushalter: Führe diese Männer ins Haus und schlachte und richte zu, denn sie sollen zu Mittag mit mir essen. 43,17 Und der Mann tat, wie ihm Josef gesagt hatte, und führte die Männer in Josefs Haus.
43,18 Sie fürchteten sich aber, weil sie in Josefs Haus geführt wurden, und sprachen: Wir sind hereingeführt um des Geldes willen, das (a) wir in unsern Säcken das vorige Mal wiedergefunden haben; man will auf uns eindringen und über uns herfallen und uns zu Sklaven machen und uns die Esel nehmen. 43,19 Darum traten sie zu Josefs Haushalter und redeten mit ihm vor der Haustür 43,20 und sprachen: Mein Herr, wir sind das vorige Mal herabgezogen, Getreide zu kaufen, 43,21 und als wir in die Herberge kamen und unsere Säcke auftaten, siehe, da war eines jeden Geld oben in seinem Sack mit vollem Gewicht. Darum haben wir's wieder mit uns gebracht, 43,22 haben auch anderes Geld mit uns herabgebracht, Getreide zu kaufen. Wir wissen aber nicht, wer uns unser Geld in unsere Säcke gesteckt hat. 43,23 Er aber sprach: Seid guten Mutes, fürchtet euch nicht! Euer Gott und eures Vaters Gott hat euch einen Schatz gegeben in eure Säcke. Euer Geld habe ich erhalten. Und er führte (a) Simeon zu ihnen heraus 43,24 und brachte sie in Josefs Haus, gab ihnen Wasser, daß sie ihre Füße wuschen, und gab ihren Eseln Futter. 43,25 Sie aber richteten das Geschenk zu, bis Josef mittags käme; denn sie hatten gehört, daß sie dort essen sollten.
43,26 Als nun Josef ins Haus trat, brachten sie ihm das Geschenk ins Haus, das sie mitgebracht hatten, und fielen vor ihm nieder zur Erde. 43,27 Er aber grüßte sie freundlich und sprach: Geht es eurem alten Vater gut, von dem ihr mir sagtet? Lebt er noch? 43,28 Sie antworteten: Es geht deinem Knechte, unserm Vater, gut, und er lebt noch. Und sie (a) verneigten sich und fielen vor ihm nieder. 43,29 Und er hob seine Augen auf und sah seinen Bruder Benjamin, seiner Mutter Sohn, und sprach: Ist das euer jüngster Bruder, von dem ihr mir sagtet? Und sprach weiter: Gott sei dir gnädig, mein Sohn! 43,30 Und Josef eilte hinaus; denn sein Herz entbrannte ihm gegen seinen Bruder, und er suchte, wo er weinen könnte, und ging in seine Kammer und weinte daselbst. 43,31 Und als er sein Angesicht gewaschen hatte, ging er heraus und hielt an sich und sprach: Legt die Speisen auf! 43,32 Und man trug ihm besonders auf und (a) jenen auch besonders und den Ägyptern, die mit ihm aßen, auch besonders. Denn die Ägypter dürfen nicht essen mit den Hebräern; denn es ist ein (b) (c) Greuel für sie. 43,33 Und man setzte sie ihm gegenüber, den Erstgeborenen nach seiner Erstgeburt und den Jüngsten nach seiner Jugend. Darüber verwunderten sie sich untereinander. 43,34 Und man trug ihnen Essen auf von seinem Tisch, aber Benjamin bekam fünfmal mehr als die andern. Und sie tranken und wurden fröhlich mit ihm.
44,3 Am Morgen, als es licht ward, ließen sie die Männer ziehen mit ihren Eseln. 44,4 Als sie aber zur Stadt hinaus waren und noch nicht weit gekommen, sprach Josef zu seinem Haushalter: Auf, jage den Männern nach, und wenn du sie ereilst, so sprich zu ihnen: Warum habt ihr Gutes mit Bösem vergolten? 44,5 Warum habt ihr den silbernen Becher gestohlen? Ist das nicht der, aus dem mein Herr trinkt und aus dem er wahrsagt? Ihr habt übel getan. 44,6 Und als er sie ereilte, redete er mit ihnen diese Worte. 44,7 Sie antworteten ihm: Warum redet mein Herr solche Worte? Es sei ferne von deinen Knechten, solches zu tun. 44,8 Siehe, (a) das Geld, das wir fanden oben in unseren Säcken, haben wir wiedergebracht zu dir aus dem Lande Kanaan. Wie sollten wir da aus deines Herrn Hause Silber oder Gold gestohlen haben? 44,9 Bei wem er gefunden wird unter deinen Knechten, der sei des Todes; dazu wollen auch wir meines Herrn Sklaven sein. 44,10 Er sprach: Ja, es sei, wie ihr geredet habt. Bei wem er gefunden wird, der sei mein Sklave, ihr aber sollt frei sein. 44,11 Und sie legten eilends ein jeder seinen Sack ab auf die Erde, und ein jeder tat seinen Sack auf. 44,12 Und er suchte und fing an beim Ältesten bis hin zum Jüngsten. Da fand sich der Becher in Benjamins Sack. 44,13 Da zerrissen sie ihre Kleider, und ein jeder belud seinen Esel, und sie zogen wieder in die Stadt. 44,14 Und Juda ging mit seinen Brüdern in Josefs Haus, denn er war noch dort. Und sie fielen vor ihm nieder auf die Erde. 44,15 Josef aber sprach zu ihnen: Wie habt ihr das tun können? Wußtet ihr nicht, daß ein solcher Mann, wie ich bin, wahrsagen kann? 44,16 Juda sprach: Was sollen wir meinem Herrn sagen, oder wie sollen wir reden, und womit können wir uns rechtfertigen? (a) Gott hat die Missetat deiner Knechte gefunden. Siehe, wir und der, bei dem der Becher gefunden ist, sind meines Herrn Sklaven. 44,17 Er aber sprach: Das sei ferne von mir, solches zu tun! Der, bei dem der Becher gefunden ist, soll mein Sklave sein; ihr aber zieht hinauf mit Frieden zu eurem Vater.
44,18 Da trat Juda zu ihm und sprach: Mein Herr, laß deinen Knecht ein Wort reden vor den Ohren meines Herrn, und dein Zorn entbrenne nicht über deinen Knecht, denn du bist wie der Pharao. 44,19 Mein Herr fragte seine Knechte und sprach: Habt ihr noch einen Vater oder Bruder?a 44,20 Da antworteten wir: Wir haben einen Vater, der ist alt, und einen jungen Knaben, in seinem Alter geboren, und sein Bruder ist tot, und er ist allein übriggeblieben von seiner Mutter, und sein Vater hat ihn lieb. 44,21 Da sprachst du zu deinen Knechten: Bringt ihn herab zu mir, ich will ihm Gnade erweisen. 44,22 Wir aber antworteten meinem Herrn: Der Knabe kann seinen Vater nicht verlassen; wenn er ihn verließe, würde der sterben. 44,23 Da (a) (b) sprachst du zu deinen Knechten: Wenn euer jüngster Bruder nicht mit euch herkommt, sollt ihr mein Angesicht nicht mehr sehen. 44,24 Da zogen wir hinauf zu deinem Knecht, meinem Vater, und sagten ihm meines Herrn Rede. 44,25 Da sprach unser Vater: Zieht wieder hin und kauft uns ein wenig Getreide. 44,26 Wir aber sprachen: Wir können nicht hinabziehen; nur wenn unser jüngster Bruder mit uns ist, wollen wir hinabziehen; denn wir dürfen des Mannes Angesicht nicht sehen, wenn unser jüngster Bruder nicht mit uns ist. 44,27 Da sprach dein Knecht, mein Vater, zu uns: Ihr wißt, daß mir meine Frau zwei Söhne geboren hat; 44,28 einer ging von mir, und (a) ich mußte mir sagen: Er ist zerrissen. Und ich hab ihn nicht gesehen bisher. 44,29 Werdet (a) ihr diesen auch von mir nehmen und widerfährt ihm ein Unfall, so werdet ihr meine grauen Haare mit Jammer hinunter zu den Toten bringen. 44,30 Nun, wenn ich heimkäme zu deinem Knecht, meinem Vater, und der Knabe wäre nicht mit uns, an dem er mit ganzer Seele hängt, 44,31 so wird's geschehen, daß er stirbt, wenn er sieht, daß der Knabe nicht da ist. So würden wir, deine Knechte, die grauen Haare deines Knechtes, unseres Vaters, mit Herzeleid hinunter zu den Toten bringen. 44,32 Denn ich, dein Knecht, (a) bin Bürge geworden für den Knaben vor meinem Vater und sprach: Bringe ich ihn dir nicht wieder, so will ich mein Leben lang die Schuld tragen. 44,33 Darum laß deinen Knecht hier bleiben an des Knaben Statt als Sklaven meines Herrn und den Knaben mit seinen Brüdern hinaufziehen. 44,34 Denn wie soll ich hinaufziehen zu meinem Vater, wenn der Knabe nicht mit mir ist? Ich könnte den Jammer nicht sehen, der über meinen Vater kommen würde.
45,4 Er aber sprach zu seinen Brüdern: Tretet doch her zu mir! Und sie traten herzu. Und er sprach: Ich bin Josef, euer Bruder, (a) den ihr nach Ägypten verkauft habt. 45,5 Und nun bekümmert euch nicht und denkt nicht, daß ich darum zürne, daß ihr mich hierher verkauft habt; denn um (a) eures Lebens willen hat mich Gott vor euch hergesandt. 45,6 Denn es sind nun zwei Jahre, daß Hungersnot im Lande ist, und sind noch fünf Jahre, daß weder Pflügen noch Ernten sein wird. 45,7 Aber Gott hat mich vor euch hergesandt, daß er euch übriglasse auf Erden und euer Leben erhalte zu einer großen Errettung. 45,8 Und nun, ihr habt mich nicht hergesandt, sondern Gott; der hat mich dem Pharao zum Vater gesetzt und zum Herrn über sein ganzes Haus und zum Herrscher über ganz Ägyptenland. (a) 45,9 Eilt nun und zieht hinauf zu meinem Vater und sagt ihm: Das läßt dir Josef, dein Sohn, sagen: Gott hat mich zum Herrn über ganz Ägypten gesetzt; komm herab zu mir, säume nicht! 45,10 Du sollst im Lande Goschen wohnen und nahe bei mir sein, du und deine Kinder und deine Kindeskinder, dein Kleinvieh und Großvieh und alles, was du hast. 45,11 Ich will dich dort versorgen, denn es sind noch fünf Jahre Hungersnot, damit du nicht verarmst mit deinem Hause und allem, was du hast. 45,12 Siehe, eure Augen sehen es und die Augen meines Bruders Benjamin, daß ich leibhaftig mit euch rede. 45,13 Verkündet meinem Vater alle meine Herrlichkeit in Ägypten und alles, was ihr gesehen habt; eilt und kommt herab mit meinem Vater hierher. 45,14 Und er fiel seinem Bruder Benjamin um den Hals und weinte, und Benjamin weinte auch an seinem Halse, 45,15 und er küßte alle seine Brüder und weinte an ihrer Brust. Danach redeten seine Brüder mit ihm.
45,16 Und als das Gerücht kam in des Pharao Haus, daß Josefs Brüder gekommen wären, gefiel es dem Pharao gut und allen seinen Großen. 45,17 Und der Pharao sprach zu Josef: Sage deinen Brüdern: Macht es so: Beladet eure Tiere, ziehet hin! 45,18 Und wenn ihr ins Land Kanaan kommt, so nehmt euren Vater und alle die Euren und kommt zu mir; ich will euch das Beste geben in Ägyptenland, daß ihr essen sollt das Fett des Landes. 45,19 Und gebiete ihnen: Macht es so: Nehmt mit euch aus Ägyptenland Wagen für eure Kinder und Frauen und bringt euren Vater mit und kommt. 45,20 Und seht euren Hausrat nicht an; denn das Beste des ganzen Landes Ägypten soll euer sein.
45,21 Die Söhne Israels taten so. Und Josef gab ihnen Wagen nach dem Befehl des Pharao und Zehrung auf den Weg 45,22 und gab ihnen allen, einem jeden ein Feierkleid, aber Benjamin gab er dreihundert Silberstücke und fünf Feierkleider. 45,23 Und seinem Vater sandte er zehn Esel, mit dem Besten aus Ägypten beladen, und zehn Eselinnen mit Getreide und Brot und mit Zehrung für seinen Vater auf den Weg. 45,24 Damit entließ er seine Brüder, und sie zogen hin. Und er sprach zu ihnen: (a) Zanket nicht auf dem Wege!
45,25 So zogen sie hinauf von Ägypten und kamen ins Land Kanaan zu ihrem Vater Jakob 45,26 und verkündeten ihm und sprachen: Josef lebt noch und ist Herr über ganz Ägyptenland! Aber sein Herz blieb kalt, denn er glaubte ihnen nicht. 45,27 Da sagten sie ihm alle Worte Josefs, die er zu ihnen gesagt hatte. Und als er die Wagen sah, die ihm Josef gesandt hatte, um ihn zu holen, wurde der Geist Jakobs, ihres Vaters, lebendig. 45,28 Und Israel sprach: (a) Mir ist genug, daß mein Sohn Josef noch lebt; ich will hin und ihn sehen, ehe ich sterbe.
46,8 a Dies sind die Namen der Söhne Israels, die nach Ägypten kamen: Jakob und seine Söhne. Der erstgeborene Sohn Jakobs: Ruben. 46,9 Die Söhne Rubens: Henoch, Pallu, Hezron und Karmi. 46,10 Die Söhne Simeons: Jemuël, Jamin, Ohad, Jachin, Zohar und Schaul, der Sohn der Kanaaniterin. 46,11 Die Söhne Levis: Gerschon, Kehat und Merari. 46,12 Die Söhne Judas: Er, Onan, Schela, Perez und Serach. Aber Er und Onan waren gestorben im Lande Kanaan. Die Söhne aber des Perez: Hezron und Hamul. (a) 46,13 Die Söhne Issachars: Tola, Puwa, Jaschub und Schimron. 46,14 Die Söhne Sebulons: Sered, Elon und Jachleel. 46,15 Das sind die Söhne der Lea, die sie Jakob gebar in Mesopotamien, dazu seine Tochter Dina. Die machen zusammen mit ihren Söhnen und Töchtern dreiunddreißig Seelen.
46,16 Die Söhne Gads: Zifjon, Haggi, Schuni, Ezbon, Eri, Arod und Areli. 46,17 Die Söhne Assers: Jimna, Jischwa, Jischwi, Beri, dazu Serach, ihre Schwester; und die Söhne Berias: Heber und Malkïl. 46,18 Das sind die Söhne der (a) Silpa, die Laban seiner Tochter Lea gegeben hatte, und sie gebar Jakob diese sechzehn Seelen.
46,19 Die Söhne Rahels, der Frau Jakobs: Josef und Benjamin. 46,20 Und dem Josef wurden geboren in Ägyptenland Manasse und Ephraim, die ihm Asenat gebar, die Tochter Potiferas, des Priesters zu On. (a) 46,21 Die Söhne Benjamins: Bela, Becher, Aschbel, Gera, Naaman, Ehi, Rosch, Muppim, Huppim und Ard. 46,22 Das sind die Söhne der Rahel, die Jakob geboren wurden, zusammen vierzehn Seelen.
46,23 Der Sohn Dans: Schuham. 46,24 Die Söhne Naftalis: Jachzeel, Guni, Jezer und Schillem. 46,25 Das sind die Söhne der (a) Bilha, die Laban seiner Tochter Rahel gegeben hatte, und sie gebar Jakob diese sieben Seelen.
46,26 aAlle Seelen, die mit Jakob nach Ägypten kamen, seine Nachkommen - ausgenommen die Frauen seiner Söhne - sind alle zusammen sechsundsechzig Seelen. 46,27 Die Söhne Josefs, die in Ägypten geboren sind, waren zwei Seelen; so daß alle Seelen des Hauses Jakobs, die nach Ägypten kamen, waren siebzig.
46,31 Josef sprach zu seinen Brüdern und zu seines Vaters Hause: Ich will hinaufziehen und dem Pharao ansagen und zu ihm sprechen: Meine Brüder und meines Vaters Haus sind zu mir gekommen aus dem Lande Kanaan 46,32 und sind Viehhirten, denn es sind Leute, die Vieh haben; ihr Kleinvieh und Großvieh und alles, was sie haben, haben sie mitgebracht. 46,33 Wenn euch nun der Pharao wird rufen und sagen: Was ist euer Gewerbe? 46,34 so sollt ihr sagen: Deine Knechte sind Leute, die Vieh haben, von unserer Jugend an bis jetzt, wir und unsere Väter-, damit ihr wohnen dürft im Lande Goschen. Denn alle Viehhirten sind (a) den Ägyptern ein Greuel.
47,7 Josef brachte auch seinen Vater Jakob hinein und stellte ihn vor den Pharao. Und Jakob segnete den Pharao. 47,8 Der Pharao aber fragte Jakob: Wie alt bist du? 47,9 Jakob sprach zum Pharao: Die Zeit meiner Wanderschaft ist hundertunddreißig Jahre; wenig und böse ist die Zeit meines Lebens und reicht nicht heran an die Zeit meiner Väter in ihrer Wanderschaft. (a) 47,10 Und Jakob segnete den Pharao und ging hinaus von ihm. 47,11 Aber Josef ließ seinen Vater und seine Brüder in Ägyptenland wohnen und gab ihnen Besitz am besten Ort des Landes, im Lande Ramses, wie der Pharao geboten hatte. 47,12 Und er (a) versorgte seinen Vater und seine Brüder und das ganze Haus seines Vaters mit Brot, einen jeden nach der Zahl seiner Kinder.
47,18 Als das Jahr um war, kamen sie zu ihm im zweiten Jahr und sprachen zu ihm: Wir wollen unserm Herrn nicht verbergen, daß nicht allein das Geld, sondern auch alles Vieh dahin ist an unsern Herrn, und ist nichts mehr übrig vor unserm Herrn als nur unsere Leiber und unser Feld. 47,19 Warum läßt du uns vor dir sterben und unser Feld? Kaufe uns und unser Land für Brot, daß wir und unser Land leibeigen seien dem Pharao; gib uns Korn zur Saat, daß wir leben und nicht sterben und das Feld nicht wüst werde. 47,20 So kaufte Josef dem Pharao das ganze Ägypten. Denn die Ägypter verkauften ein jeder seinen Acker, weil die Hungersnot schwer auf ihnen lag. Und so wurde das Land dem Pharao zu eigen. 47,21 Und er machte das Volk leibeigen von einem Ende Ägyptens bis ans andere. 47,22 Ausgenommen (a) (b) (c) (d) das Feld der Priester, das kaufte er nicht; denn es war vom Pharao für die Priester verordnet, daß sie sich nähren sollten von dem Landanteil, den er ihnen gegeben hatte. Darum durften sie ihr Feld nicht verkaufen.
47,23 Da sprach Josef zu dem Volk: Siehe, ich hab heute euch und euer Feld für den Pharao gekauft; siehe, da habt ihr Korn zur Saat, und nun besäet das Feld. 47,24 Und von dem Getreide sollt ihr den Fünften dem Pharao geben; vier Teile sollen euer sein, das Feld zu besäen und zu eurer Speise und für euer Haus und eure Kinder. 47,25 Sie sprachen: Du hast uns beim Leben erhalten; laß uns nur Gnade finden vor dir, unserm Herrn, dann wollen wir dem Pharao leibeigen sein. 47,26 So machte es Josef zum Gesetz bis auf diesen Tag, den Fünften vom Feld der Ägypter dem Pharao zu geben; ausgenommen blieb das Feld der Priester, das wurde nicht dem Pharao zu eigen.
48,8 Und Israel sah die Söhne Josefs und sprach: Wer sind die? 48,9 Josef antwortete seinem Vater: Es sind meine Söhne, die mir Gott hier gegeben hat. Er sprach: Bringe sie her zu mir, daß ich sie segne. 48,10 Denn die Augen Israels waren schwach geworden vor Alter, und er konnte nicht mehr sehen. Und Josef brachte sie zu ihm. Er aber küßte sie und herzte sie 48,11 und sprach zu Josef: Siehe, ich habe dein Angesicht gesehen, was ich (a) (b) nicht gedacht hätte, und siehe, Gott hat mich (c) auch deine Söhne sehen lassen. 48,12 Und Josef nahm sie von seinem Schoß und verneigte sich vor ihm zur Erde.
48,13 Dann nahm sie Josef beide, Ephraim an seine rechte Hand gegenüber Israels linker Hand und Manasse an seine linke Hand gegenüber Israels rechter Hand, und brachte sie zu ihm. 48,14 Aber Israel streckte seine rechte Hand aus und legte sie auf Ephraims, des Jüngeren, Haupt und seine linke auf Manasses Haupt und kreuzte seine Arme, obwohl Manasse der Erstgeborene war. 48,15 Und er segnete Josef und sprach: Der Gott, vor dem (a) meine Väter Abraham und Isaak gewandelt sind, der Gott, der (b) mein Hirte gewesen ist mein Leben lang bis auf diesen Tag, 48,16 (a) (b) der Engel, der mich erlöst hat von allem Übel, der segne die Knaben, daß durch sie mein und meiner Väter Abraham und Isaak Name fortlebe, daß sie wachsen und viel werden auf Erden.
48,17 Als aber Josef sah, daß sein Vater die rechte Hand auf Ephraims Haupt legte, mißfiel es ihm, und er faßte seines Vaters Hand, daß er sie von Ephraims Haupt auf Manasses Haupt wendete, 48,18 und sprach zu ihm: Nicht so, mein Vater, dieser ist der Erstgeborene; lege deine rechte Hand auf sein Haupt. 48,19 Aber sein Vater weigerte sich und sprach: Ich weiß wohl, mein Sohn, ich weiß wohl. Dieser soll auch ein Volk werden und wird groß sein, aber sein jüngerer Bruder wird größer als er werden, und sein Geschlecht wird eine Menge von Völkern werden. (a) (b) 48,20 So (a) segnete er sie an jenem Tage und sprach: Wer in Israel jemanden segnen will, der sage: Gott mache dich wie Ephraim und Manasse! Und so setzte er Ephraim vor Manasse.
48,21 Und Israel sprach zu Josef: Siehe, ich sterbe; aber Gott wird mit euch sein und wird euch zurückbringen in das Land eurer Väter. 48,22 Ich gebe dir ein Stück (a) Land vor deinen Brüdern, das ich mit meinem Schwert und Bogen aus der Hand der Amoriter genommen habe.
49,3 Ruben, mein erster Sohn bist du, meine Kraft und der Erstling meiner Stärke, der Oberste in der Würde und der Oberste in der Macht. (a) (b) 49,4 Weil du aufwalltest wie Wasser, sollst du nicht der Oberste sein; denn (a) du bist auf deines Vaters Lager gestiegen, daselbst hast du mein Bett entweiht, das du bestiegst.
49,5 a Die Brüder Simeon und Levi, ihre Schwerter sind mörderische Waffen. 49,6 Meine Seele komme nicht in ihren Rat, und mein Herz sei nicht in ihrer Versammlung; denn in ihrem Zorn haben sie Männer gemordet, und in ihrem Mutwillen haben sie Stiere gelähmt. 49,7 Verflucht sei ihr Zorn, daß er so heftig ist, und ihr Grimm, daß er so grausam ist. Ich will sie versprengen in Jakob und zerstreuen in Israel. (a) (b)
49,8 aJuda, du bist's! Dich werden deine Brüder preisen. Deine Hand wird deinen Feinden auf dem Nacken sein, vor dir werden deines Vaters Söhne sich verneigen. 49,9 Juda ist ein (a) (b) (c) junger Löwe. Du bist hochgekommen, mein Sohn, vom Raube. Wie ein Löwe hat er sich hingestreckt und wie eine Löwin sich gelagert. Wer will ihn aufstören? 49,10 Es (a) (b) (c) (d) wird das Zepter von Juda nicht weichen noch der Stab des Herrschers von seinen Füßen, (e) bis daß der Held komme, und ihm werden die Völker anhangen. 49,11 Er wird seinen Esel an den Weinstock binden und seiner Eselin Füllen an die edle Rebe. Er wird (a) sein Kleid in Wein waschen und seinen Mantel in Traubenblut. 49,12 Seine Augen sind dunkel von Wein und seine Zähne weiß von Milch.
49,13 a Sebulon wird am Gestade des Meeres wohnen und am Gestade der Schiffe und reichen bis Sidon.
49,14 Issachar wird ein knochiger Esel sein und sich lagern zwischen den Sattelkörben. 49,15 Und er sah die Ruhe, daß sie gut ist, und das Land, daß es lieblich ist; da hat er seine Schultern geneigt, zu tragen, und ist ein fronpflichtiger Knecht geworden.
49,16 a Dan wird Richter sein in seinem Volk wie nur irgend ein Stamm in Israel. 49,17 Dan wird eine Schlange werden auf dem Wege und eine Otter auf dem Steige und das Pferd in die Fersen beißen, daß sein Reiter zurückfalle. 49,18 HERR, ich warte auf dein Heil!a
49,19 Gad wird gedrängt werden von Kriegshaufen, er aber drängt ihnen nach auf der Ferse.
49,20 aAssers Brot wird fett sein, und er wird leckere Speise wie für Könige geben.
49,21 a Naftali ist ein schneller Hirsch, er gibt schöne Rede.
49,22 Josef wird wachsen, er wird wachsen wie ein Baum an der Quelle, daß die Zweige emporsteigen über die Mauer. 49,23 Und wiewohl ihn die Schützen erzürnen und gegen ihn kämpfen und ihn verfolgen, 49,24 so bleibt doch sein Bogen fest und seine Arme und Hände stark durch die Hände des Mächtigen in Jakob, durch ihn, den Hirten und (a) Fels Israels. 49,25 (a) (b) Von deines Vaters Gott werde dir geholfen, und von dem Allmächtigen seist du gesegnet mit Segen oben vom Himmel herab, mit Segen von der Flut, die drunten liegt, mit Segen der Brüste und des Mutterleibes. 49,26 Die Segnungen deines Vaters waren stärker als die Segnungen der ewigen Berge, die köstlichen Güter der ewigen Hügel. Mögen sie kommen auf das Haupt Josefs und auf den Scheitel des Geweihten unter seinen Brüdern!
49,27 a Benjamin ist ein reißender Wolf; des Morgens wird er Raub fressen und des Abends wird er Beute austeilen.
49,28 Das sind die zwölf Stämme Israels alle, und das ist's, was ihr Vater zu ihnen geredet hat, als er sie segnete, einen jeden mit einem besonderen Segen.
50,7 Da zog Josef hinauf, seinen Vater zu begraben. Und es zogen mit ihm alle Großen des Pharao, die Ältesten seines Hauses und alle Ältesten des Landes Ägypten, 50,8 dazu das ganze Haus Josefs und seine Brüder und die vom Hause seines Vaters. Allein ihre Kinder, Schafe und Rinder ließen sie im Lande Goschen. 50,9 Und es zogen auch mit ihm hinauf Wagen und Gespanne, und es war ein sehr großes Heer. 50,10 Als sie nun nach Goren-Atad kamen, das jenseits des Jordans liegt, da hielten sie eine sehr große und feierliche Klage. Und Josef hielt Totenklage über seinen Vater sieben Tage. 50,11 Und als die Leute im Lande, die Kanaaniter, die Klage bei Goren-Atad sahen, sprachen sie: Die Ägypter halten da große Klage. Daher nennt man den Ort «Der Ägypter Klage»; er liegt jenseits des Jordans.
50,12 Und seine Söhne taten, (a) wie er ihnen befohlen hatte, 50,13 und brachten ihn ins Land Kanaan und begruben ihn in der Höhle auf dem Felde von Machpela, die aAbraham gekauft hatte mit dem Acker zum Erbbegräbnis von Efron, dem Hetiter, gegenüber Mamre. 50,14 Als sie ihn nun begraben hatten, zog Josef wieder nach Ägypten mit seinen Brüdern und mit allen, die mit ihm hinaufgezogen waren, seinen Vater zu begraben.
50,18 Und seine Brüder gingen hin und fielen vor ihm nieder und sprachen: Siehe, wir sind deine Knechte. 50,19 Josef aber sprach zu ihnen: Fürchtet euch nicht! Stehe ich denn an Gottes Statt? 50,20 Ihr gedachtet es böse mit mir zu machen, aber (a) Gott gedachte es gut zu machen, um zu tun, was jetzt am Tage ist, nämlich am Leben zu erhalten ein großes Volk. 50,21 So fürchtet euch nun nicht; ich will euch und eure Kinder versorgen. Und er tröstete sie und redete freundlich mit ihnen.
50,22 So wohnte Josef in Ägypten mit seines Vaters Hause und lebte hundertundzehn Jahre. 50,23 und sah Ephraims Kinder bis ins dritte Glied. Auch die Söhne von Machir, Manasses Sohn, wurden dem Hause Josefs zugerechnet. 50,24 Und Josef sprach zu seinen Brüdern: Ich sterbe; aber Gott wird euch gnädig heimsuchen und aus diesem Lande führen in das Land, das er Abraham, Isaak und Jakob zu geben geschworen hat. 50,25 Darum nahm er einen Eid von den Söhnen Israels und sprach: Wenn euch Gott heimsuchen wird, so nehmt meine Gebeine mit von hier. (a) (b) 50,26 Und Josef starb, als er hundertundzehn Jahre alt war. Und sie salbten ihn und legten ihn in einen Sarg in Ägypten.